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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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    Wie Sie also sehen, sind SONDE und ich gezwungen, einen Gutteil des Schöpfer -Wissens sofort preiszugeben, wenn Sie uns helfen sollen. Zum Beispiel gehören zu den ersten Dingen, die Sie zu bauen lernen, Schöpfer -Speichergeräte. Diese werden es Ihnen ermöglichen, die Informationen zu speichern und abzurufen, die ich Ihnen übermittle.
    Wenn Sie alles assimiliert haben, was Sie für die Überholung wissen müssen, werde ich mit der Übermittlung des kompletten Inhalts der Zentralbibliothek der SONDE fortfahren. Die Übertragungsgeschwindigkeit entspricht dem Fortschritt Ihrer Spezies bei der Überholung, und die Übertragung selbst wird erst abgeschlossen, wenn SONDE wieder raumflugtüchtig ist. Und natürlich erwarte ich, im Gegenzug den Inhalt Ihrer großen Bibliotheken zu erhalten.«
    »Damit ist meine Frage immer noch nicht beantwortet«, sagte Kenzie. »Wieso sind Sie so darauf bedacht, uns mit Geschenken zu überhäufen?«
    »Herr Ambassador, Sie müssen berücksichtigen, dass ein so komplexer Mechanismus wie SONDE viele Missionsziele verfolgt. Der eigentliche Grund, weshalb die Schöpfer Lebenssonden erschufen, bestand darin, das Geheimnis des überlichtschnellen Raumflugs zu lüften. Wie Mrs. Meriweather sicher berichtet hat, hat SONDE Hinweise auf eine im Procyon-System beheimatete Rasse gefunden, die dieses Geheimnis einem störrischen Universum entrissen hat.
    Jedoch beinhaltet eine Lebenssonden-Mission weit mehr als die bloße Jagd nach FTL-Sternenschiffen. Die Schöpfer sorgten auch dafür, dass ihre Maschinen wissenschaftliche Erkenntnisse von anderen sammeln. Wir sammeln Daten von überall, und die Schöpfer verwenden sie als Quell der Inspiration bei der Suche nach FTL.
    Aber was, wenn etwas in der Denkweise der Schöpfer selbst sie daran hindert, den entscheidenden Durchbruch zu erzielen? Wir Lebenssonden sind dafür konzipiert worden, auch dieses Problem zu beheben. Wie die Bienen der Erde querbestäuben die Sonden die verschiedenen Kulturen, mit denen sie in Berührung kommen. Das letztendliche Ziel der Schöpfer beim Start ihrer Sonden besteht also darin, möglichst viele Bewusstseine für die Lösung des Problems einzuspannen.
    Die Schöpfer brauchen FTL, und es ist ihnen egal, wer es erfindet. Wenn SONDE hier fertig ist, wird sie nach Procyon reisen, um wegen des Geheimnisses zu verhandeln. Aber solch eine Reise steckt voller Unwägbarkeiten. Eine einzelne Hyperantriebs-Signatur beweist nämlich nur, dass FTL möglich ist, aber es ist kaum ein definitiver Beweis dafür, dass Procyon das Zentrum einer solchen Zivilisation ist. Möglicherweise war das Schiff auch nur auf der Durchreise.
    Vielleicht wird SONDE die Reise überhaupt nicht überleben, oder die empfindungsfähigen Wesen, die die Licht-Barriere durchstoßen haben, wollen das Geheimnis gar nicht teilen. Oder vielleicht wird es SONDE auch nicht gelingen, sie davon zu überzeugen, die lange Reise zur Schöpfer -Sonne auf sich zu nehmen. Sollte auch nur einer dieser Fälle eintreten, ist die Mission von SONDE gescheitert.
    Um die Erfolgsaussichten also zu maximieren, haben die Schöpfer beschlossen, die Forschungsanstrengungen auf eine möglichst breite Basis zu stellen. Wenn SONDE hier abreist, wird sie eine weitere Rasse mit allen verfügbaren Daten zu diesem Problem hinterlassen. Die Wissenschaftler und Ingenieure von Sol III werden in das große Projekt einbezogen. Sie werden gar nicht umhinkönnen, als sich daran zu beteiligen. Wenn SONDE und ich schon längst verschwunden sind, werden Sie das Problem immer noch wälzen. Sie werden theoretisieren, experimentieren und wieder theoretisieren. Und wer weiß? Vielleicht werden es die Menschen sein, denen in hunderttausend Jahren der große Durchbruch gelingt.
    Sollte SONDE an Procyon scheitern, könnten Sie durchaus die letzte und beste Hoffnung der Galaxis sein!«

26
     
    Es herrschte Totenstille im Konferenzraum, als STELLVERTRETER zu sprechen aufgehört hatte. Brea ließ den Blick über die Gesichter der Delegierten schweifen. Sogar Botschafter Boswani schien Unbehagen zu verspüren. Kann man ihm gar nicht verdenken, dachte sie, hartgesottener Diplomat oder nicht, sogar er muss Schwierigkeiten damit haben, eine politische Position zu vertreten, die unter Umständen zur Auslöschung jeder intelligenten Spezies in der Milchstraße führen mochte. Dennoch vermochte – wie Don Bailey sich ausdrückte – ein Mensch sich grundsätzlich alles einzureden, wenn er sich nur

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