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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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am späten Abend hatte Danziger noch einmal kurz in Stassels Büro vorbeigeschaut. Der Agent hatte Schweißperlen auf der Stirn und Schweißflecken auf der Kleidung. »Das muss man den Pan-Afs lassen – sie bilden ihre Leute gut aus.«
    »Nichts?«
    »Verdammt noch mal gar nichts, Eric. Er behauptet steif und fest, dass das Ganze ein großer Irrtum sei.«
    »Dann werden wir morgen mit Bailey weitermachen.«
    Danziger verschob seinen massigen Leib auf dem Sitz und stöhnte theatralisch. »Wissen Sie, es wäre viel leichter, wenn wir ihm und Ihrer Freundin Straffreiheit zusichern würden.«
    »Wir wissen nicht mit Sicherheit, dass Brea auch darin verwickelt ist«, knurrte er. »Solange wir es nicht wissen, halten wir sie da raus.«
    Danziger hob die Hände, als ob er einen auf sich zurasenden Zug abwehren wollte. »Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten, Major. Mir ist durchaus bewusst, in welch prekärer Lage Sie sind. Ich wollte die Frage der Immunität nur mit Ihnen sondieren.«
    »Sie kennen die Antwort so gut wie ich, Mr. Danziger. Wir sprechen hier über potenzielle Verstöße gegen das Weltraumabrüstungsgesetz. Das Hauptquartier lässt sich in solchen Fällen auf keinen Handel ein.«
    Danziger zuckte die Achseln. »In Ordnung, dann ist es also eine UN-Show. Wir werden es am Morgen noch einmal versuchen.«
    Stassels Stimmung hatte sich kaum gebessert, als zwanzig Stunden später das Gemurmel der Menge in der MitarbeiterLounge verstummte. Er schaute auf und sah die Doktoren Wojcelewitsch und Rheinhardt die Rednertribüne erklimmen. Helena Rheinhardt setzte sich auf einen Stuhl im hinteren Bereich, während Stan Wojcelewitsch zum Podium ging. Stassel verdrängte die Probleme aus dem Bewusstsein und lehnte sich in Erwartung des Berichts zurück.
    »Seid gegrüßt, Mitgefangene«, hob Wojcelewitsch an. Vereinzeltes Gelächter ertönte. »Die Beobachtung der Sonde in den letzten paar Tagen war erfolgreich. Wir glauben, dass wir das Hauptenergiesystem ermittelt haben. Und wenn ich bitte das erste Bild auf den Schirm bekomme, werden wir sofort zum Thema des heutigen Abends kommen.«
    Auf dem Bildschirm leuchtete ein Hologramm von der Sonde auf. Das Bild, das aus einer Entfernung von einem Dutzend Kilometern aufgenommen worden war, zeigte zwei große, offene Gitter-Sphären, die durchs zentrale Schubglied und die Brennstofftanks der Sonde miteinander verbunden waren. Die Steuersphäre war rechts, die Antriebs-Sphäre links.
    »Schauen wir uns die Antriebs-Sphäre einmal aus der Nähe an«, sagte Wojcelewitsch zum Bediener des Bildschirms. Schnell entstand ein neues Bild.
    »Das«, sagte er und wies mit einem Lichtzeigestock auf die besagte Stelle, »ist der Haupt-Massekonverter. Wie Sie sehen, unterscheidet er sich im Aufbau nur unwesentlich von unseren eigenen Konvertern. Er hat elektromagnetische Rückhalte-Spulen, Kraftfeld-Generatoren und das sonstige Zubehör, das für die Bändigung einer geladenen I-Masse erforderlich ist.
    Natürlich ist dieses Metallensemble derzeit inaktiv. Es fehlen ihm nämlich die Mittel, um die Fusionsreaktion zu initiieren, weil die Sonde ihre größte Singularität schon vor ein paar Monaten abgestoßen hat. Jedoch scheint das nicht die einzige I-Masse an Bord gewesen zu sein. Es gibt noch mindestens drei weitere, und alle sind ziemlich klein. Hier … hier … und hier.« Der Zeigestock tanzte über die Struktur der Sonde und markierte die Position der kleineren Mechanismen im Getriebe der Sonde.
    Diese sekundären Singularitäten sind die Energieversorgung der Sonde. Sie sind redundant, weiträumig getrennt überflüssig und – soweit wir das zu sagen vermögen – völlig unabhängig voneinander. Von den sekundären Massekonvertern verlaufen Starkstromkabel durch das zentrale Schubglied zum Steuerabschnitt. Das Energie-System ist aus Sicherheitsgründen dreifach redundant.« Die Ansicht folgte dem Verlauf der Stromkabel. Plötzlich wurde in Nahaufnahme eine Reihe ringartiger Gebilde auf Stielen gezeigt.
    »Dies ist ein interessantes Merkmal«, sagte Wojcelewitsch. »Es scheint sich um einen hoch stimmbaren elektromagnetischen Projektor zu handeln. Er war die Quelle des Röntgenstrahl-Lasers und des UHF-Masers, mit dem SONDE Kontakt zu uns aufgenommen hat. Wie Sie sehen, ist in der Struktur nichts zu sehen, was auch nur entfernte Ähnlichkeit mit einer Linse hätte. Anscheinend bündelt die Sonde Licht und Funkwellen durch nicht materielle Mittel. Ich würde den rechten Arm hergeben,

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