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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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um zu erfahren, wie dieser Trick funktioniert.«
    »Doktor Wojcelewitsch!«
    »Ja, Major Stassel!«
    »Wäre es möglich, dass der Projektor noch betriebsbereit ist?«
    »Das weiß ich wirklich nicht«, sagte Wojcelewitsch.
    Stassel verspürte eine plötzliche Besorgnis. »Gehen wir einmal davon aus, dass der Projektor noch betriebsbereit ist. Können Sie anhand der ursprünglichen Röntgenstrahlen die Leistung berechnen? Wie hätte der Röntgenstrahl-Laser aus einer Entfernung von fünfzig Millionen Kilometern ausgesehen?«
    Wojcelewitsch schien wegen der Störung seines Vortrags verärgert, entsprach aber Stassels Wunsch. Er starrte an die Decke und murmelte etwas vor sich hin. »Schauen wir mal. Die Sonde war zweitausend Astronomische Einheiten entfernt, als sie erstmals kohärente Röntgenstrahlen aussandte. Wir sind zurzeit ein Drittel einer AE von der Erde entfernt. Laser folgen natürlich dem Gesetz der Abnahme im Quadrat zur Distanz wie jede elektromagnetische Strahlung. Das macht dann zweitausend zum Quadrat geteilt durch Null Komma drei drei …
    Demzufolge, Major, wäre die scheinbar Stärke des Röntgenstrahl-Lasers ungefähr siebenunddreißig Millionen mal so hoch wie vor sieben Monaten.«
    »Das erscheint mir sehr viel«, sagte Stassel. »Was heißt das in Worten, die auch ein dummer Soldat versteht? Droht der Erde irgendeine Gefahr?«
    »Angenommen, die Sonde ist nicht imstande, ihren Laser näher zu fokussieren als bisher – dann hätte ein solcher Strahl eine Leistung von …« Doktor Wojcelewitsch schaute unbehaglich. »Wenn ich mich bei der Berechnung nicht um eine Dezimalstelle vertan habe, würde ich sagen, dass der Strahl nach einer kumulativen Exposition von etwas über hundert Stunden töten würde.«
    Dem Publikum stockte hörbar der Atem. »Würde die Erdatmosphäre eine solche Strahlung nicht abhalten?«
    Wojcelewitsch schüttelte den Kopf. »Hundert Kilometer atmosphärische Abschirmung würden kaum Schutz vor einem so intensiven Strahl bieten. Die sekundären Strahlungseffekte wären zudem auch ziemlich schädlich.«
    »Von einem wie großen Strahl sprechen wir überhaupt? Und mit welchem Durchmesser?«
    Mit ausdruckslosem Gesicht ermittelte Wojcelewitsch die Geometrie des Strahls. »Ich befürchte, der Durchmesser würde ein Mehrfaches der Erde betragen.«
    Bevor irgendjemand begriff, was vorging, hatte Stassel sich schon einen Weg durch die sitzende Menge gebahnt und war verschwunden. Mit einem Dutzend langer Schritte eilte er durch den Gang des Alpha-Decks und fiel dann in einen vollen Lauf.
    Admiral Liu hörte teilnahmslos zu, während sein Erster Offizier die Ereignisse in der Mitarbeiterlounge meldete. Als Stassel fertig war, schüttelte Liu perplex den Kopf. »Gott schütze uns von den Wissenschaftlern, Major!«
    »Jawohl, Sir.«
    »Ich frage mich, wie lange sie diesen Informationshappen schon im Kopf hatten, ohne überhaupt daran zu denken, es jemandem zu sagen?«
    »Ich hatte den Eindruck, dass sie genauso überrascht waren wie ich, als die Zahlen vorlagen, Sir.«
    »Wollen Sie mir damit sagen, dass dieses Fiasko ein bloßer Zufall sei? Wir haben es mit einer Maschine zu tun, die jedes Lebewesen auf der Erde quasi in unserem Hinterhof zu töten vermag, und niemand ist auf die Idee gekommen, eine zehn Sekunden dauernde Berechnung anzustellen ?«
    »So in etwa, Sir.«
    Liu kam aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. »Wissen Sie, was passieren wird, wenn das rauskommt?«
    »Aufruhr, natürlich.«
    »Das ist noch unsere geringste Sorge, Major. An dem Tag, da diese Geschichte an die Öffentlichkeit dringt, wird die Vollversammlung der Sonde den Krieg erklären müssen. Wenn die Pan-Afrikaner gegen uns losschlagen wollen, haben sie die Unterstützung des ganzen gottverdammten Globus! Und als ob das Problem nicht schon kompliziert genug wäre, haben wir noch das Malagar-Komitee an Bord der Concordiate und eine ganze Schiffsladung von Medienleuten keine zehn Klicks von unserem Bug. Wie viele Leute waren auf der Veranstaltung?«
    »Etwa fünfzig, Sir.«
    »Es wird uns verdammt schwer fallen, dieses Geheimnis unter Verschluss zu halten.« Liu drehte sich auf dem Stuhl zum Computer um und gab einen Kommunikations-Code ein, wobei er » Wissenschaftler « murmelte. Es hörte sich an wie der schlimmste aller Flüche.
    »Sicherheit«, ertönte eine Stimme im Lautsprecher des Bildschirms.
    »Verbinden Sie mich mit dem Decksoffizier.«
    » Jawohl, Sir! «
    Blitzschnell wich das Gesicht des

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