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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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lockerer sitzen sollen, aber er saß so gut, wie man es von einem Kreditkartenschneider eben erwarten konnte. Sie drehte sich um, gab Lisa ein Küsschen auf die Backe und sagte ihr, sie solle die Tür hinter ihr abschließen.
    »Viel Glück, Brea.«
    »Danke, Liebes. Ich werde so schnell wie möglich zurück sein.«

7
     
    Als sein Sonderprojekt offensichtlich in eine Sackgasse führte, machte Stassel in der Operationszentrale Meldung. Nachdem er den Computer hochgefahren hatte, fragte er die Nachrichten ab und stellte angenehm überrascht fest, dass die zwei »Gürtler« in Kürze ankommen würden. Er bat das Haupttor und das Nachrichtenzentrum der Basis, ihn zu benachrichtigen, wenn einer der beiden Prospektoren sich anmeldete, und ließ dann seine zwei Adjutanten antreten.
    Anschließend rief er den Rest seiner Aktionspunkte auf: Datei in Bearbeitung . Wegen der Reise zur Mondrückseite hatte ein viertägiger Arbeitsüberhang sich angehäuft. Er scannte die komplette Datei und wies jedem Punkt im Geiste eine Priorität zu – doch der letzte Punkt veranlasste ihn, die Liste neu zu ordnen.
    Ceres hatte inzwischen die von ihm angeforderten Dossiers über Bailey und Gallagher übermittelt. Er rief das erste Dossier auf:
    NAME: Donel Kenyatta Bailey
    WOHNSITZ: Kapstadt, panafrikanische Föderation
    ALTER: 63
    DERZEITIGER WOHNSITZ: Asteroid Ceres
    DERZEIT AUSGEÜBTE TÄTIGKEIT: Singularitäten-Prospektor
    Seiner Biografie zufolge war Bailey ein »Gürtler«-Veteran und schon vor vier Jahrzehnten emigriert. Er hatte in etwa jeden Job ausgeübt, der zwischen den »fliegenden Bergen« jenseits des Mars zu vergeben war. Vor zehn Jahren hatte er sich ein Schiff gekauft. Inzwischen hatte er zwei kleine Singularitäten entdeckt, die Investoren ausgezahlt und das Geschäft in eine einfache GbR umgewandelt.
    Der Sachbearbeiter hatte bei der Zusammenstellung des Dossiers noch eine persönliche Einschätzung hinzugefügt: »Die Person ist hochintelligent und gilt in ihrem Umfeld als vertrauenswürdig. Sucht keine Händel, geht ihnen aber auch nicht aus dem Weg. Soll am spurlosen Verschwinden von mindestens drei Männern beteiligt gewesen sein (wobei Einigkeit darüber besteht, dass sie es verdient haben). Argwöhnisch gegenüber Autoritäten. Darf nicht unterschätzt werden!«
    Stassel schloss Baileys Akte und rief die von Gallagher auf. Wie sich herausstellte, war Gallagher eine Frau – und zwar eine ziemlich junge.
    NAME: Breon Elizabeth (Caldwell) Gallagher
    WOHNSITZ: Winnipeg, Nordamerikanische Union
    ALTER: 31
    DERZEITIGER WOHNSITZ: Asteroid Ceres
    DERZEIT AUSGEÜBTE TÄTIGKEIT: Singularitäten-Prospektorin
    Die biografischen Daten waren zwar nicht halb so spannend wie die von Bailey, aber doch für eine Überraschung gut. Breon Gallagher war Doktor der kosmologischen Astronomie. Sie war in den Asteroidengürtel gegangen, um für das Ceres-Observatorium zu arbeiten, hatte einen Prospektor geheiratet, war Witwe geworden und hatte dann den Beruf ihres toten Mannes ergriffen. Es gab nichts, wodurch sie sich irgendwie verdächtig gemacht hätte.
    Stassel hatte das Dossier gerade zum zweiten Mal durchgelesen, als der Computer piepte. Er speicherte die zwei Dossiers in seiner Arbeitsdatei ab und nahm den Anruf per Tastendruck an. Auf dem Monitor erschien ein Operator des Basis-Nachrichtenzentrums.
    »Eine Mrs. Gallagher ist am Telefon. Sie hat angeblich einen Termin. Sie hatten um diese Benachrichtigung gebeten.«
    »Ist sie hier in Tycho?«
    »Ja, Sir.«
    Stassel warf einen Blick aufs Chronometer überm Monitor der Rechnerkonsole. »Sie soll um dreizehn dreißig am Haupttor sein. Ich werde einen Soldaten schicken, der sie abholt.«
    Zwanzig Minuten später saß er hinter einem massiven grauen Stahlschreibtisch in einem Konferenzraum im Verwaltungskomplex. Hinter ihm befand sich ein Wand-Holoschirm. Er hatte sich kaum niedergelassen, als der Raum von drei schnellen Klopfern widerhallte.
    »Herein!«
    Die Tür ging auf, und ein Marine-Sergeant trat zackig ein. »Mrs. Gallagher ist hier, Major.«
    »Führen Sie sie herein, Sergeant.«
    Der Marinesoldat drehte sich zu jemandem um, der außerhalb des Erfassungsbereichs der Kamera auf dem Gang stand, und sagte: »Der Major wird Sie nun empfangen.«
    Er trat zur Seite, um dem Besucher Platz zu machen, und eine vertraute Gestalt schob sich an ihm vorbei und betrat den Raum. Stassel sprang auf und stieß sich dabei das Schienbein an der Schreibtischkante.
     
    Brea blinzelte

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