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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Steuertriebwerke kontrolliert.«
    »Es ist jedenfalls sicherer, als die Singularität in der Triebwerksgondel zu lassen und das Risiko einzugehen, dass die Behörden sie entdecken!«
    »Lass mich mit dir kommen«, hatte sie gesagt, »oder warte wenigstens, bis ich zurück bin und dir helfen kann.«
    Bailey seufzte. »Du hast das nicht durchdacht, Brea. Gottverdammt , bedenke die möglichen Folgen! Wenn jemand I-Massen unter größter Geheimhaltung energetisiert, wird er sie so sicher wie das Amen in der Kirche nicht dazu verwenden, um einen Frachter damit anzutreiben. Es muss eine Regierung hinter dem Schmuggel-Geschäft stecken. Und wenn eine Regierung Singularitäten schmuggelt, darfst du dreimal raten, wofür sie sie verwendet.«
    »Du meinst Kriegsschiffe?«
    »Was sonst? Wir bekommen das Zwanzigfache der normalen Transportgebühr. Teufel, allein die Bestechungsgelder müssen höher sein als der Kaufpreis einer eingetragenen Singularität.«
    »Der Bruch des Weltraum-Abrüstungsvertrags ist doch aber ein Kapitalverbrechen, Stinky!«
    »Weshalb ich dieses verdammte Loch schleunigst aus unserem Massekonverter bekommen muss! Schau, Brea, ich will ehrlich zu dir sein. Wenn wir das Geld nicht so dringend bräuchten, hätte ich mich doch nie auf dieses Geschäft eingelassen. Aber ich bin nun mal eingestiegen und muss es nun zu Ende bringen. Ich habe bereits die Käufer meiner Andockzeit am Kraftwerk benachrichtigt. Und nun sei eine gute Partnerin und tu, was man dir sagt!«
    Während des ganzen Shuttleflugs zum Raumhafen Crisium und dann in der ballistischen Kapsel nach Tycho hatten Baileys Worte an ihr genagt. Sie vermochte sich lebhaft vorzustellen, wie er von den Behörden ergriffen, in Eisen geschlagen und zur Erde gebracht wurde, wo man ihm dann den Prozess machen würde – oder dass er tot im Wrack der Lügenbaron lag, weil er beim Landeanflug und Andocken des Schiffs am Kraftwerk Schiffbruch erlitten hatte.
    Irgendwie war es ihr gelungen, ihr Hotel zu finden. Sie hatte eine »Besenkammer« gemietet und das zu einem Preis, der ihr arg niedrig erschien – bis sie sich erinnerte, dass das wahrscheinlich das Zehnfache dessen war, was ein »Erdling« zu Hause bezahlte. Nachdem sie Lisa beim Auspacken geholfen hatte, bereitete sie sich dann auf ihr Interview vor. Sie duschte und puderte sich das Gesicht und bestellte sich bei der automatischen Bestellannahme des Hotels ein neues Outfit. Während sie darauf wartete, dass die Sachen geliefert wurden, versuchte sie, die Sorgenfalten und Tränensäcke unter den Augen mit Make-up zu kaschieren. Lisa saß am Fußende des Doppelbetts und wählte eine Nummer auf dem Holo-Telefon, während Brea mit ihren Verrichtungen zugange war.
    »Wer war denn dein Freund?«, fragte Brea, während sie sich das Gesicht eincremte.
    »Freund?«
    »In der Kapsel.«
    »Du meinst Eric. Er war nett, stimmt’s?«
    »Sehr gut aussehend.« Brea seufzte und erinnerte sich, wie überrascht sie gewesen war, als der blonde Offizier in der schwarzsilbernen Uniform der Friedenstruppen die Kapsel betrat. Er erinnerte sie an Greg, obwohl sie sich Greg nicht in Uniform – in keiner Uniform – vorzustellen vermochte. Das einzige Mal, als Greg sich »in Schale geworfen« hatte, war bei ihrer Hochzeit. Und da hatte er einen ausgewaschenen blauen Schiffsoverall getragen. Sie verdrängte die alten Erinnerungen und konzentrierte sich darauf, die Reparaturarbeiten an ihrem Gesicht zu beenden, bis die Rohrpost mit einem Klingeln die Ankunft ihrer neuen Kleidung meldete. Nach dem Ankleiden setzte sie sich auf die Bettkante und rief die Verwaltung der Tycho-Basis an.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte ein weiblicher Marine-Unteroffizier auf dem kleinen Telefondisplay.
    »Ich bin von einem Major Stassel wegen einer Sichtung, die ich gemeldet habe, vorgeladen worden.« Brea wedelte mit der Vorladung, die Major MacIntire ihr zugestellt hatte, im Sichtfeld des Bildschirms herum.
    »Ihren Namen, bitte?«
    Brea nannte ihn ihr.
    »Und die Vorgangsnummer auf der Vorladung?« Der Unteroffizier parkte sie für eine halbe Minute in einer Warteschleife und erschien dann wieder auf dem Bildschirm. »Sie haben Glück. Major Stassel hat Dienst und steht zur Verfügung. Ich kann Ihnen für dreizehn Uhr dreißig einen Termin geben. Würde Ihnen das passen?«
    »Das wäre schön.«
    Brea überprüfte ihr Äußeres in der verspiegelten Innentür der Luftschleuse. Der neue Anzug war an ein paar Stellen zu eng, wo er hätte

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