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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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überrascht, als sie Stassels ansichtig wurde.
    »Sind Sie Major Stassel?«
    Er nickte. »Und Sie müssen die Betreuerin von Lisa sein.«
    »Ja, Breon Gallagher – oder Brea.«
    »Wenn ich gewusst hätte, wer Sie sind, hätte ich mich schon früher vorgestellt. Nehmen Sie bitte Platz.«
    »Danke, Major.«
    »Schenken wir uns doch die Förmlichkeiten. Ich heiße Eric.«
    »Also Eric.«
    »Wo ist Mr. Bailey?«
    »Don hat das Schiff zur Lagrangekolonie geflogen, um einen Preis für eine Überholung auszuhandeln. Wenn es um dieses Notsignal geht – ich war diejenige, die die ganze Sache mitbekommen hat. Don war achtern in der Kombüse.«
    »Darf ich Ihnen einen Kaffee bringen?«
    »Mit Milch und Zucker, bitte.«
    Stassel ging zur kleinen Bar am Ende des Konferenzraums und goss eine dampfende schwarze Flüssigkeit in zwei Niedergrav-Tassen. Er reichte Brea eine Tasse mit Milch- und Zuckertütchen, hockte sich dann auf die Schreibtischkante und nippte an seinem Kaffee.
    Brea lachte nervös. »Gemütlich wie zu Hause.«
    Sein Lächeln hatte offensichtlich den Zweck, dass sie sich entspannte, und tatsächlich spürte sie, wie die Anspannung in Nacken und Schultern sich verflüchtigte. »Kann ich Ihnen sonst noch etwas anbieten?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Dann wollen wir zur Sache kommen. Wieso war bei der Sichtung vor fünf Monaten die Teleskop-Rauschunterdrückung aktiviert?«
    Brea hatte sich während des letzten Monats fast in jedem wachen Moment gefragt, wofür Peace Enforcement sich so interessierte, dass sie sie durchs halbe Sonnensystem schleifte. Und als die bang erwartete Befragung schließlich begann, verschlug es ihr vor Schreck fast die Sprache.
    »Geht es darum ?«
    Stassel nickte. »Zum Teil.«
    »Ich hatte versucht, ein möglichst gutes Bild von dem Asteroiden zu bekommen, hinter dem wir auf diesem Flug her waren. Es ging um eine Wette. Welchen Unterschied macht das?«
    Stassel beugte sich zurück und fuhr mit den Fingern über ein Touchpad, das bündig in die Tischplatte eingelassen war. Die Raumbeleuchtung wurde gedimmt und der große Bildschirm hinter ihm erhellte sich. Er zeigte ein dichtes Sternenfeld.
    »Schauen Sie auf die untere Bildschirmmitte.«
    Brea sah, wie ein neuer, durch ein blinkendes rotes Rechteck markierter Stern im Gewimmel erschien und dann wieder erlosch.
    »Das wurde etwa zur gleichen Zeit von der Himmelsbeobachtung registriert, als Sie es beobachteten.«
    Die Szene änderte sich. Diesmal war es die Aufzeichnung, die sie von ALF 37416 gemacht hatte. Erneut sah sie, wie der mysteriöse Lichtfleck erschien und verschwand.
    »Stellen Sie irgendeinen Unterschied fest?«, fragte Stassel.
    Brea nickte. »Wie Sie schon sagten, die Unterdrückungs-Schaltung war aktiviert. In meiner Aufzeichnung sind die Hintergrundsterne nicht enthalten. Na und?«
    »Und damals? Hatten Sie das unterdrückte oder originale Bild gesehen?«
    »Ich bin nicht sicher«, sagte Brea zögernd.
    »Versuchen Sie sich zu erinnern. Durch den ›Drall‹ der Asteroidenabbildung auf dem Bildschirm sieht es nämlich so aus, als ob Sie einen hellen Leitstern benutzt hätten, um das Teleskop zu zentrieren.«
    Brea runzelte konzentriert die Augenbrauen. »Ja, wo Sie es erwähnen … es stimmt.«
    »Erinnern Sie sich auch, welcher Stern es war?«
    Brea schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich wusste es zu dem Zeitpunkt nicht einmal. Ich richtete das Teleskop auf den Abschnitt des Himmels, wo der Computer das Ziel ausgemacht hatte, suchte einfach den hellsten sichtbaren Stern aus und nahm ihn ins Fadenkreuz des Teleskops.«
    »Aber Sie haben den Blitz vor dem Hintergrund eines Sternenfelds gesehen?«
    »Ich werde ihn wohl gesehen haben, obwohl ich ihn damals nicht bewusst wahrgenommen hatte.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ganz sicher. Daran erinnere ich mich deutlich. Ich entdeckte ihn erst, als ich die Aufzeichnung nach ein paar Minuten abspielte. Dann war ich so überrascht, dass ich Don Bailey zu mir rief, um seine Meinung zu hören. Aber welche Bewandtnis hat es überhaupt damit?«
    »Irgendetwas hat diesen violetten Lichtfleck verursacht. Ich bin damit beauftragt worden herauszufinden, wodurch er verursacht wurde.«
    »Wir hatten den Eindruck, dass ein Massekonverter explodiert wäre.«
    »Aber die Valiant hat keinerlei Hinweise auf ein Wrack gefunden, und es ist auch kein Schiff als vermisst gemeldet worden. Das lässt nur zwei Möglichkeiten offen. Entweder haben wir es hier mit einem Phänomen weit außerhalb

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