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Lebensstrahlen

Titel: Lebensstrahlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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amerikanischen Geschäftslebens gestürzt und schwimmt munter obenauf … Als Juniorpartner der New Yorker Firma Kelly and Company gehört er drüben zu den Prominenten …«, konnte Holthoff eben noch sagen, dann waren Eisenlohr und Spranger bei ihnen. Eine kurze Vorstellung. Neugierig sah sich der Amerikaner in dem verdunkelten Raum um.
    »Gebt ihr hier eine Kinovorstellung?« fragte er mit einem Blick auf die Leinwand. »Da krabbelt ja allerhand durcheinander.«
    »So etwas Ähnliches ist es in der Tat«, erwiderte Eisenlohr.
    »Wir haben eben die Wirkungen einer Strahlung auf bestimmte organische Substanzen untersucht. Aber das hat Zeit, mein lieber William. – Ich denke, Sie werden auch nichts dagegen haben, Herr Professor Braun, wenn wir zunächst einmal vernünftig frühstücken. Hallo! Doktor Bruck! Kommen Sie schon raus aus Ihrem Schrank!«
    »Setzen wir uns, meine Herren«, lud er ein.
    Er drückte auf einen Klingelknopf, und Michelmann begann aufzutragen.
    »Was macht New York, William?« fragte Eisenlohr.
    »Danke, es macht sich«, meinte Spranger trocken.
    Eisenlohr wollte Genaueres wissen, Spranger gab Antwort, zuerst ausführlich, allmählich immer kürzer und zerstreuter.
    Das Gespräch, das Professor Braun und Dr. Holthoff führten, nahm seine Aufmerksamkeit immer mehr in Anspruch. Er hörte den Professor mit Holthoff über ein biologisches Thema sprechen und vernahm dazwischen immer wieder anerkennende Worte des deutschen Professors über die großartige Entdeckung seines Freundes.
    »Entschuldige, Eisenlohr«, sagte er plötzlich, »jetzt möchte ich dich mal etwas fragen: Sind das nicht ziemlich brotlose Künste, mit denen du dich augenblicklich befaßt?«
    Eisenlohr konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Er wollte etwas erwidern, aber Professor Braun, der Sprangers Frage auch gehört hatte, kam ihm zuvor.
    Die Worte kamen von Dr. Bruck, der sich bisher so gut wie gar nicht an der allgemeinen Unterhaltung beteiligt hatte.
    Von den hohen Aufgaben der reinen Wissenschaft begann er zu sprechen, die ohne jede Rücksicht auf Gewinn oder Nichtgewinn durchgeführt werden müßten.
    »Nun ja«, meinte der Amerikaner. »Sie mögen das so machen; andere machen es jedenfalls ganz anders.«
    »Andere? Wer sind die anderen?« fragte Holthoff.
    »Zum Beispiel ein gewisser Monsieur Bigot, Herr Doktor.
    Sie haben ihn ja neulich auch kennengelernt.«
    »So, der?« sagte Holthoff ziemlich wegwerfend.
    Bruck horchte schärfer hin, als er den Namen hörte. Seine Fahrt nach Frankfurt kam ihm wieder in Erinnerung.
    »Ja, den meine ich«, fuhr Spranger fort. »Er steckt schon wieder in Paris. Sucht Kapitalisten für eine neue, ganz große Erfindung. Die Versuche, die Monsieur Bigot den Geldleuten in Paris vorgeführt hat, sollen recht überzeugend ausgefallen sein.«
    »Den Geldleuten! Da haben Sie’s, Mister Spranger«, fiel ihm Professor Braun ins Wort. »Was verstehen denn schon Geldleute von physikalischen Versuchen?«
    Spranger schüttelte den Kopf. »Für ganz so dumm müssen Sie uns Finanzleute nicht halten, Herr Professor. Wir haben auch unsere Experten und sehen uns eine Sache sehr gründlich an, bevor wir Geld dafür geben. Wer uns reinlegen will, der müßte schon recht früh aufstehen.«
    »Oho, William!« Eisenlohr stieß Spranger in die Seite. »Du sprichst plötzlich per wir. Scheinst also doch Lust zu haben, dich näher damit zu beschäftigen. Darf man wissen, worum es sich dabei handelt?«
    Die Frage Eisenlohrs schien William Spranger in Verlegenheit zu bringen.
    »Vorläufig darf ich darüber nichts sagen«, meinte er nach kurzem Zögern. »Ich habe mich zum Schweigen verpflichten müssen.«
    »Schade, William«, meinte Eisenlohr, »daß du nichts verraten darfst! Wir hätten dich vielleicht beraten können. Jedenfalls stehen wir dir zur Verfügung, wenn du uns brauchen solltest.«
    »Besten Dank für dein Anerbieten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß ich später davon Gebrauch mache. Erst will ich mir mal selber in Paris ansehen, was dieser Wundermann zu zeigen hat.«
    »Ich glaube, Mister Spranger, ich kann Ihnen schon jetzt sagen, was Sie zu sehen bekommen werden.«
    Eisenlohr sah seinen Ersten Assistenten verwundert an.
    Spranger warf die Gabel auf den Teller.
    »Ausgeschlossen, Herr Doktor! Die Sache ist streng geheim.
    Monsieur Bigot hat die wenigen Personen, denen er Mitteilung machte, ehrenwörtlich zum Schweigen verpflichtet. Ich halte es für unmöglich, daß Sie etwas darüber wissen

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