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Lebensstrahlen

Titel: Lebensstrahlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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können.«
    »Ich weiß aber doch, daß Monsieur Bigot behauptet, es wäre ihm gelungen, Blei …«
    »Stop, Doktor Bruck!« Der scharfe Zwischenruf Sprangers veranlaßte Bruck, jäh abzubrechen. Der Amerikaner brachte seinen Mund dicht an das Ohr Eisenlohrs, flüsterte dem etwas zu. Eisenlohr nickte und sagte danach ziemlich gleichgültig:
    »Wir wollen die Tafel aufheben. Würden Sie die Güte haben, Herr Professor Braun, mich für kurze Zeit zu entschuldigen.
    Herr Doktor Holthoff steht Ihnen selbstverständlich sofort zur Verfügung. Sie könnten inzwischen zusammen weiterarbeiten.«
    Professor Braun stand auf und nickte.
    Er und Holthoff hatten kaum den Raum verlassen, als Spranger losbrach:
    »Es ist mir vollständig unbegreiflich, wie auch nur Andeutungen über die Bigotschen Versuche in die Öffentlichkeit dringen konnten. Eisenlohr, ich möchte dich und auch Herrn Doktor Bruck bitten, über alles, was zur Sprache kommt, unbedingt zu schweigen. Es hängt ungeheuer viel davon ab, daß das Geheimnis gewahrt bleibt.«
    Eisenlohr streckte ihm die Rechte hin. »Meine Hand darauf, William, ich werde schweigen.«
    »Und Sie, Herr Doktor Bruck?« fragte Spranger.
    »Ihr Wunsch ist mir Befehl, Mister Spranger.«
    »Nun schießen Sie los, Bruck!« mahnte Eisenlohr. »Was wissen Sie denn wirklich über diesen Wundermann aus Paris?«
    »Monsieur Bigot wird vor Mister Spranger und seinen Freunden Bleibleche produzieren, die an den Rändern bräunliche und gelbliche Verfärbungen zeigen.«
    William Spranger nickte. Genau das gleiche hatte ihm sein Partner James Kelly vor kurzem geschrieben.
    »Monsieur Bigot wird behaupten, daß dies Bräunliche und Gelbe Gold wäre, in das er nach seinem Geheimverfahren das Blei verwandelt habe.« Wieder verriet ein Nicken Sprangers, daß Bruck das Richtige getroffen hatte.
    »Solche Bleche kann man natürlich mit Leichtigkeit präparieren«, fuhr Bruck fort.
    Jetzt schüttelte Spranger energisch den Kopf.
    »Sie sind im Irrtum, Doktor Bruck«, sagte er mit Entschiedenheit. »Monsieur Bigot hat die Versuche in einem kleinen Kreis vorgeführt, zu dem außer meinem Partner Kelly auch ein recht ernsthafter Wissenschaftler gehörte. Er hat die Bleibleche vorher von Hand zu Hand gehen lassen, hat sie unter den Augen der Sachverständigen der Strahlung einer Elektronenröhre ausgesetzt und schon nach kurzer Zeit mit dieser Verfärbung wieder herausgezogen.«
    »Es wäre überzeugender gewesen, wenn der Sachverständige sie hineingesetzt und auch wieder herausgenommen hätte, Mister Spranger«, sagte Bruck nachdenklich.
    »Auch das ist geschehen. Das Ergebnis ist das gleiche gewesen: eine Umwandlung von Blei in Gold, die dann später auch durch die chemische Untersuchung bestätigt wurde.«
    »Ja, dann …« Bruck zuckte unschlüssig die Achseln und schwieg.
    »Dann gibt es immer noch eine ganze Reihe anderer Möglichkeiten«, nahm Eisenlohr den Faden auf. »Haben eure Sachverständigen auch die Elektronenröhre untersucht?«
    »Darüber hat mir Kelly nichts geschrieben, Eisenlohr.«
    »Dann bliebe es immerhin denkbar, daß die Kathode der Röhre aus Gold bestanden hat und Gold auf dem Wege der Kathodenzerstäubung auf das Blei gelangt ist.«
    »Ja, wenn das so wäre …!« sagte Spranger unsicher.
    »Ich habe nur gesagt, daß es so sein könnte, William. Natürlich kann es auch anders gewesen sein. Beispielsweise könnte das Gold schon vorher in dem Blei gesteckt haben und durch die Strahlung nur freigelegt worden sein …«
    Spranger griff sich an den Kopf.
    »Nette Möglichkeiten, die du entwickelst! Wie soll sich unsereiner dagegen schützen?«
    »Indem ihr erstens einmal euer eigenes Blei zu dem Versuch mitbringt und indem ihr zweitens nach dem Experiment die Röhre zerbrecht und ihre Kathode genau untersucht.«
    »Die Röhre zerbrechen, Eisenlohr? Monsieur Bigot wird seine Röhren kaum aus der Hand geben. Er behauptet, daß sie ungemein kostbar seien.«
    »Dann müßt ihr eben sagen, daß euer Geld noch kostbarer sei, vielleicht wird das bei ihm ziehen.«
    »Großartig, Eisenlohr! Ich werde deinen Rat befolgen, und für eigenes Blei will ich auch sorgen. Das bekommt man doch überall zu kaufen.«
    »Die Mühe kannst du dir sparen, William. Ich werde dir etwas reines Blei aus unserem Vorrat holen. Entschuldige mich bitte einen Moment!« Er stand auf und verließ den Raum.
    »Darf man wissen, woher Ihre Kenntnis von der Bigotschen Sache stammt?« fragte Spranger inzwischen Bruck.
    »Von ihm

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