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Lebensstrahlen

Titel: Lebensstrahlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Katastrophe.«
    »Sie hätten es nicht so weit kommen lassen sollen«, sagte Hartford phlegmatisch. »Im Augenblick haben wir’s nur mit Kelly zu tun. Ich halte Spranger für den Gefährlicheren von den beiden. Wir wissen, daß er Feuer gefangen hat. Rücken Sie ihm auf den Pelz! Bluffen Sie ihn! Wenn Sie’s geschickt machen, wird er ohne seinen Partner abschließen.«
    »Er wird mich gar nicht empfangen, bevor Spranger da ist«, warf Bigot ein. Gemächlich zog sich Hartford aus seinem Sessel. »Kommen Sie mit«, forderte er Bigot auf, »damit Sie gleich hören, was ich Kelly sage; ich werde ihn jetzt anrufen.
    Danach werden Sie zu ihm gehen und von ihm empfangen werden.« —
    *

»Ich lasse bitten«, sagte James Kelly, als ihm zwanzig Minuten später Monsieur Bigot gemeldet wurde.
    »Die Mitteilung Mister Hartfords kommt mir völlig unerwartet«, empfing Kelly den Eintretenden.
    Bigot fühlte seinen Mut wieder sinken, als er die Augen Kellys auf sich gerichtet sah. »Der Funkspruch aus Schenektady kommt auch mir überraschend«, begann er stockend. »Ich hatte vor Monaten Verhandlungen, hatte sie als aussichtslos abgebrochen. Jetzt kommt der Konzern darauf zurück und will eine Option von mir haben. Mister Hartford hielt es für richtig, Sie sofort darüber zu informieren.«
    Kelly bot seinem Besucher einen Stuhl an.
    »Die Sache kommt mir reichlich ungelegen, Monsieur Bigot«, sprach er weiter, »mein Partner will sich noch mit einem Wissenschaftler in Deutschland beraten. Davon soll unsere Entscheidung abhängen …«
    Bigot erinnerte sich an die Instruktionen, die Hartford ihm mit auf den Weg gegeben hatte.
    »Das verstößt gegen unsere Abmachung«, begann er mit gespieltem Unwillen. »Sie und Mister Spranger haben sich zur absoluten Geheimhaltung verpflichtet.«
    James Kelly warf Bigot einen Blick zu, unter dem diesem reichlich unbehaglich wurde.
    »Mit der Geheimhaltung scheint es nicht weit her zu sein«, erwiderte er abweisend. »Die deutschen Freunde meines Partners waren bereits genau unterrichtet, bevor er selber ihnen noch ein Wort gesagt hatte.«
    »Wie ist das möglich?« fuhr Bigot auf.
    »Von uns hat niemand etwas erfahren«, wehrte Kelly kühl ab. Bigot fühlte, daß er den Hebel woanders ansetzen müsse, um weiterzukommen.
    »Ich muß eine Antwort auf den Funkspruch geben«, begann er, brach ab, als er das Mienenspiel Kellys sah, wollte wieder etwas sagen, als es klopfte. Ein Hotelpage kam herein und überreichte Kelly eine Depesche. Der riß sie auf und las.
    »Betrag so gut wie sicher. Ich bleibe bis zur Aufklärung noch hier. William Spranger«, stand dort geschrieben.
    Minutenlang las Kelly die wenigen Worte wieder und immer wieder, während die Unruhe Bigots aufs höchste stieg. Ein ungünstiges Urteil aus Deutschland mußte den von Hartford ausgeheckten Plan über den Haufen werfen.
    Endlich schien Kelly mit sich im reinen zu sein. Langsam faltete er die Depesche zusammen und steckte sie in seine Brusttasche.
    »Schenektady will also auch eine Option von Ihnen?« fragte der Amerikaner.
    »Jawohl, Mister Kelly.«
    »Ich wäre bereit, Monsieur Bigot, eine Voroption zu nehmen.
    Ich müßte es bei der Abwesenheit meines Partners auf mein eigenes Risiko tun.«
    Bigot faßte wieder Hoffnung. »Wollen Sie, bitte, Ihren Vorschlag genauer präzisieren, Mister Kelly?«
    »Ich denke so, Monsieur Bigot: Nach Schenektady funken Sie ausweichend. Unsere Verhandlungen bleiben auf dem jetzigen Stand, bis Mister Springer zurück ist …«
    »Schenektady könnte mir darüber verlorengehen, Mister Kelly.«
    »Für das Risiko will ich Sie bezahlen. Wieviel verlangen Sie, Monsieur Bigot?«
    Bigot raffte sich zusammen. »Wir sprachen von einer Million
    …«
    Kelly lachte kurz auf. »Sie scherzen, Sir. Wir sprechen nicht von einer Option, sondern von einer Voroption. Ich würde Ihnen dafür einen Scheck über fünfzigtausend Dollar ausschreiben.«
    Bigot preßte unter der Tischkante die Nägel in seine Handballen. Fünfzigtausend Dollar – sehr wenig, wenn man auf eine Million ausging – viel, wenn einem das Messer, so wie jetzt, an der Kehle saß. Während er von Zweifeln hin und her gerissen wurde, griff Kelly nach Feder und Papier und begann, einen Vertrag zu entwerfen. Als Bigot immer noch unschlüssig aufblickte, schob er ihm das Blatt hin und legte sein Scheckbuch daneben.
    »Wenn Sie Ihren Namen dorthin setzen, Monsieur Bigot, können Sie einen Barscheck über fünfzigtausend Dollar mitnehmen.«
    »Der

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