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Lebensstrahlen

Titel: Lebensstrahlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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würde der Kurs sofort von neuem schwer gedrückt werden.
    Gespannt beobachtete Bigot die Wirkung seiner letzten Worte auf Kelly. Würde der Amerikaner ihm seine Lüge glauben?
    »Sie werden mir durch neue Versuche den Beweis für Ihre Behauptungen erbringen müssen, Monsieur Bigot«, erklärte Kelly.
    »Gewiß, selbstverständlich …«, stotterte der Franzose.
    »Mister Hartford wünsche ich dabei nicht mehr als Experten zu haben. Wir werden uns nach einer anderen, geeigneteren Persönlichkeit umsehen.«
    Bigot vermochte nur zu nicken.
    »Wann können Sie den nächsten Versuch machen?« fragte Kelly. Hoffentlich nicht sofort, ich muß erst meine Papiere los sein, dachte er im stillen und horchte auf, als er Bigots Antwort hörte:
    »Ich habe die neue Röhre bei dem letzten Versuch leider überanstrengt. Es muß erst eine neue beschafft werden, bevor ich wieder arbeiten kann … Eine … vielleicht auch zwei Wochen wird es dauern, Mister Kelly.«
    »Sehr gut, Monsieur Bigot! Lassen Sie den Lärm in den Zeitungen erst etwas abflauen. Nach ein paar Wochen weiß kein Mensch mehr, was heute gedruckt wurde.«
    Die Vorhersage Kellys, daß die Affäre Bigot bald in Vergessenheit geraten würde, traf schneller ein, als er es selber erwartete. Die Veröffentlichungen Eisenlohrs und Brauns über die künstliche Urzeugung waren erschienen. Begierig stürzten sich die großen Tageszeitungen in diesen Sommermonaten auf den dankbaren Stoff.
    Objektive Berichte waren es zuerst, die von den Tageszeitungen und Zeitschriften veröffentlicht wurden, doch bald schon setzte die Phantasie ein und begann hinzuzudichten, was zwar noch nicht da war, aber doch eines Tages vielleicht Wirklichkeit werden konnte. In der amerikanischen Sensationspresse fing es an.
    Aufgeregt stürmte Professor Braun in Eisenlohrs Arbeitszimmer und schleuderte ein amerikanisches Magazin auf den Tisch.
    »Sehen Sie das, Herr Eisenlohr!« Er deutete auf eine ganzseitige Abbildung. »Das geht entschieden zu weit. Wir riskieren unseren Ruf als ernsthafte Wissenschaftler, wenn wir nicht dagegen einschreiten.«
    Eisenlohr griff nach dem Blatt und sah sich die Illustration an. Sie zeigte einen Blick in den offenen Brutschrank. Große Retorten standen darin, in denen, in irgendwelchen Flüssigkeiten schwebend, wunderliche Gebilde zu sehen waren.
    Nicht minder phantastisch als die Zeichnung war der zugehörige Text. Ein erfindungsreicher Reporter berichtete darin über weitere Versuche der beiden deutschen Gelehrten, von denen diese selber noch nichts wußten. Durch die Anwendung verbesserter und verfeinerter Strahlungen sollte es ihnen gelungen sein, die lebendigen Zellen in ihren Gläsern zu größeren organischen Gebilden weiterzuentwickeln.
    »Gar nicht so übel«, meinte Eisenlohr, als er beim Lesen an diese Stelle kam, »der Mann hat Fantasie; das muß man ihm lassen.«
    »Unverantwortlich finde ich es!« fuhr Braun los. »Durch solche Veröffentlichung werden wir in wissenschaftlichen Kreisen diskreditiert. Man wird uns schließlich noch mit allerlei Schwindlern wie etwa diesem Monsieur Bigot in einen Topf werfen. Ich will der Schriftleitung dieses Magazins einen Brief schreiben, den sie sich nicht hinter den Spiegel stecken wird.«
    »Tun Sie meinetwegen, was Sie nicht lassen können, Herr Professor«, sagte Eisenlohr achselzuckend. »Viel Zweck wird es kaum haben. Ich möchte Ihnen etwas ganz anderes vorschlagen. Ich möchte die Anregung, die hier gegeben wird, nicht unter den Tisch fallenlassen, um so weniger, als sie meinen eigenen Ideen ziemlich nahekommt.«
    »Ihren Ideen, Herr Eisenlohr? Sie nehmen diesen blutigen Unfug doch nicht etwa ernst?«
    »Sie haben es sich in den Kopf gesetzt, mein lieber Herr Professor, Ihre sämtlichen Gelatineproben erst durchzuarbeiten.
    Ich glaube, ich sagte es schon einmal, daß wir etwas Neues dabei kaum erwarten dürfen. Ich meine, wir sollten jetzt einmal anders vorgehen. Wir haben unsere Zellen nach ihrer Erzeugung bisher einfach in den Brutschrank gestellt und dort ihrer weiteren natürlichen Entwicklung überlassen. Für den Anfang war das auch ganz gut, aber jetzt möchte ich anders verfahren.
    Ich möchte die belebte Materie dauernd der Strahlung aussetzen und sehen, was dann daraus wird.«
    Professor Braun blieb abweisend. Was Eisenlohr vorschlug, war durchaus nicht nach seinem Sinn. Mit vielen Worten versuchte er seinen Standpunkt zu verteidigen, bis Eisenlohr es schließlich aufgab, ihn umzustimmen.
    »Also führen

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