Leckeres vom Balkon
domestica
Apfel
Wuchs kleiner Baum oder säulenförmig, 1,5–3 m hoch
Erntezeit August bis Oktober
Beim Apfelbaum ist es bislang am besten gelungen, wirklich kleinwüchsige Züchtungen zu erzielen. Bei anderen Kleinbäumen bestimmt überwiegend die Unterlage, auf die die fruchtende Sorte veredelt wurde, die Wuchsstärke. Tatsächlich sind die wirklich schwach wachsenden Sorten oft auf mittelschwache Unterlagen veredelt, weil eine noch schwächere Basis zu einem frühen Vergreisen führen würde. So oder so ist ein Zwergbaum nicht gerade eine Anschaffung fürs Leben – sollte mit den Jahren der Ertrag deutlich sinken, ist ein Neukauf die einfachste und beste Lösung. Entsprechend finden sich bei diesen Äpfeln selten vertraute Namen. Manchmal werden zwar bekannte Sorten wie ‘Cox Orange’ und ‘Elstar’ als »Zwerge« angeboten, doch sie erfordern schon etwas mehr Schnitt als Spezialzüchtungen wie ‘Croquella’, ‘Delgrina’, ‘Galina’ und ‘Lilly’. Bei namenlosen Gewächsen ohne Sortenbezeichnung weiß man dagegen nie so recht, ob sie auf Dauer wirklich kompakt bleiben.
Bei den Säulenäpfeln gibt es die schon länger bewährten Ballerina-Sorten mit eleganten Namen wie ‘Bolero’, ‘Flamenco’ und ‘Waltz’. Weitere Züchtungen wie ‘Arbat’, ‘Golden Gate’ oder ‘Red River’ bereichern die mittlerweile recht große Sortenauswahl und bieten teils auch eine Resistenz gegen den Apfelschorf und andere Krankheiten.
Apfelbäume brauchen jeweils eine zweite, zeitgleich blühende Bestäubersorte. Gerade bei den häufig angebauten Äpfeln kann man Glück haben: Manchmal reicht schon der Apfelbaum in Nachbars Garten für die Bestäubung des Balkonobsts. Andernfalls ist es ratsam, beim Kauf nach einer passenden Bestäubersorte zu fragen. Neuerdings werden sogar selbstfruchtbare Säulenäpfel (z. B. ‘Suncats’) angeboten; doch auch hier verbessert ein Zweitbaum den Fruchtansatz.
Achten Sie bei der Auswahl auch darauf, dass es früh-, mittel- und spätreifende Sorten mit jeweils unterschiedlicher Lagerfähigkeit gibt.
Kultur In großen, frostfesten Töpfen. Zwischen Herbst und Frühjahr ein- und umtopfen. Alle drei bis fünf Jahre in ein etwas größeres Gefäß umsetzen.
Pflege Auf gute Wasserversorgung achten, besonders während der Fruchtbildung. Im Allgemeinen ist es besser, die oberste Erdschicht mehrere Zentimeter tief abtrocknen zu lassen und dann wieder durchdringend zu gießen, als das Substrat ständig komplett feucht zu halten. Blätter nicht benetzen, bei Dauerregen vorübergehend – wenn möglich – ins Trockene rücken. Im Frühjahr Langzeitdünger einarbeiten, nach Fruchtfall oder -ausdünnung Ende Juni/Anfang Juli flüssig nachdüngen; oder ab Beginn der Fruchtbildung bis Anfang August alle zwei Wochen mit Flüssigdünger versorgen. Überreichen Fruchtbehang gegen Ende Juni ausdünnen. Bei Säulen- und echten Zwergbäumen müssen nur gelegentlich überlange Seitentriebe gekürzt bzw. entfernt werden. Ältere Bäumchen bei Bedarf auslichten, d. h. die ältesten Seitentriebe entfernen. Früchte bilden sich beim Apfel an mindestens zweijährigen Seitentrieben bzw. an deren meist kurzen Verzweigungen. Lässt die Blüten- und Fruchtbildung nach, überaltertes Fruchtholz abschneiden bzw. auf jüngere Triebe zurückschneiden.
Ernte Je nach Sorte zwischen August und Ende Oktober, sobald sich die Früchte ausgefärbt haben und leicht mitsamt Stiel abdrehen lassen. Frühsorten haben meist gleich oder bald nach dem Pflücken ihre volle Genussreife, spätere Sorten müssen oft nachreifen, sind dafür aber länger lagerfähig.
Küchentipp Sofern die kleine, aber feine Ernte vom Balkon nicht einfach »vernascht« wird, bietet sie sich vor allem für knackige, gesunde Salate an – nicht nur mit anderem Obst, sondern z. B. auch in Kombination mit Möhren oder Roten Beten.
Erfrischend Der Säulenapfel ‘Blue Moon’ reift ab Mitte August. Er ist außergewöhnlich dunkel blauviolett und hat einen saftig süß-säuerlichen Geschmack.
BewÄhrt Die beliebte Sorte ‘Elstar’ lässt sich recht kompakt ziehen. Ihre Früchte reifen ab Ende September und sind den ganzen Winter über ein Genuss.
Wechselhafter Erntesegen
Apfelbäume neigen dazu, in einem Jahr üppige Erträge zu bringen, im nächsten dann aber kaum Früchte anzusetzen. Dies lässt sich, je nach Sorte, nicht völlig ausgleichen, aber das Ausdünnen (→ > ) in den »fetten Jahren« ermöglicht auch in der Folgesaison eine
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