Lee, Julianne
beinahe getan hatte. Sie musste sich räuspern, um weitersprechen zu können. »Nein. Ich bin nach Inverness gegangen, um dich zu suchen, dabei bin ich in die Schlacht geraten. Sowie nicht mehr geschossen wurde, führte mich deine Tinkerbell zu der Stelle, wo du lagst.« Wieder schwieg er lange, schien mit den Gedanken weit fort zu sein. Dann seufzte er leise. »Calum ist tot... Eóin ... Gregor...« »Und das Morden ist noch nicht zu Ende. Die Soldaten in Nairn
erschießen jeden, den sie verdächtigen, mit den Jakobiten zu sympathisieren. Es heißt, Prinz Charlie wäre entkommen und sie würden ihn quer durch die Highlands verfolgen. Vetter Edwin liest alle Berichte mit entschieden zu großer Genugtuung, furchte ich.«
Ciaran schnaubte durch die Nase und schloss die Augen. »Ich kann nicht länger einer verlorenen Sache nachtrauern, ich habe im Moment anderes zu bedenken.«
»Wie du nach Frankreich fliehen kannst?«
»Nein, wie ich zu meinem Clan zurückkomme.«
»Die Soldaten werden dich fassen und aufhängen.«
»Ich kann meine Leute nicht im Stich lassen. Mein Vater hat die Verantwortung für den Clan in meine Hände gelegt«
»Aber dein Bruder ist doch auch noch da...«
Ciaran schüttelte den Kopf. »Pa hat mich zu seinem Nachfolger bestimmt. Außerdem ist Robbie noch viel zu jung, um eine solche Verantwortung auf sich zu nehmen. Nein, ich muss nach Ciorram zurückkehren. Es geht nicht darum, ob Robbie im Stande ist, meinen Platz einzunehmen oder nicht. Ich kann nicht einfach vor meiner Pflicht davonlaufen. Ein Leben weit weg von meiner Heimat und meinem Volk wäre für mich nicht lebenswert.«
»Ach, Ciaran...« Leah seufzte, als sie ihm den letzten Rest drammach in den Mund schob.
»Nein.« Ciaran schluckte den Bissen hinunter, griff dann nach ihrer Hand und leckte den Rest des klebrigen Haferbreis ab, ehe er die Lippen gegen ihre Handfläche presste. »M'annsachd«, murmelte er.
»Was bedeutet das?« Leah konnte es sich zwar denken, wollte es aber von ihm hören.
»Es heißt >meine innigst Geliebte<.«
Sie kniete neben dem Strohsack nieder, tun einen sachten Kuss auf seine Lippen zu hauchen. Er stöhnte leise, zog sie enger an sich und begann mit der gesunden Hand an den Knöpfen herumzunesteln, mit denen ihr Kleid im Rücken geschlossen wurde.
Ein leises Lächeln spielte um ihren Mund, sie löste sich von ihm und flüsterte: »Dir muss es wirklich schon viel besser gehen.«
»Zieh es aus.«
» Ich weiß nicht... ich möchte dir nicht wehtun...« Dann vermeide es, deinen Kopf auf meine Brust zu legen oder dich an meinen Ohren festzuhalten, wenn du... na, du weißt
Leah kicherte. Es war wundervoll, wieder lachen zu können; ihr kam es so vor, als hätte sie seit Jahren nicht mehr von Herzen gelacht. »Bist du sicher, dass du nicht noch zu schwach dazu bist?« Er grinste breit. »Ich bin zu schwach, um dem Verlangen danach zu widerstehen.«
Leah drehte sich um, damit er ihr Kleid aufknöpfen konnte, dann ließ sie es zu Boden gleiten und zog ihre Bluse über den Kopf, ehe sie Strümpfe und Schuhe abstreifte, wieder neben ihm niederkniete und schließlich auch noch ihr Leinenhemd auszog. Seine Augen funkelten, während er ihr zusah. Als sie sich über ihn beugte, um ihn zu küssen, streckte er seine gesunde linke Hand aus, um beinahe ehrfurchtsvoll über ihre Brüste zu streichen. Leise murmelte er: »Wenn ein Mann an der Schwelle des Todes gestanden hat, weiß er die angenehmen Seiten des Lebens umso mehr zu schätzen.« Dann hob er die Decke ein wenig an, damit sie sich zu ihm auf die Strohmatratze legen konnte. Aus Angst, ihm Schmerzen zu bereiten, kniete sie sich nur über ihn und küsste ihn behutsam. Sie sah, dass ihm das Atmen immer noch schwerfiel. Er legte eine Hand um ihren Hinterkopf, zog sie enger an sich und erforschte mit der Zunge hungrig ihren Mund. Als sie sich mit gespreizten Beinen auf ihn setzte, konnte sie sein Verlangen deutlich spüren.
»Aye«, flüsterte er mit einem erstickten Lachen in der Stimme. »Gewisse Teile von mir sind zum Glück unversehrt geblieben.« Sie ließ sich auf ihn sinken, um ihn in sich aufzunehmen. Er schloss die Augen, seine Hüften zuckten, doch da ihn jede Bewegung große Anstrengung kostete, hielt sie ihn zurück und begann
sich stattdessen selbst vorsichtig über ihm zu heben und senken.
Dabei betrachtete sie wie gebannt sein Gesicht. In solchen Momenten wirkte er so entspannt und glücklich, wie sie es sonst nie bei ihm erlebte. Als er
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