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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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berechtigten Selbst zwei fein trifft?«
    Sie schwieg; innerlich kochte sie vor Wut, doch sie versuchte gar nicht erst, diese Anwandlung zu unterdrücken.
    Der Captain seufzte; sein mentales Muster enthielt nun mehr Frustration als Groll, doch darunter spürte sie eine Schicht aus Bewunderung, Interesse, Wärme und Freundschaft. »Ich bin nicht völlig offen, Priscilla. Es ist gar nicht nötig, dass ich sämtliche Schutzschilde senke. Die Signale, die Sie aussenden, dringen durch jeden winzigen Spalt in der Mauer. Außerdem bin ich nicht dumm. Ich kann die Stärke der eingehenden Emotionen regulieren, und wenn sie zu intensiv werden, wehre ich mich einfach. Als Pilot habe ich mit Dutzenden von Leuten zusammengearbeitet. Einer der besten Piloten, die ich unterrichtet habe, litt die ganze Zeit über, wenn er an den Kontrollen saß, unter fürchterlichen Angstzuständen. Eine Pilotin befand sich dauernd kurz vor dem Einschlafen, egal welcher Notfall auftrat – doch ihre Reaktionen waren stets perfekt. Aber wenn man sie hinterher fragte, warum sie dieses oder jenes getan hatte, geriet sie in Panik …« Er bewegte sich und entbot ihr ein Lächeln. »Ich bin nicht zerbrechlich, meine Freundin. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    Sie war in Versuchung, sich ihm zu nähern, nach seiner wärmenden Ausstrahlung zu greifen. Doch dann schüttelte sie den Kopf. »Ich … Lina sagte mir, Heiler würden sich niemals abschirmen, außer sie würden dazu gezwungen. In einer Notsituation zum Beispiel. In meiner … Ich habe gelernt, mich abzuschotten, bis es erforderlich war, eine Seele neu zu weben. Und gleich danach musste ich wieder an den Ort der Stille und Ausgeglichenheit zurückkehren.«
    Er machte keinen Hehl aus seiner Verblüffung. »Aber was macht ihr, wenn ihr euch körperlich liebt?«
    »Man besitzt und trainiert die Gabe nicht für so etwas!« Der Captain drückte die Schultern durch. »Verzeihen Sie mir, Priscilla. Anscheinend haben wir eine völlig unterschiedliche Ausbildung genossen. Was jedoch den Pilotenunterricht betrifft, so versichere ich Ihnen, dass ich sehr wohl auf mich selbst Acht geben kann; ich mag es nur nicht, wenn man mir eine Tür vor der Nase zuknallt! Sie befinden sich hier auf der Brücke, um das Steuern eines Schiffs zu lernen. Wenn wir uns das nächst Mal an diesem Platz treffen, erwarte ich, dass Sie sich ausschließlich auf Ihre Tätigkeit als Pilotin konzentrieren.«
    Er stand auf. »Für heute ist der Unterricht beendet. Wir sehen uns dann morgen wieder, Priscilla.«

Trealla Fantrol, Liad, Im Jahr Trolsh, Dritter Relumma, Cheletha Sechstertag

     
     
    T aam Olanek fand den Weg, der zur Wahrheit führte, steinig. Selbst die Aussage eines so unanfechtbaren Zeugen wie Mr. dea’Gauss genügte nicht, um ihn aus seinem Dilemma zu erlösen.
    Nova saß schweigend da, nachdem sie die kritischen Punkte immer und immer wieder durchgegangen waren. Sie brachte die Geduld für diese mühsame Angelegenheit auf, indem sie sich in Erinnerung rief, wie oft Shan sie in Verwirrung gestürzt hatte. Und wenn dies nichts mehr half, erinnerte sie sich an die zahllosen Gelegenheiten, bei denen er durch seine unkonventionelle Art ihren Vater zur Weißglut getrieben hatte.
    Jeder wusste, wie unberechenbar Thodelm yos’Galan zuweilen sein konnte. Ihm Vorwürfe zu machen, hätte jedoch nicht das Geringste genützt. Wenn sie ihn daran erinnerte, dass er das Oberhaupt der Familie yos’Galan war, riskierte sie einen wahren Ausbruch an unorthodoxem Benehmen, der einzig und allein darauf abzuzielen schien, ihr die Schamesröte ins Gesicht zu treiben.
    Aber noch nie hatte jemand auch nur angedeutet, Thodelm yos’Galan ließe es an Ehre vermissen.
    Dennoch kam sie nicht umhin sich einzugestehen, dass es Taam Olanek leichter fallen musste, Shan unehrenhaftes Verhalten zu unterstellen, als der Tatsache ins Auge zu blicken, dass Plemia das Feuer auf Korval eröffnet hatte.
    »Diese Person Mendoza«, wandte sich Olanek an Mr. dea’Gauss. »Ich verstehe nicht recht, in welcher Weise sie in die Affäre involviert sein soll. Wer ist sie eigentlich, Sir? Und welche Beschuldigung hat sie vorzubringen?«
    Zumindest hatten sie jetzt das Thema Shan ausdiskutiert und drangen tiefer in das eigentliche Problem ein. Sie war geneigt, dies als einen Fortschritt zu interpretieren. Ihr sollte es recht sein.
    Mr. dea’Gauss räusperte sich. »Lady Mendoza ist von vornehmer Abkunft und stammt von Sintia, eine Welt im Thardom-Sektor. In den

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