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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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ausgestreckt, auf dem Gesicht die Andeutung eines strahlenden Lächelns. Er wagte kaum zu atmen, während er wartete, ganz benommen vor Freude. Sie hatte keine Schutzmauer errichtet, keine Tür geschlossen -und dies geschah aus ihrem freien Willen. Er wandte sich ihr zu, kam ihr entgegen, und seine Wimpern küssten die Innenfläche ihrer Hand, als er seine eigenen Schutzschilde senkte.
    Sie holte tief Luft und beim Ausatmen gab sie ein leises Lachen von sich.
    »Shan …« Sie streichelte auch seine andere Wange, umfasste sein Antlitz mit beiden Händen und blickte ihn forschend und zärtlich an. Das Gefühl, das sich zwischen ihnen aufbaute, wurde beinahe unerträglich intensiv. Er spürte, wie sein Herz pochte, und wusste, dass das ihre im gleichen Takt schlug.
    Sie küsste ihn.
    Einen verrückten Augenblick lang stand er einfach nur da, gefangen im Bann seines Entzückens, das von ihr erwidert wurde, dann spürte er ihre Frage und vertiefte den Kuss. Er presste ihren Leib enger an den seinen, derweil ihre Emotionen sich miteinander verwoben und zu einer einzigen, harmonischen Melodie wurden.
    Ein Alarmsignal fing an zu kreischen.
    Sie erschrak – und war fort, obwohl er versuchte, sie festzuhalten. »Priscilla!«
    Sein eigener Schrei riss ihn aus dem Schlaf, obwohl der Ruf im Schrillen des Weckers unterging. Er warf sich in dem zerwühlten Bett herum, schlug mit der Hand heftig auf den Aus-Schalter und ließ sich wieder auf den Rücken fallen. Ergrimmt blinzelte er gegen die heller werdende Beleuchtung an. »Verdammt, verdammt, verdammt, verdammt!«
    Die Musik ertönte: Artelmas »Glückliche Momente«, gespielt auf der Omnichora. Der Musiker, der das Stück voller Leidenschaft interpretierte, war sein Bruder, Val Con.
    »Verdammt!«, fluchte Shan ein letztes Mal und flüchtete sich unter die Dusche.
    Wenig später durchquerte er die Mannschaftsmesse, als er von einem Gespräch mit dem Frachtmeister in dessen Büro zurückkam. An diesem Morgen hatte er Ken Rik in einer für ihn regelrecht milden Stimmung angetroffen; der Mann war längst nicht so reizbar gewesen wie sonst. Vielleicht war sein Zorn verraucht, der ihn gepackt hatte, als man Mr. dea’Gauss so abrupt nach Liad beorderte.
    Priscilla und Rusty saßen an einem Tisch und steckten die Köpfe zusammen. Voller Eifersucht besorgte er sich einen Becher Kaffee und eine Scheibe Melone.
    Heiler!, verhöhnte er sich selbst. Ich kann nicht mal meine eigenen Emotionen im Zaum halten. Und welche Gefühle vermittelt sie mir, die mir das Recht gäben, eifersüchtig zu sein? Freundschaft? Diese kleinen Anwandlungen von Wertschätzung, Dankbarkeit, Begehren … Er atmete tief durch und biss mit scharfen Zähnen in die Frucht. Solche Empfindungen kann man jedem x-Beliebigen entgegenbringen. Reiß dich zusammen, Shan!
    »Guten Morgen, Cap’n!«, begrüßte BillyJo ihn von der Tür zur Küche her. »Sie werden doch hoffentlich ein richtiges Frühstück essen, oder? Nur mit einem Happen Obst kommt man bis zum Lunch nicht aus.«
    Er lächelte ihr zu, plauderte ein bisschen mit ihr über den Küchendienst, nahm das süße Brötchen an, das sie ihm aufdrängte, und füllte seinen Becher erneut mit Kaffee. Durch eine Seitentür verließ er die Messe, wobei er es bewusst vermied, zu Priscilla zu blicken.
    In seiner Kabine warteten Nachrichten auf ihn; die Leuchte an seinem Monitor blinkte. Er legte das Brötchen auf den Tisch, schaltete das Gerät ein und setzte sich hin.
    Zu seiner Erleichterung hatte seine Schwester ihm keine neuen Pin-Beams geschickt. Er nippte an seinem Kaffee und las die Mitteilungen. Nichts Dringliches dabei. Nun ja, vielleicht mit Ausnahme des Briefes von Dortha Cayle. Möglicherweise kamen sie endlich ins Geschäft. Aber was war das?
    Ein Pin-Beam von Sintia, adressiert an Mr. dea’Gauss?
    Erstaunt hob er die Brauen. Er stellte fest, dass es sich um die Antwort auf eine von der Passage abgeschickte Nachricht handelte, und öffnete den Brief. Ihm dämmerte etwas. Stammte Priscilla nicht aus einer einflussreichen Familie? Mr. dea’Gauss hatte angekündigt, ihre Anverwandten über die derzeitige Situation zu unterrichten.
    AN DEA’GAUSS, GEGENWÄRTIG AN BORD DES HANDELSSCHIFFS DUTIFUL PASSAGE. ABSENDER: HAUSMENDOZA, CIRCLE RIVER, SINTIA. BETREFF: PRISCILLA DELACROIX Y MENDOZA. TOCHTER DES HAUSES MIT DEMSELBEN NAMEN GEBOREN IM JAHR 986 (ORTSZEIT), WURDE IM JAHR 1002 (ORTSZEIT) DER GÖTTIN ANVERTRAUT. ENDE DER NACHRICHT.
    Entgeistert starrte er auf den

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