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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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neugierig? Und wieso lässt man Sie mutterseelenallein die Mahlzeit einnehmen?«
    »Ich habe mich nicht genau ausgedrückt. Ich bewerbe mich gerade um eine Stelle auf diesem Schiff. Vor kurzem habe ich ein paar Tests absolviert, und um sieben Uhr ist ein Gespräch mit dem Captain angesetzt. Dann erfahre ich, wie ich abgeschnitten habe.« Sie seufzte. »Obwohl die Chance, dass ich hier eingestellt werde, äußerst gering ist. Mr. Saunderson – der Agent auf Jankalim – sagte mir, die Besatzung der Passage sei komplett.«
    »Nun, das ist richtig.« Er legte eine Pause ein, um einen Schluck Kaffee zu trinken. »Wo liegt denn Ihr Betätigungsfeld?«
    »Auf meinem letzten Schiff bekleidete ich die Position des Frachtmeisters.«
    Rusty schüttelte den Kopf. »Wir haben einen verdammt tüchtigen Frachtmeister – den ollen Ken Rik. Älter als der Teufel und doppelt so gerissen. Lassen Sie sich niemals mit ihm auf ein Kartenspiel ein.« Abermals führte er den Becher an die Lippen. »Doch das spielt im Grunde keine große Rolle. Wenn der Cap’n zu der Ansicht gelangt, dass Sie was können, dann findet er schon einen Job für Sie.«
    Priscilla starrte ihn verdutzt an. »Wie darf ich das verstehen?«
    »Tja, zum Beispiel herrscht immer Bedarf an Kabinenstewards. Haben Sie vielleicht schon Gordy kennen gelernt?«
    Sie schmunzelte. »Der kümmerte sich um mich, gleich nachdem ich an Bord kam.«
    »Netter Bursche. Wir hatten hier schon die unterschiedlichsten Kabinenstewards. Einer war von Beruf Hilfsastrogator. Und eine junge Dame hat mehr Zeit damit verbracht, Ken Rik beim Kalkulieren von Frachtkapazitäten und Verteilungsschlüsseln zu helfen, als Wein zu kredenzen. Dann flog mal einer mit, der nichts anderes zu tun schien, als mit dem Cap’n Schach zu spielen. Und Gordy unterrichtet den Cap’n in – was war das noch mal – rekonstruiertem Gälisch? Irgend so ein alter terranischer Dialekt. In Gordys Heimat ist das die Umgangssprache.«
    »Der Captain lässt sich von Gordy Arbuthnot eine alte terranische Sprache beibringen?« Priscilla griff nach ihrem Becher und blickte stirnrunzelnd hinein. »Aus welchem Grund?«
    Rusty zuckte die Achseln. »Der Cap’n unterhält sich gern.«
    »Das habe ich auch schon bemerkt. Aber irgendein … obskurer Dialekt?«
    »Fragen Sie ihn doch selbst, warum er das macht. Ich weiß es wirklich nicht. Aber um noch mal auf Ihr Thema zurückzukommen – wenn Sie die Tests bestanden haben, sind Sie so gut wie angeheuert. Und Sie kriegen eine Arbeit zugewiesen.« Er grinste. »Hier dreht keiner Däumchen.«
    »Aber wie es aussieht, ist der Posten des Kabinenstewards schon besetzt«, hielt Priscilla ihm entgegen.
    »Keine Sorge. Der Cap’n wird sich für Sie schon was einfallen lassen«, erwiderte Rusty mit Nachdruck. »Möchten Sie noch einen Kaffee?«
    Sie lächelte. »Ja, gern.«
    »Ich hole Ihnen einen Becher. Wie trinken Sie den Kaffee? Schwarz, ja? Bin gleich wieder da.«
    Im Nu war er zurück und reichte ihr einen dampfenden Becher; doch anstatt sich wieder hinzusetzen, blieb Rusty stehen und musterte Priscilla mit nachdenklichem Blick. Vorsichtig nippte sie an dem aromatischen Gebräu und hoffte, er würde ihr nicht irgendetwas Unangenehmes sagen.
    »Wenn Sie eine Minute Zeit haben«, begann er, während sie vor lauter Anspannung die Kiefer zusammenpresste, »schlage ich vor, wir beide begeben uns in den Aufenthaltsraum. Dort gibt es einen Monitor. Wir rufen die Fracht-Spekus auf, und Sie können mir sicher eine Menge Tipps geben, mit denen ich dann einen Haufen Geld machen kann. Dürfte recht interessant werden, denn immerhin waren Sie mal Frachtmeisterin.«
    Priscilla blies erleichtert den Atem aus, lächelte und stand auf. »Von mir aus.«
    »Hier entlang, bitte.«
    Während sie mit ihm Schritt hielt, fragte sie: »Was sind Fracht-Spekus?«
    »Darunter versteht man Spekulationen«, erklärte Rusty und grinste über ihren verblüfften Gesichtsausdruck. »Das ist nämlich so: Jedes Crewmitglied erhält die Möglichkeit, auf jeder Reise mit einem bestimmten Prozentsatz seiner Heuer zu spekulieren. Ich zum Beispiel setze auf Holz. Manche interessieren sich für Parfüms, eine ziemlich riskante Angelegenheit, aber Lina scheint bis jetzt ganz gut damit gefahren zu sein. Musikinstrumente standen auch schon auf der Liste – aber davon habe ich nun überhaupt keine Ahnung. Neulich hatten wir Grestwellin-Kaviar geladen – das war Gordys Idee. Bereits im nächsten Anlaufhafen wurde der

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