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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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hoch.
    Mit einem Kopfnicken schloss Rusty das Programm und schlenderte aus dem Alkoven. Einer der Kartenspieler blickte zu ihm hin und winkte ihn zu sich. »Eine Sekunde«, rief er und wandte sich noch einmal um. »Priscilla, ich schließe mit Ihnen eine Wette um einen Dreibit ab, dass Sie an Bord der Passage sind, wenn wir in den Orbit von Arsdred einschwenken.«
    »Ich besitze keinen Dreibit, den ich setzen könnte«, entgegnete sie trocken. »Aber ich hoffe, dass Sie Recht behalten. Auf jeden Fall war es schön, Sie kennen gelernt zu haben.«
    »Wir sehen uns dann später«, versetzte er fröhlich und gesellte sich zu den Kartenspielern.
    »Rah Stee muss man so nehmen, wie er ist«, meinte Lina. »Denken Sie, dass Sie den Weg zu Ihrer Kabine von hier aus finden?«
    »Man gab mir einen Plan.« Priscilla stöberte in ihrer Tasche herum.
    Die zierliche Frau lachte. »Der Plan ist gut, aber wenn Sie sich nach ihm richten, müssen Sie sämtliche großen Säle durchqueren. Ich kenne die Abkürzungen. Wenn Sie nichts dagegen haben, begleite ich Sie. Für mich wird es auch Zeit, mich schlafen zu legen.«
    »Ich möchte nicht lästig werden …«
    »Es kostet mich nicht die geringste Mühe, Ihnen den kürzesten Weg zu Ihrer Unterkunft zu zeigen«, versicherte Lina. »Ich möchte nur rasch mein Buch holen.«
    Anstatt sich nach rechts zu wenden, wie es der Plan vorsah, wandten sie sich nach links und marschierten durch mehrere kurze, im Zickzack verlaufende Gänge, ehe sie den Hauptsaal erreichten. Dort passierten sie etliche geschlossene Türen, von denen eine in einen Fitness-Raum und eine andere zu einem Swimmingpool führte, ehe sie in einen schmalen, schummerigen Korridor einbogen.
    An der dritten Tür rechts verabschiedete sich Lina mit einem Lächeln. »Schlafen Sie gut, Priscilla Mendoza. Morgen werde ich Sie aufsuchen.«
    »Ich wünsche Ihnen ebenfalls einen erholsamen Schlaf, Lina Faaldom«, antwortete Priscilla leise auf Liaden. »Und haben Sie vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    In ihrer Übermüdung nahm sie ihre Kabine nur noch wie durch einen Nebel wahr. Sie fand den Reinigungsroboter, steckte ihre Kleidung hinein und hoffte, der schwarze Fleck auf der gelben Manschette würde bei dem Säuberungsvorgang verschwinden.
    Auf dem Regal über der Koje befand sich eine Uhr; sie stellte sie so ein, dass sie um sechs geweckt würde, dann kuschelte sie sich mit einem Seufzer in die weichen Decken. Zum Schluss ein flüchtiges Wedeln mit der Hand in Richtung der Lampe, um die Beleuchtung auszuschalten.
    Noch ehe es richtig dunkel wurde, fiel sie in einen tiefen Schlummer.

Schiffsjahr 65, Reisetag 131, Zweite Schicht, 6.55 Uhr

     
     
    P riscilla Mendoza?« Sie zuckte zusammen, wobei sie um ein Haar den Rest ihres Kaffees verschüttet hätte, und blickte die kleinwüchsige Person an, die plötzlich wie aus dem Nichts vor ihr aufgetaucht war. Die Frau war eine Liaden mittleren Alters; ihre goldfarbene Haut wies um die Augen und Mundwinkel tiefe Falten auf, und das gelbblonde Haar war von grauen Strähnen durchzogen.
    Priscilla lächelte. »Entschuldigen Sie bitte, aber ich war ganz in Gedanken versunken. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Der Ausdruck auf dem trotz des Alters attraktiven Gesicht blieb ernst. »Der Captain lässt Sie grüßen, Ms. Mendoza. Er bittet Sie, ihn gleich nach dem Frühstück aufzusuchen.« Nach kurzem Zögern neigte sie kaum wahrnehmbar ihren Kopf. »Ich bin Kayzin Ne’Zame.« Der Erste Maat.
    Priscilla lächelte abermals, obwohl sie das Gefühl hatte, ihre Züge seien erstarrt, dann schob sie ihren Stuhl zurück. »Ich bin gerade mit dem Essen fertig. Sowie ich mein Tablett zurückgebracht habe, begebe ich mich zum Captain.« Nachdem sie während des Frühstücks ausgiebig den Plan studiert hatte, war sie sich ziemlich sicher, den Weg allein finden zu können.
    »Ich werde Sie begleiten«, verkündete Kayzin Ne’Zame in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ.
    Priscillas Ängste kehrten zurück, und sie wusste nicht einmal, wovor sie sich mehr fürchtete – vor der Möglichkeit, dass sie die Tests nicht bestanden hatte und das Schiff umgehend verlassen musste, oder vor der Aussicht, an Bord bleiben und nach Arsdred fliegen zu dürfen. Das Frühstück lag ihr wie ein kalter Stein im Magen; ihr fiel die Frau ein, die sie letzte Nacht kennen gelernt hatte, und sie bedauerte es, dass ihre Unterhaltung nur von kurzer Dauer war.
    Priscilla stellte ihr Tablett auf dem Laufband ab und wandte

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