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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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erklärte Lina. »Wo immer wir landen, gibt es Künstler, die ständig auf der Suche nach etwas Neuartigem sind. Rah Stee hat den Handel mit ausgefallenen Holzsorten angefangen … ach, das begann schon, als der Vater des derzeitigen Captains noch dieses Schiff befehligte. Mittlerweile liefern wir bereits auf Bestellung.«
    Priscilla nickte; ihr kam ein Gedanke. »Eine gesamte Ladebucht wird von den Gütern in Beschlag genommen, mit denen die Crew spekuliert, nicht wahr? Wie hält man es mit den Frachtgebühren?«
    »Für die kommt der Cap’n auf. Unter der Bedingung, dass das Schiff aus jedem Erlös einen prozentualen Anteil erhält. Wird die Ware jedoch nicht verkauft, trägt das Schiff auch den Verlust – es ist eine faire Abmachung.«
    »Das finde ich auch.« Sie nippte an ihrem bereits abgekühlten Kaffee. »Der Captain scheint ein sehr ungewöhnlicher Mann zu sein.«
    »Er ist ein ausgesprochen guter Schiffskommandant. An ihm kann man wirklich nichts aussetzen«, bekräftigte Lina.
    »Und die Passage fährt ansehnliche Gewinne ein. Das Schiff macht Profit, das ist nicht zu leugnen«, steuerte Rusty bei und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Monitor zu. »Der größte Teil des Holzes geht nach Arsdred – die örtliche Künstlergilde hat einen fetten Auftrag erteilt. Möglicherweise nehmen wir auch von dem Planeten ein paar Waren mit, obwohl das eher unwahrscheinlich ist, da fast jeder, der in diesem Sektor verkehrt, dort einen Zwischenstopp einlegt. Eine Zeit lang wird die Ladebucht Nummer Sechs leer sein.« Er sah Priscilla an. »Aber ohne Fracht kein Geld.«
    »Sie sagten doch eben, das Holz sei vorbestellt«, hielt sie entgegen. »Also wirft dieser Posten schon mal einen Profit ab, oder?«
    »Ja, sicher.« Seine Miene hellte sich auf. »Wissen Sie was -wir sollten versuchen, unseren Landgang auf Arsdred gemeinsam anzutreten. Dann können wir beide uns auf Schnäppchenjagd begeben. Vielleicht finden wir eine lohnende Beute für die Fracht-Spekus. Unter Umständen treiben wir sogar eine Fracht auf, die für das Schiff interessant ist.«
    Priscilla starrte ihn an. »Wenn die Passage Arsdred anläuft, bin ich vielleicht gar nicht mehr an Bord. Schon vergessen?« Sie trank den Rest ihres Kaffees aus und schüttelte den Kopf. »Ist das hier die übliche Vorgehensweise – dass die gesamte Crew Ausschau hält nach Fracht, die eventuell für das Schiff in Frage käme? Wozu habt ihr eigentlich den Meisterhändler?«
    Lina lachte.
    »Der geht seinen Aufgaben nach. Er ist als Händler tätig«, entgegnete Rusty mit ernstem Gesicht. »Die Crew treibt keinen Handel. Aber es kann ja nicht schaden, wenn alle die Augen offen halten nach günstigen Gelegenheiten. Der Cap’n ist ja nur eine einzige Person; er könnte ein günstiges Geschäft verpassen, nur weil er nicht an drei Orten gleichzeitig sein kann. Von der Crew geht jeder, der es nur irgendwie einrichten kann, auf die Planetenoberfläche, egal wo wir anlegen. Wenn man glaubt, man hätte eine Entdeckung gemacht, flitzt man zur nächst gelegenen Kommunikationseinheit und nimmt Kontakt mit dem Cap’n oder Kayzin Ne’Zame auf – das ist der Erste Maat. Und stellt es sich heraus, dass man ins Schwarze getroffen hat, gibt es einen Bonus.« Er blinzelte Priscilla an. »Was ist denn verkehrt daran?«
    »Gar nichts. Ich … also, das letzte Schiff, auf dem ich diente, wurde völlig anders geführt. Dort ermutigte man die Crew nicht gerade, Landurlaub zu nehmen und die Oberfläche irgendeines Planeten zu betreten. Und der Händler war die einzige Person an Bord, die sich mit dem An- und Verkauf von Waren beschäftigte.«
    »Diese Art von Arrangement finde ich schlichtweg dumm«, erwiderte Rusty.
    »Es erscheint mir unvernünftig«, ergänzte Lina. »Das Schiff muss man als ein Unternehmen verstehen, an dem die komplette Mannschaft beteiligt ist. Wir profitieren alle, wenn die Geschäfte gut laufen. Und man ist umso stärker motiviert, gute Arbeit zu leisten, damit eine hohe Rendite erzielt wird.« Sie sah Priscilla nachdenklich an. »Es klingt ganz so, als hätten Sie zuvor auf einem Schiff gearbeitet, auf dem eine andere Meinung vorherrschte.«
    »Ich denke, Sie haben mit Ihrer Vermutung Recht«, erwiderte Priscilla und hob eine Hand an den Mund, um ein Gähnen zu unterdrücken. »Entschuldigen Sie bitte, aber für mich war es ein langer Tag. Ich sollte mich wohl besser in meine Kabine zurückziehen …« Sie stellte ihre Füße auf den Boden und rappelte sich

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