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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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durchströmte sie eine prickelnde Wärme. Sie erwiderte das Lächeln. »Danke.« Dann rollte sie die Schultern, um eine leichte Verspannung zu lösen. »Obwohl ich mich nach einer schlaflosen Nacht gewaltig anstrengen musste.«
    Lina änderte ihre Haltung. »Sie haben nicht geschlafen? Und das auf unserem Schiff?«
    Priscilla gestattete sich den Luxus, ihr Lächeln in die Breite zu ziehen. »Seit ich auf der Passage bin, schlafe ich besser als … als sonst.« Sie deutete ein Achselzucken an. »Gelegentlich leide ich unter Schlaflosigkeit … es hat aber nichts zu bedeuten.«
    »In zwei Tagen erreichen wir Scandalous«, wechselte Lina abrupt das Thema. »Nur ein kurzer Zwischenstopp. Drei Tage später landen wir auf Arsdred. Gefällt es Ihnen hier bei uns? Mittlerweile sind Sie schon eine ganze Woche an Bord und müssten sich eigentlich ein Urteil gebildet haben.«
    »Eine volle Woche bin ich schon hier?« Bei der Frage musste sie unwillkürlich an ihr Einstellungsgespräch mit Shan yos’Galan denken, und wie ein angenehmes Echo hallte seine Stimme in ihrem Kopf nach. »Ich fühle mich auf der Passage ausgesprochen wohl. Alle waren so freundlich zu mir …« Mit Ausnahme von Kayzin Ne’Zame, fügte sie in Gedanken hinzu. Sie fragte sich, was die Frau wohl gegen sie haben mochte. Als sie den Blick senkte, sah sie Linas kleine goldbraune Hand, die neben ihrem Knie auf der Armstütze ruhte. Trotz der Feingliedrigkeit wirkte diese Hand kraftvoll und auf eine seltsame Weise Vertrauen einflößend. Impulsiv, einfach einem spontanen Wunsch nachgebend, legte Priscilla ihre eigene Hand auf die von Lina – und blinzelte die Liadenfrau dann verblüfft an.
    Lina strahlte über das ganze Gesicht.
    Priscilla seufzte; in ihren Ohren klang der Laut, als käme er aus weiter Ferne. Meine Freundin, dachte sie und drückte Linas Hand. Linas Finger schlossen sich um die ihren und erwiderten den Druck. Sie konnte nicht anders – wieder legte sich ein warmes Lächeln auf ihre Züge, und wie beiläufig vermerkte sie, dass sie nun innerhalb von fünf Minuten bereits zum vierten Mal lächelte. Von der anderen Seite des Raums erreichte sie gedämpftes Stimmengemurmel; Rusty und der Captain unterhielten sich in ruhigem Ton miteinander. Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich bin ziemlich erschöpft …«
    »Tatsächlich? Möchten Sie zu Bett gehen? Ich begleite Sie zu Ihrer Kabine, wenn Sie möchten.«
    Priscilla blickte ihrer Freundin ins Gesicht. Große Göttin, wie schwer es ihr fiel, sich von Lina zu trennen … »Das wäre sehr nett von Ihnen«, erwiderte sie mit weicher Stimme. »Ich würde mich über Ihre Begleitung freuen.«
    »Manchmal ist es gut, wenn man nicht allein ist«, meinte Lina. Sie stand auf, ohne den Griff um Priscillas Hand zu lösen.
    Rusty, der die beiden Frauen offenbar beobachtet hatte, seufzte theatralisch. »Ich hatte mir schon eingebildet, ich hätte Chancen bei ihr«, klagte er, »und jetzt geht sie mit Lina weg!«
    Shan blickte zerstreut in die Richtung der beiden Frauen. »Mir scheint, Sie standen von Anfang an auf verlorenem Posten, Rusty. Lina trägt ihr neues Parfüm.«
    »Wirklich?« Interessiert hob der Funker die Brauen. »Verflucht! Das Zeug wird uns reich machen!«
    Sie gelangten zu Priscillas Quartier und betraten zusammen die Kabine. Drinnen blieb Lina stehen und lächelte ihre hoch gewachsene Gefährtin mit einem fragenden Ausdruck an. Dann hob sie vorsichtig eine Hand und streichelte sanft den Bluterguss auf der blassen Wange. »Es tut mir so leid, dass man dir wehgetan hat, meine Freundin.«
    »Halb so schlimm …«, murmelte Priscilla und blickte der zierlichen Liadenfrau ins Gesicht. Langsam, überwältigt von einem Gefühl tiefster Zärtlichkeit, neigte sie den Kopf und küsste Lina auf den Mund.

Schiffsjahr 65, Reisetag 136, Dritte Schicht, 11.30 Uhr, In der Umgebung von Scandalous

     
     
    M aster Frodo, der Norbär, plapperte munter vor sich hin und rannte zur geöffneten Luke, so schnell seine krummen Beine ihn trugen. Seine drei Gefährten erhoben sich gemächlich von ihren gemütlichen Nestern und folgten ihm, wobei Tiny zur Begrüßung ein leises, würdevolles Grummeln ausstieß.
    Priscilla maß sorgfältig drei Portionen Futter ab und gab sie in die dafür vorgesehenen Näpfe. Tiny, Delm Briat und Lady Selph fielen gierig darüber her, während Master Frodo dastand und in erwartungsvoller Vorfreude bibberte. Nachdem die letzte Schale gefüllt war, streckte er eine kleine,

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