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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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läufst doch nicht mutterseelenallein hier herum, oder?«
    Er zog eine Grimasse. »Doch, so ist es. Der Cap’n hat gesagt, er hielte mich für vernünftig genug, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Aber irgendwas Unvorhergesehenes könnte immer mal passieren, und mein Großvater würde ihm die Nase einschlagen, wenn mir ein Leid zustieße. Deshalb schlossen wir einen Kompromiss.« Er zog etwas aus seinem Gürtel und zeigte es ihr; ein tragbares Kom-Gerät.
    »Der Cap’n gab mir seinen persönlichen Beam-Kode. Wenn mir irgendetwas nicht geheuer vorkommt – und wenn es nur eine Kleinigkeit ist –, soll ich ihn anbeamen und schreien.«
    Gordy seufzte, dann bemühte er sich, eine gelassene Miene aufzusetzen. »Das ist doch eine ganz passable Lösung, nicht wahr, Ms. Mendoza?«
    »Doch, das finde ich auch«, bestätigte Priscilla. »Eine ausgezeichnete Idee. Du bist zwar unabhängig, kannst aber im Notfall jederzeit Hilfe anfordern. Denn eines darfst du nicht vergessen, Gordy: Viele Leute sehen in dir nichts weiter als einen kleinen Jungen.«
    »Nun, das weiß ich«, pflichtete er ihr bei. »Sogar meine Ma sagte etwas in dieser Richtung, als Großvater ihr erzählte, er hätte alles mit dem Cap’n geregelt, obwohl sie sonst überhaupt nicht ängstlich ist. Aber Morgan hatte ihr die Ohren vollgequatscht mit lauter dummem Zeug – dass Shan gar kein richtiger Verwandter von uns wäre, und obendrein kein Liaden. Ich glaube«, schlussfolgerte Gordy ziemlich atemlos, »jeder, der sich so was anhören muss, kriegt es ein bisschen mit der Angst.«
    »Das mag schon sein«, stimmte sie amüsiert zu. »Der Captain ist mit euch verwandt?«
    Gordy nickte und klemmte sich das Kom-Gerät wieder an den Gürtel. »Shans Ma war die Schwester meines Großvaters. Wir sind also Cousins und Cousinen – Shan, Val Con, Nova, Anthora und ich. Na ja, genau genommen gehört Val Con nicht dazu«, korrigierte er sich. »Er war ein Pflegekind. Aber ich bezeichne ihn einfach als meinen Cousin. Überdies ist er tatsächlich Shans Vetter, deshalb sind wir über zig Ecken vermutlich auch miteinander verwandt.« Er grinste sie fröhlich an. »Möchten Sie einen Begleiter?«, wiederholte er.
    Priscilla schüttelte den Kopf. »Ich danke dir sehr für dein Angebot, aber ich würde lieber allein durch die Gegend streifen, um nachzudenken und mich ein wenig zu erholen. Morgen bin ich unter anderem als Ken Riks Assistentin eingeteilt.«
    Gordy lachte. »Dann sollten Sie sich wirklich schonen und versuchen, frische Kräfte zu tanken. Ken Rik ist eigentlich ganz in Ordnung, aber er versteht es, seine Leute durch die Gegend zu scheuchen. Wenn er so richtig in Fahrt kommt, kann er einem ganz schön zusetzen. Wissen Sie was: Ich muss den Shuttle nehmen, der zur letzten Stunde, Schiffszeit, von hier abfliegt. Wir könnten doch zusammen Port Arsdred verlassen und den Rückflug zur Passage gemeinsam antreten. Was halten Sie von diesem Vorschlag, Ms. Mendoza?«
    »Eine ganze Menge. Ich werde da sein.« Sie lächelte ihn an. »Aber nenn mich bitte Priscilla, wie alle anderen an Bord.«
    »Mit Ausnahme des Cap’ns«, verbesserte er sie. Dann wandte er sich zum Gehen. »Danke … Priscilla. Wir sehen uns dann später.«
    »Geht klar. Bis später … Mr. Arbuthnot.«
    Der Junge prustete vor Lachen. Schmunzelnd schüttelte Priscilla den Kopf. Immer noch lächelnd, bog sie nach links in die ruhige Seitenstraße ab, weg vom Lärm des Basars. Es war kurz nach neunzehn Uhr, Schiffszeit. Priscilla, die sich in einem Zustand angenehmer Trägheit befand, verließ den Stadtpark und spazierte im Schlenderschritt eine schmale, von Bäumen gesäumte Straße entlang, die sich in zahlreichen Kurven in Richtung Raumhafen schlängelte.
    Die meisten Geschäfte am Rand dieser Straße waren um diese Stunde bereits geschlossen. Doch dann kam sie an einem hell erleuchteten Schaufenster vorbei, in dem ein unglaublich aufwändig gestaltetes Schachspiel ausgestellt war; die Figuren bestanden aus kunstvoll geschnitztem rotem und weißem Holz und waren überdies mit geschliffenen Halbedelsteinen verziert. Sie blieb stehen, betrachtete das Spiel und verglich es mit dem, das sie in der Kabine des Captains gesehen hatte. Diese Schachfiguren bestanden aus Ebenholz und Elfenbein, schlichte Ausführungen – gedacht für jemanden, der tatsächlich ein Schachspieler war, und nicht nur ein Sammler von exotischen Preziosen.
    Sie setzte ihren Weg fort. Das nächste Schaufenster – unter einem

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