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Leg dich nicht mit Mutti an: Roman (German Edition)

Leg dich nicht mit Mutti an: Roman (German Edition)

Titel: Leg dich nicht mit Mutti an: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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derselbe Mann.«
    Damit hatte er mich. Das war die schwache Stelle in meiner Alles-nur-Zufall-Theorie. Ich seufzte.
    »Es war wegen der Worte, die er als Erstes der Bankangestellten zeigte.«
    »Geld oder Leben?«
    Ich nickte. »Dieselben Worte sagte ich zufällig in dem Lokal zu meiner Freundin Berit. Ich erzählte ihr, dass ich am Nachmittag zur Bank wollte, wegen der Hypothek. Dass ich alles für mein Haus tun würde, und wenn ich dafür die Bank ausrauben müsste, frei nach dem Motto Geld oder Leben .« Ich hielt inne, dann erklärte ich zögernd: »Ich glaube, dass er es gehört hat, er saß ja am Nachbartisch.«
    Tobias Anders ließ sich den kompletten Inhalt des Gesprächs schildern, mit allen noch so unwichtigen Einzelheiten, und als er hörte, dass ich sogar den Namen des Filialleiters genannt hatte, begannen seine Augen zu funkeln.
    »Und Sie halten das allen Ernstes für einen Zufall?«, wollte er wissen.
    »Natürlich ist es ein Zufall«, sagte ich, doch ich merkte, wie sich eine Spur von Verunsicherung in meine Stimme schlich.
    »Das Notizbuch«, sagte er. »War es dasselbe wie im Lokal?«
    »Ich weiß nicht. Es könnte auch ein anderes gewesen sein, ich bin mir nicht sicher.«
    Er griff in seine Brusttasche und holte ein zweites Notizbuch heraus. »Was sagen Sie dazu?«
    »Schönes Notizbuch«, sagte ich höflich, obwohl ich schon bessere gesehen hatte.
    Er grinste. »Das meinte ich nicht. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass Notizbuchbesitzer oft nicht nur eins davon haben. Im Auto habe ich zwei weitere. Zu Hause ebenfalls noch das eine oder andere. Wie viele haben Sie?«
    Ich dachte nach. Eins für Interviews, eins für Termine, eins für spontane Ideen zu meinem Roman, eins, weil es einfach nur schön aussah. Ach ja, und noch eins, weil man ja mal eins von den übrigen zu Hause vergessen könnte …
    »Mehrere«, räumte ich schließlich ein.
    »Was denken Sie, warum er wirklich auf Sie geschossen hat?«, fragte er unvermittelt. »Was glauben Sie, hat er in dem Moment gedacht?«
    Ich war von der unerwarteten Frage überrumpelt und antwortete ohne nachzudenken. »Vielleicht dachte er, ich hätte ihn wiedererkannt.«
    Tobias Anders blickte mich über den Rand seines Notizbuchs hinweg an. »Sie haben wieder erkannt gesagt.«
    Ich runzelte die Stirn. »Vermutlich hat er bloß angenommen, dass ich sein Gesicht gesehen habe, ihm ging ja kurz der Bart ab.«
    »Sie haben wieder erkannt gesagt.«
    Hatte er einen Sprung in der Platte?
    »Genauso gut könnte er sich aber auch einfach nur über mich und meine dämlichen Zwischenrufe geärgert haben«, fuhr ich fort. »So stand es ja auch in der Zeitung.«
    »Trotzdem haben Sie wieder erkannt gesagt.«
    Er hatte einen Sprung in der Platte. Ärgerlich funkelte ich ihn an. »Das sind alles nur Unterstellungen! Wir wissen doch gar nicht, was er gedacht hat. Bestimmt hat er überhaupt nichts gedacht, jedenfalls nichts Vernünftiges. Sonst hätte er ja nicht die Bank ausgeraubt und auf mich geschossen.«
    »Die intuitiv erfassten Umstände einer Situation sind viel öfter zutreffend, als man ahnt«, belehrte mich Tobias Anders. »Ihr Unterbewusstsein sagt Ihnen, dass es derselbe Mann war. Das sollte man ernst nehmen. Intuition ist bei einer Beobachtung ein sehr wertvoller Aspekt. Ich muss Sie daher um eine genaue Beschreibung des Mannes bitten.«
    »Von dem im Lokal?«, fragte ich, um Zeit zu gewinnen.
    Er lächelte. »Den in der Bank haben Sie ja nicht gesehen.«
    »Was wollen Sie denn mit der Beschreibung machen?«
    »Mit Ihrer Hilfe ein Phantombild erstellen.«
    »Nein«, sagte ich.
    »Wie bitte?«
    »Ich will ihn nicht beschreiben. Angenommen, er war es gar nicht! Dann geben Sie sein Fahndungsbild raus und verhaften ihn, und es wäre allein meine Schuld, wenn er wochenlang unschuldig in Untersuchungshaft sitzen müsste, bloß weil er vielleicht für die Tatzeit kein Alibi hat!«
    Tobias Anders lachte. »Du liebe Zeit, was glauben Sie eigentlich, wie wir arbeiten? Wir leben in einem Rechtsstaat! Beim Italiener zu sitzen, fremden Gesprächen zuzuhören und Dinge in ein Notizbuch zu schreiben ist in keiner Weise strafbar. Nein, was Sie da unterstellen, würde so nicht funktionieren. Wir haben ja überhaupt keine verwertbaren Beweise, eine Festnahme wäre durch nichts gerechtfertigt.« Er betrachtete mich nachdenklich. »Es sei denn, Sie wären ganz sicher, dass es der Mann aus dem Lokal war.«
    »Das bin ich nicht«, sagte ich sofort.
    Er hob die

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