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Leg dich nicht mit Mutti an: Roman (German Edition)

Leg dich nicht mit Mutti an: Roman (German Edition)

Titel: Leg dich nicht mit Mutti an: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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erledigt hatte.
    Ich nutzte die Gelegenheit, Sophie unauffällig auszufragen. »Diese Lucy – ist das Benedikts Freundin?«
    »Was meinst du mit Freundin ?«
    »Na, ob sie zusammen sind.«
    Sophie lachte. »Klar. Aber garantiert nur heute. Länger als einen Tag hält das nie bei ihm.«
    Ich war erschüttert. Mein Sohn war ein One-Night-Stand-Aufreißer!
    Meine Mutter sah es wesentlich pragmatischer. »Jungs in seinem Alter müssen sich die Hörner abstoßen.«
    Sophie kicherte. »Hörner ist gut.«
    Ich entzog mich der peinlichen Situation durch Flucht und setzte mich mit meinem Laptop zu Rock Hudson ins Wohnzimmer. Höchste Zeit, zwischendurch ein bisschen zu arbeiten, Jens hatte schon zwei Mal angerufen und gefragt, wie weit ich mit dem Artikel über das Arm-dran- Thema sei. Ich hatte bereits mit den Recherchen angefangen und wollte bald die ersten Interviews machen. Blöd nur, dass mir nicht aus dem Kopf ging, was sich womöglich gerade im Hobbykeller abspielte.
    Rock lächelte gutmütig auf mich herunter. »Mach dir nichts draus«, schienen seine Blicke zu sagen. »Die einen werden alt, die anderen erwachsen. So ist das Leben.«
    »Du hast gut reden«, sagte ich. »Du bist ja schon tot.«
    »Stör ich?«, kam es von der Wohnzimmertür her. Ich konnte gerade noch verhindern, dass mir vor Schreck das Notebook runterfiel.
    »Ines«, entfuhr es mir. »Was tust du denn hier?«
    »Die Haustür war offen. Dein kleiner Sohn hat gesagt, ich soll ruhig reingehen.« Ines strahlte mich an. »Und dein großer Sohn repariert das Auto! Das finde ich toll! Und er sieht so gut aus, richtig erwachsen und männlich!«
    »Der ist nicht mein Sohn. Jedenfalls nicht der Große. Der Kleine schon.«
    »Aber hast du nicht auch einen großen Sohn von achtzehn?«
    »Neunzehn. Er ist … ähm, anderweitig beschäftigt.« Ich fühlte mich bemüßigt, hinzuzufügen: »Aber er sieht auch super aus.«
    Genau wie Ines. Die wirkte keinen Tag älter als fünfunddreißig. Gertenschlank und völlig faltenfrei, dezent geschminkt, das Haar zu einem flotten Kurzhaarschnitt gestutzt, Handtasche und Klamotten vom Edeldesigner, alles von unaufdringlicher, aber teurer Eleganz, ganz die Frau von Adel, die sie zufällig ja auch war.
    Ich raffte mich vom Sofa hoch und ließ mir zwei Luftküsschen verpassen, eins rechts, eins links, genau wie bei unserer letzten Begegnung in dem Kaffeeladen.
    »Ich habe gehört, du bist noch krankgeschrieben.« Sie musterte mich prüfend. »Du siehst wirklich noch ziemlich mitgenommen aus. Meine Güte, du ahnst nicht, wie erschüttert ich war, als ich davon in der Zeitung las! Und wie überglücklich, als Erich erzählte, dass es dir wieder gut geht! Ich hoffe, er hat dir meine herzlichen Grüße ausgerichtet.«
    »Erich? Ich kenne keinen Erich.« Ich dachte nach. »Ich glaube, einer von den Installateuren heißt Erich, meinst du den?«
    Sie lachte perlend. »Nicht doch. Erich Habermann. Professor Erich Habermann. Klingelt es jetzt?«
    »Ach, den kennst du näher?«, fragte ich verdrossen.
    »Wir spielen zusammen Golf. Hat ein unglaubliches Handicap, der Mann. Außerdem ist er auch sonst herausragend, als Mensch und als Arzt.«
    »Danke für die Grüße«, sagte ich, obwohl der herausragende Mensch und Arzt mir keine überbracht hatte.
    »Ein sehr hübsches Haus hast du hier«, sagte Ines. »Herrlich im Grünen gelegen. Und so … äh, pittoresk.«
    »Es wird gerade renoviert.« Ich besann mich auf meine Pflichten als Gastgeberin, obwohl sie gar nicht eingeladen war. »Nimm doch Platz. Kann ich dir etwas anbieten? Kaffee? Tee? Wasser?«
    »Ein Kaffee wäre nett.« Sie setzte sich mit einer geschmeidigen Bewegung in einen der Sessel und schlug die Beine übereinander. Als ich mich in die Küche davonmachen wollte, kam meine Mutter herein.
    »Oh, du hast Besuch! Ich wusste ja gar nicht, dass du eine Freundin eingeladen hast!«
    »Ich habe mich selbst eingeladen, weil ich zufällig in der Gegend war und unbedingt noch ein paar Einzelheiten mit Annabell besprechen wollte, wegen unseres anstehenden Klassentreffens.« Ines war genauso geschmeidig aufgestanden, wie sie sich hingesetzt hatte. »Gestatten, Ines von Rathburg, Annabell und ich haben zusammen die Schulbank gedrückt. Sie müssen Annabells Mutter sein!« Strahlend schüttelte sie meiner Mutter die Hand. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich allerdings glauben, dass Sie beide Schwestern sind.«
    Meine Mutter war auf der Stelle ein Fan von Ines. »Nennen Sie mich

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