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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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musste einen Weg geben.
    Ihre suchenden Augen blieben schließlich auf dem Eimer unter ihren Füßen hängen. Er war breit und flach wie eine Waschschüssel. Das war er wahrscheinlich auch mal gewesen, bevor man ihm eine neue Funktion zugewiesen hatte. Er bestand aus billigem leichtem Holz, aber er war gut verfugt und eingewachst, um das Wasser auch zu halten. Plötzlich erschien ein Lächeln auf Mirandas Gesicht.
    »Mellinor«, sagte sie. »Könntest du diese Zelle fluten?«
    »Theoretisch«, antwortete das Wasser. »Es ist trocken hier unten, aber wahrscheinlich könnte ich dafür genug Wasser aus der Luft gewinnen. Allerdings dachte ich, wir wollten das mit dem Puder nicht riskieren.«
    »Das werden wir auch nicht.« Miranda grinste und trat mit der Ferse gegen den Eimer.
    Sie fühlte, wie sich die Aufmerksamkeit des Wassers auf den Boden richtete, dann seufzte Mellinor so schwer wie die Ebbe. »Miranda, sei vernünftig. Ich glaube nicht, dass dieses Ding genug Auftrieb hat, um wirklich zu schwimmen, und noch weniger kann es dich dabei tragen. Und selbst wenn es das täte, ich würde die gesamte Zelle in einen Brunnen voller giftigem Schlamm verwandeln. Du müsstest nur ausrutschen und wärst für immer gelähmt.«
    »Das ist ein Risiko, das wir einfach eingehen müssen.« Miranda tätschelte ihre Brust, wo das Leuchten des Wassers am hellsten war, und schenkte ihrem Geist ein selbstbewusstes Lächeln. »Wenn es Wasser gibt, das diesen Eimer sicher nach oben treiben kann, dann bist es du.«
    »Schmeicheleien mögen bei dem Hund wirken, aber bei mir hilft dir das gar nichts«, grummelte das Wasser. »Ich werde es versuchen, aber nur, wenn dir vollkommen klar ist, dass wir nicht mehr aufhören können, sobald wir erst einmal angefangen haben. Ich kann das Wasser nicht einfach wieder wegschicken, wenn es keinen Ablauf gibt.«
    Miranda warf den Schlüsselbund von einer Hand in die andere. »Du musst mich nur zu dem Gitter befördern. Von da an übernehme ich.«
    »In Ordnung«, sagte Mellinor. »Konzentrier dich.«
    Miranda trat in den Eimer. »Bereit.«
    »Die Unterseite deiner Handgelenke ist noch sauber, also werde ich die benutzen.« Mellinors Stimme bewegte sich durch sie hindurch und sammelte sich kurz hinter ihren Händen. »Roll deine Ärmel hoch und streck die Arme aus.«
    Miranda tat, worum sie gebeten wurde, und hielt ihre Hände vor sich. Was als Nächstes folgte, verursachte keinen Schmerz; trotzdem fiel es ihr schwer, es zu beobachten. Der Wassergeist ergoss sich aus der sauberen Haut ihrer Unterarme, flutete aus ihren Poren wie Milch, die durch ein Tuch gedrückt wird. Mit einem lauten Plätschern traf das Wasser auf den Boden, um giftigen Staub auf ihren Rock zu wirbeln. Miranda schloss die Augen und dankte ihrem Glücksstern, dass sie sich für ein Kleid mit einem dicken, langen Rock entschieden hatte. Der Eimer unter ihren Füßen knirschte, als das Wasser um ihn herumfloss, doch noch stieg er nicht auf. Mellinor hatte ihren Körper inzwischen vollkommen verlassen. Sie senkte die Arme, wobei sie sorgfältig darauf achtete, sie von den Teilen ihres Kleides entfernt zu halten, die immer noch trocken und staubig waren. Das Wasser stieg weiter, als Mellinor die Feuchtigkeit aus der Luft zog, diese winzigen Wassertropfen, die zu klein waren, um ein Bewusstsein zu haben. Er nahm sie in seinen Körper auf. Als das Wasser nur noch einen Fingerbreit vom Rand des Eimers entfernt war, fing der Holzbottich unter ihren Füßen endlich zu schwanken an. Dann löste sich der Eimer so plötzlich vom Boden, dass Miranda um ihr Gleichgewicht kämpfen musste. Danach stützte sie sich mit beiden Armen ab und nutzte die steinernen Wände als Stabilisatoren, während Mellinor sie langsam nach oben schob.
    Selbst mit Mellinors Glühen war das schäumende Wasser dreckig und stank. Je höher sie kamen, desto schwieriger wurde es, die Balance zu halten, weil der Eimer begann, mit der wirbelnden Strömung zu treiben. Miranda wedelte mit den Armen und blieb auf den Beinen, indem sie sich von der Wand abstieß, erst in die eine Richtung, dann in die andere, während die Wellen ihr Gefährt erschütterten. Gerade als sie einen Rhythmus gefunden hatte, änderte sich alles. Sie spürte Feuchtigkeit in ihren Stiefeln. Als sie zwischen den Schwüngen nach unten sah, entdeckte sie ungefähr einen Zentimeter Wasser am niedrigsten Punkt ihres behelfsmäßigen Bootes.
    Miranda keuchte und riss einen Fuß hoch. Der Eimer begann zu kippen,

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