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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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zurückzuhalten.« Er klang drohend und selbstsicher, um sie zu beeindrucken.
    Karjunas Augen bekamen einen gierigen Glanz, der Blick richtete sich auf die Lenden des Albs. »Ihr habt die Linien auf Eurer heiligen Haut bemerkt? Ich habe eingezeichnet, was ich mit Euch ebenso tun könnte, mein Halbgott«, sagte sie genießerisch. Sie schlang die Arme um sich, wiegte den Oberkörper hin und her. »Ich könnte mich in Euch kleiden und hüllen und wäre auf ewig mit Euch verbunden«, säuselte sie. »Aber Ihr wärt vermutlich tot, wenn Ihr keine Haut mehr hättet. Doch ich möchte Euch an meiner Seite haben! Am Tag und vor allem in der Nacht!«, brach es verlangend aus ihr hervor. »Als Herrscher über die neue Generation der Srink!«
    Caphalor lachte sie schallend aus.
    »Das ist mein Ernst!«, schrie sie ihn an und erhob sich abrupt. »Mein Halbgott, ich lasse Euch die Wahl: Bleibt bei mir und erobert das Reich der Fflecx und jedes andere, das Euch gefällt. Wenn es sein muss, nehme ich den Turm der Unauslöschlichen für Euch ein!«, schwärmte sie ihm vor, als gäbe es wirklich eine Aussicht, dass sie mit den Srink auch nur über den Wassergraben gelangte. »Oder sagt nein, und Ihr bekommt weder das Pergament noch das Gegengift noch die Freiheit zurück! Meine Untertanen werden Euch in aller Ruhe folgen, und sobald Ihr am Alchemikantengebräu verreckt seid, ziehe ich Euch die Haut ab und mache mich zu einer perfekten Albin!« Sie setzte sich und funkelte ihn wütend an.
    Aber natürlich
!
Caphalor mutmaßte, dass die Macht der verstandesleeren Obboona darauf fußte, dass die Srink sie bislang für eine Albin gehalten hatten. Die Verbrennungen und Bandagen hatten sie davor bewahrt, mit ihrem Betrug aufzufallen. Ein echter Alb an ihrer Seite würde die Srink fügsamer denn je machen. Gleichzeitig wuchs die Gewissheit in ihm, dass Karjuna ihre Drohung wahr machen würde. Wieder spürte er den Druck in seiner Brust, der ihn an das Gift erinnerte, und auch der rechte Arm fühlte sich kraftlos an. Es war erneut an der Zeit für eine Lüge, um aus der Falle zu gelangen, auch wenn er viel lieber unter den Srink gewütet hätte.
    Caphalor tat so, als schwinde sein Groll. »Du würdest mich an die Stelle der Unauslöschlichen hieven?«, fragte er lockend und Interesse heuchelnd. Es kostete ihn einige Mühe, die Wutlinien verschwinden zu lassen.
    »Ja, das würde ich«, entgegnete sie sofort.
    »Du hast meinen geheimsten Wunsch erraten! Du würdest mich damit zu einem echten Gott erheben«, sagte er zu ihr und klang absichtlich beeindruckt. »Aber die Gräben und Festungen und das Heer   – wie würdest du all das bezwingen wollen?«
    »Meine Liebe zu Euch, mein Halbgott, wird mich leiten und mir Eingebungen senden«, erwiderte sie in sichtlicher Verzückung. »Es gibt nichts, was ich für Euch nicht tun würde.«
    »Dann gebe ich dir das Versprechen«, sagte er voller Herrschaftlichkeit, um keinerlei Zweifel aufkommen zu lassen, »dass ich nach der Beendigung meiner Mission zu dir zurückkehren und dein Gefährte werde. Bei allem, was mir heilig ist, schwöre ich es dir. Unser Reich wird gewaltig sein, und viele meiner Freunde werden mir folgen.«
    »Ja!«, hauchte Karjuna begeistert. »Ja, das wird es!« Ihre kranke Verblendung ließ sie fest an die Wahrhaftigkeit seiner Worte glauben.
    »Und wir stehen auf dem Turm, oben auf der Spitze, und zeigen unseren Kindern, was wir ihnen eines Tages schenken, wenn wir zu müde sind, um zu herrschen.«
    »Kinder«, wiederholte sie lächelnd.
    »Stell dir vor, wie sie aussehen werden. Makellos. Wunderschön. Ewig lebend.« Seine Stimme wurde sanfter, verführerisch wie die eines Geliebten.
    Die Blicke der Obboona ruhten auf ihm, sie hing an seinen Lippen, um das nächste Bild der kommenden Zeit zu vernehmen. »Ich sehe sie«, seufzte sie. »Wirst du mich lieben?«
    »Auch das schwöre ich dir.« Er hatte ihr die Vorstellung einer gemeinsamen, herrlichen Zukunft eingepflanzt und sie für sich gewonnen. Jetzt musste Caphalor noch weitere Vorsorge treffen, um sich ohne Aufsicht bewegen zu können. »Doch sieh ein, dass ich dich und die Srink weder mitnehmen kann noch einweihen darf. Munumon würde uns kommen sehen und flüchten, und ich würde an dem Gift sterben. Oder er würde dich und dein Heer im Handumdrehen mit den tödlichen Mitteln der Alchemikanten bezwingen. Wir brauchen Schläue gegen ihn und keine Gerüsteten.«
    Raleeha atmete laut ein, sagte jedoch nichts.
    Die Obboona

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