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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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konnte entweder auf sie warten oder versuchen, Missy einzuholen, doch die Zeit, um diese Entscheidung zu treffen, wurde knapp.
    Wieder schaute er nach vorn auf den Wolkenkratzer, der über der Landschaft thronte wie ein Nagel, der aus lebendigem Fleisch ragt. Ein Schauder lief ihm über den Rücken, und er hatte Schwierigkeiten zu atmen.
    »Missy!«, brüllte er noch einmal, als sie zwischen zwei riesigen Schutthaufen, die einmal Häuser gewesen waren, hindurchjagte und außer Sichtweite verschwand.
    Verzweifelt schlug er auf den Lenker ein, fuhr aber nicht weiter.
    »Ihr wird nichts passieren«, flüsterte Ray ihm ins Ohr, doch seine Worte waren nur dazu bestimmt, ihn zu beruhigen. Er hätte sich konzentrieren und versuchen können herauszufinden, was Adams Anspannung verursacht hatte, aber er wollte es nicht. Die Luft war deutlich kühler geworden, und es kam ihm vor, als wäre es Nacht, obwohl er wusste, dass es erst kurz nach der Morgendämmerung war. Er musste nicht erst etwas sehen, um zu wissen, was kommen würde.
    Adam konnte nur den Kopf schütteln. Ihr würde etwas zustoßen. Er hatte sie ihrem Schicksal übergeben.
    Einem Schicksal, das, wie er jetzt befürchtete, sie alle ereilen würde.

VIII
     
    Missy hatte das Gefühl, als würde sie ersticken, sie konnte keinen einzigen normalen Atemzug machen. Verzweifelt versuchte sie, die schreckliche Gewissheit zu ignorieren, die unaufhaltsam in ihr aufstieg. Phoenix war tot. Sie brachte es nur nicht fertig, es zu glauben, nicht bevor sie es nicht mit ihren eigenen Augen gesehen hatte, nicht nachdem sie hatte mit ansehen müssen, wie ihr kleiner Bruder gestorben war. Noch nie hatte sie einen vergleichbaren Schmerz gespürt. Alles, was ihr wichtig gewesen war, war ihr entrissen worden, alles, was ihr jemals etwas bedeutet hatte.
    Sie schaute sich nicht noch einmal um, als sie Gas gab und die Straße entlangjagte, zwischen gähnenden Kratern hindurch und an herumliegenden Trümmern vorbei, während der Schatten des Turms sie verschlang. Die Kälte wurde immer schlimmer, doch sie spürte es nicht mehr, ihr Gesicht rot von Zorn und Verzweiflung, jeder Muskel in ihrem Körper angespannt. Es spielte keine Rolle, wenn sie die anderen abhängte. Bei ihr zu bleiben kam einem Todesurteil gleich. Je mehr Entfernung sie zwischen sich und die anderen brachte, desto besser für sie. Vielleicht hatten sie dann zumindest eine kleine Chance zu überleben.
    Tränen machten ihr die Wangen nass, und ihre Brust wurde von unkontrollierten Schluchzern erschüttert. Sie schrie einfach drauflos, verfluchte Gott, verfluchte das Leben, verfluchte sich selbst. Alles, was sie liebte. Weg. Alles . Der einzige klare Gedanke in ihrem Kopf war, Phoenix zu finden, und sie weigerte sich anzuerkennen, dass es nur seine sterblichen Überreste sein würden. Sie musste ihn sehen, und sie wusste, dass ihre Reise damit zu Ende sein würde. Dann konnte das Böse, das dort auf sie lauerte, tun, was immer es wollte.
    Seitenstraßen, gezackte Schneisen in den Trümmern, all das zog an ihr vorbei, ohne dass sie auch nur hinschaute. Missy konzentrierte sich voll und ganz auf das drohend aufragende Gebäude vor ihr. Das war der Ort, an dem sie Phoenix finden würde.
    Das Brummen des Motors hallte von den Ruinen zu ihr zurück. Feiner Schutt wehte über den Asphalt. Nichts bewegte sich, nicht einmal die Schatten.
    Schließlich kam sie an einen Punkt, an dem die immer größer werdenden Trümmer der eingestürzten Gebäude die Straße fast auf der ganzen Breite blockierten, und sie musste abbremsen. Das Licht der aufgehenden Sonne spiegelte sich in dem verbogenen Metall und dem geschmolzenen Glas um sie herum und beleuchtete die Staubwolken, die über den Straßen hingen.
    Die Straße öffnete sich wieder, und der Turm ragte zornig vor ihr in den Himmel, so hoch, dass Missy davor aussah wie ein Zwerg. Mit quietschenden Reifen schoss ihr Motorrad vorwärts, und ohne die geringste Vorsicht jagte sie ihrem Ziel entgegen.
    Wäre sie nicht so sehr mit ihrem Schmerz beschäftigt gewesen und hätte sie nicht genau in diesem Moment Gas gegeben, hätte sie das Klappern der galoppierenden Hufe gehört, die auf sie zurasten, vorangetrieben von ihren in Umhänge aus Menschenhaut gehüllten Reitern, die an ihren Zügeln rissen. Doch sie merkte nichts davon, denn auf einem Hügel aus zerklüfteten Zementbrocken und geborstenen Ziegeln sah sie einen Sonnenstrahl, der durch die leeren Fenster des Wolkenkratzers auf ein riesiges

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