Leichenfund - Killer Heat
mehrere Einbrüche begangen. Er war arbeitslos und klaute, um die Sachen weiterzuverkaufen: Elektrogeräte, Schmuck, Tafelsilber - alles, was er zwischen die Finger bekam. Die erste junge Frau - sehen Sie die Initialen auf seinem linken Arm? Sie hieß Jocelyn. Sie sagte aus, dass sie einen langen Arbeitstag gehabt hätte und müde gewesen sei. Sie parkte und ging über den Parkplatz zu ihrer Wohnung. Da sie zu Hause war, passte sie nicht so genau auf. Sie wissen, was ich meine, oder? Dieses Gefühl, in Sicherheit zu sein, wenn man wieder einen Tag geschafft hat und zu Hause, in vertrauter Umgebung, ist?«
»Wir wissen genau, was Sie meinen.« Jeder von uns hatte das Gleiche schon von unzähligen Opfern gehört.
»Jocelyn sah, wie Troy aus dem Lieferwagen ausstieg und auf ihr Haus zuging. Ruhig, entspannt, nicht in Eile. Sie konnte sein Gesicht im Schein der Straßenlaternen sehen. Als er ihr zunickte und sie anlächelte, lächelte sie zurück.« Kallin blickte zu Mercer, bevor sie weiterredete. »Sie sagte, es hätten nicht viele Schwarze in ihrer Wohnanlage gewohnt, also war sie einen Augenblick lang nervös. Aber als er sie anlächelte, schimpfte sie sich für ihre rassistischen Gedanken.«
Ich wusste, dass auch Mercer diese Reaktion nur allzu gut kannte.
»In Sekundenschnelle hatte er ihr von hinten den Arm um den Hals gelegt und hielt ein Messer an ihr Ohr. Er drohte ihr, sie umzubringen, falls sie schreien würde, und sagte, dass er nur an ihrem Geld und ihrem Schmuck interessiert sei. Er zerrte sie zu seinem Lieferwagen und schob sie durch die offene Hecktür ins Innere. Dabei schlug sie sich den Kopf an, sodass sie vorübergehend benommen war.«
Zweifellos hatte ihm das Zeit gegeben, selbst in den Laderaum zu klettern und die Tür hinter sich zu schließen.
»Troy steckte ihr eine Socke in den Mund. Das hat er auch in den ersten Fällen getan - für die er nicht verurteilt wurde. Jocelyn sagte, dass er sich rittlings auf sie setzte und ihr eine Socke in den Mund stopfte. Dann legte er das Messer beiseite und fesselte ihre Hände.«
»Womit?«, fragte Mike.
»Mit Klebeband. Auch das lag schon im Auto, so als hätte er darin schon Übung. Sie sagte, seine Bewegungen seien flink und bestimmt gewesen. Danach fesselte er ihre Beine mit einem Seil und fuhr davon.«
»Wohin?«
»Jocelyn hatte keine Ahnung. Irgendwo in ein dunkles, abgelegenes Waldstück. Davon gibt es entlang der Palisades kilometerlange Abschnitte. Er hielt an und kletterte zu ihr in den Laderaum. Dann begann er, sie zu foltern.«
Nelly Kallin zündete sich die nächste Zigarette an und trank den Wein wie Wasser.
»Was hat Troy getan?«
»Zuerst spielte er mit dem Messer, Ms Cooper. Er fuhr ihr mit der Messerspitze um Augen und Nase. Er ritzte ihr Gesicht, bis sie an den Mundwinkeln blutete und das Blut die Socke durchtränkte, mit der sie geknebelt war. Dann schnitt er ihr die Klamotten vom Leib, wobei er ihr viele Hautverletzungen zufügte. Nichts Lebensgefährliches, keine Stichwunden, aber sie hatte am ganzen Körper Schnittwunden. Dann durchtrennte er die Fußfesseln, damit er in sie eindringen konnte. Den Rest können Sie nachlesen, wenn Sie es sich nicht selbst ausmalen können.« Sie tippte auf den dicken Ordner mit den detaillierten Polizeiberichten.
»Und dann hat er sie dort an der Stelle ausgesetzt?«, fragte Mike.
»Nein, nein. Er vergewaltigte Jocelyn stundenlang, fast die ganze Nacht hindurch. Dann fesselte er sie wieder und setzte sie kurz vor Sonnenaufgang an einer anderen Stelle entlang des Highways aus. Zusammen mit ihrer Handtasche. Geld nahm er keins. So kamen die Cops an seine Fingerabdrücke.«
»Wer hat sie gefunden?«
»Ein Angestellter der Müllabfuhr. Ihre lacklederne Handtasche blinkte in der Sonne. Der Mann ging ein paar Meter in den Wald, um nachzusehen, was es war.«
»War sie in etwas eingewickelt? Ich meine, hat er Jocelyn nackt zurückgelassen?«
Nelly Kallin befeuchtete ihren Daumen und blätterte in der Akte. »Ich glaube nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass alle Frauen mit etwas zugedeckt waren. Hier steht’s. Alte Decken, immer die gleiche Sorte.«
»Grün«, sagte Mike. »Ein dunkles Olivgrün. Wollen wir wetten? Der Scheißkerl hat wahrscheinlich alle Restbestände aufgekauft.«
Sie reichte ihm den Bericht, der unsere Vermutung bestätigte.
»Hat Rasheed immer ejakuliert, Ms Kallin?«, fragte ich.
»Ja, den Spermaproben haben wir die DNA-Übereinstimmung nach seiner Verurteilung zu
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