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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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Leiter hinauf. Oben ließ sie das Schmuckstück vorsichtig zwischen zwei Bände gleiten und sah in den schmalen Spalt. Hervorragend! Die Kette war gut versteckt.
    Im nächsten Moment weckte ein Buchrücken ihre Aufmerksamkeit. Sie holte das Buch heraus und las laut den Titel: » Das Kamasutra von Vatsyayana , übersetzt von Sir Richard Burton.«
    Als sie die Seiten aufblätterte, fiel sie beinahe von der Leiter. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie die Abbildungen an. Gütiger Himmel! Das waren Anleitungen für sexuelle Vergnügungen!
    Badra stellte den Band zurück und nahm sich ein anderes Buch mit Illustrationen, die sie mit einer Mischung aus Entsetzen und Faszination betrachtete.
    Konnten ein Mann und eine Frau so etwas tatsächlich machen?
    Es sah schwierig aus, wie die gewagten Bewegungen, die Ramses beim Schwerttanz mit seinem Krummsäbel vollführte.
    Mit dem Buch in der Hand stieg sie die Leiter hinab und legte es auf dem kleinen Tisch ab. Sie blätterte weiter darin. Besonders eines der Bilder trieb ihr die Schamröte ins Gesicht, und beim Anblick der erotischen Zeichnung wurde ihr seltsam heiß im Bauch. Tat Kenneth solche Dinge?
    Badra schlug die nächste Seite auf und verharrte bei einer anderen Zeichnung, die sie besonders interessant fand: ein nackter Mann und eine nackte Frau. Das Gesicht der Frau war verzerrt, allerdings nicht vor Schmerz, sondern vor Wonne.
    Machte ihr früherer Falkenwächter solche Sachen mit englischen Frauen? Schlangen sie ihre weißen Schenkel um seine Hüften, um ihn näher zu sich zu ziehen? Drückten ihre Gesichter dabei dieselben Emotionen aus wie das der Frau auf der Abbildung?
    Hüllten sie Kenneth in ihren schweren Duft von Parfüm und dem Moschus ihres Geschlechts?
    Badra zitterte. Nein, an solche Bilder wollte sie lieber nicht denken! Dennoch übten die Zeichnungen eine ungeheure Faszination auf sie aus. Sie schlug die nächste Seite auf und betrachtete die Darstellung einer nackten Frau, die ihre Augen geschlossen hatte und sichtlich verzückt war. Der Mann hatte sein Gesicht … Oh Gott. Oh Gott!
    In ihrer Heimat erzählten die Frauen sich manchmal hinter vorgehaltener Hand von den Wonnen, die ihnen die Khamsin-Krieger mit ihrem »Geheimnis der hundert Küsse« bereiteten. Für sich selbst konnte sie sich so etwas trotzdem nicht vorstellen. Dafür saß ihre Angst viel zu tief.
    Dennoch markierte sie sich die Seite, um sie später noch einmal anzusehen, und blätterte weiter.
    Schritte erklangen auf dem Korridor. Verlegen schlug Badra das Buch zu und blickte sich um. In den unteren Regalen war nirgends eine Lücke, und um auf die Leiter zu klettern und es an seinen Platz zurückzustellen, fehlte ihr die Zeit.
    Kenneth kam zurück. Was würde er denken, wenn er sie mit diesem peinlich freizügigen Buch ertappte?
    Mit wachsender Verlegenheit stellte sie fest, dass sie bereits so gut wie ertappt war.

Kapitel 9
    S ie musste das Buch verstecken. Da fiel ihr Blick auf ihren dicken Wollrock. Sie schaffte es gerade rechtzeitig, ihre Röcke raschelnd wieder zu richten, als die Tür aufging.
    Kenneth kam herein. »Hast du etwas gefunden, das dir gefällt?«
    »Oh ja, ich habe den Dickens-Roman, und ich freue mich schon darauf, ihn zu lesen!«, plapperte sie angestrengt munter.
    »Sehr schön. Warum liest du mir nicht daraus vor?«
    »Dir vorlesen?«
    »Mir fehlt der Klang deiner Stimme.« Er sah sie freundlich an. »Wenn du sprichst, ist es, als würde ich Ägypten hören. Ich würde mir sehr gern von dir auf Englisch vorlesen lassen.«
    Sein schlichtes Geständnis rührte sie. Er zeigte auf die großen Sessel mit den gestreiften Polstern. Badra war dunkelrot vor Verlegenheit. Wie sollte sie sich mit dem dicken Ledereinband zwischen den Schenkeln hinsetzen? Sie konnte ja kaum gehen.
    Ebenso wenig aber konnte sie hier stehenbleiben und hilflos vor sich hin lächeln. Sie schluckte und ging mit winzigen Schritten auf einen der Sessel zu.
    Kenneth betrachtete sie stirnrunzelnd. »Hast du immer noch Probleme mit diesen Schuhen? Lord Smithfield könnte dir ein anderes Paar besorgen, das bequemer ist.«
    »Nein, sie sind bestens«, erwiderte sie und machte noch einen Schritt. Dabei fühlte sie, wie das Leder zwischen ihren Beinen tiefer rutschte.
    Wie angewurzelt blieb sie stehen.
    »Du gehst, als hättest du furchtbare Schmerzen. Lass mich dir helfen!«, sagte Kenneth besorgt.
    Sie hob eine Hand. »Nein, bitte, ich bin ganz …«
    Rums! Das Buch landete mit einem dumpfen

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