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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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die Terrasse. Dann bückte er sich, wühlte in seinem Koffer und holte ein dickes beängstigendes Bündel Papier hervor.
    »Wo du schon einmal hier bist: Ich habe ein paar Papiere bezüglich deiner Anteile an den Umsätzen in meinen Geschäften, die du unterzeichnen müsstest.«
    Die Geschäfte. Kenneths Vater hatte in Victors Antiquitätenhandel investiert und vereinbart, dass er sein Kapital in Form von Gewinnbeteiligungen zurückerhalten würde. Kenneth fühlte, wie sein Brustkorb sich verengte, und wünschte, Zaid wäre hier, um die Dokumente für ihn zu entziffern. Aber sein Sekretär hatte sich erbeten, den Nachmittag freizubekommen. Also nahm er den Stift, den sein Cousin ihm hinhielt, tat, als würde er die Papiere durchsehen, und unterschrieb sie.
    Er reichte sie Victor zurück, zögerte dann jedoch. »Falls es dir nichts ausmacht, würde ich sie gern von meinem Sekretär durchsehen lassen. Er sollte sich notieren, was darin steht. Ach ja, und da das Geschäft in Kairo zur Hälfte mir gehört, möchte ich einen Schlüssel«, sagte er beiläufig.
    Victor machte große Augen, und die Zigarre wippte zwischen seinen Lippen. Für einen kurzen Moment blickte er Kenneth wütend an, dann blinzelte er, und der Ausdruck war verschwunden. Kenneth wurde misstrauisch. Was verbarg sein Cousin vor ihm?
    Victor griff in seine Westentasche und warf Kenneth einen kleinen Messingschlüssel hin. »Der Laden ist ziemlich staubig. Ich hatte eine Hilfe, aber die musste ich entlassen. Der Mann war nicht vertrauenswürdig.«
    »Was hältst du davon, wenn du ihn mir zeigst?«, fragte Kenneth harmlos.
    Victor wurde rot. »Jetzt?«
    »Wann, wenn nicht jetzt? Ich muss demnächst weiterreisen.«
    »Zur Ausgrabung? Soll ich mit dir kommen?«, fragte Victor, der an seiner Zigarre paffte. Beide Männer standen auf.
    »Nein, ich muss erst noch etwas anderes Geschäftliches regeln. Wir treffen uns in Dashur.« Kenneth dachte an den Ort, den er vorher aufsuchen würde, und schluckte. Die Reise fiel ihm alles andere als leicht. Ja, er hatte regelrecht Angst davor, ins Khamsin-Lager und zu dem Scheich zurückzukehren, hatte er sich doch geschworen, beide nie wiederzusehen.

    »Du hast versprochen, sie freizulassen!«
    »Dann habe ich gelogen.«
    Nur mit einiger Anstrengung gelang es Badra, sich in ein Höchstmaß von Selbstachtung zu hüllen, als sie im Harem des Pleasure Palace stand. Die Reise von England nach Ägypten hatte ihre Nerven strapaziert, die nun blank lagen wie die Fäden eines fehlerhaft gewebten Teppichs. In ihrer großen Sorge um Jasmine hatte sie es hinausgezögert, zum Khamsin-Lager weiterzureisen, und Rashid gegenüber zu der Ausrede gegriffen, sie wolle noch einen Tag in Kairo zum Einkaufen nutzen.
    »Du hast dein Geld. Gib sie mir!«, forderte Badra energisch.
    »Während du fort warst, ist etwas passiert. Ihr Wert ist gestiegen. Es gibt nur eine Bedingung, unter der ich sie gehen lasse: Du musst ihren Platz einnehmen«, erklärte Musad grimmig.
    Badra hatte das Gefühl, innerlich zu zerbrechen. Sie konnte nicht wieder zur Konkubine werden. »Niemals! Es muss einen anderen Weg geben.«
    »Vielleicht. Falls wir die zweite Halskette bekommen könnten … Wir haben einen Arbeiter bei der Ausgrabung, der uns die erste beschafft hat. Aber die Leute dort werden misstrauisch. Eine Frau allerdings würden sie nicht verdächtigen. Omar hat es mit einem hohen Beamten so arrangiert, dass du dich als Künstlerin bei der Ausgrabung aufhalten darfst. Finde die zweite Kette von Prinzessin Meret, bring sie her, und deine Tochter ist frei!«
    »Omar will mich zu seiner Diebin machen?«
    »Oder zu seiner Hure. Du hast die Wahl.«
    Ohnmächtige Wut regte sich in Badra und ließ sie erbeben. Sie holte tief Luft und sah zu Jasmine, die ganz still neben einer Frau auf einem Diwan am anderen Ende des Raumes saß.
    Musad bemerkte es. »Ich habe einen Käufer.«
    Bei diesen Worten packte Badra pures Entsetzen. »Du hast mir gesagt, sie würde nicht verkauft! Sie ist erst sieben Jahre alt!«
    »Fast acht. Ein Europäer fand Gefallen an ihr. Er bot uns einen guten Preis für sie, also machten wir einen Vertrag. Er hat sogar schon bezahlt. Wenn er in sechs Wochen wiederkommt, kriegt er sie. In diesem Moment wird sie in ihre neuen Pflichten bei ihrem künftigen Herrn eingewiesen.«
    Badra brach es beinahe das Herz, als sie wieder zu ihrer Tochter blickte. Jasmine sah verwirrt und furchtbar verängstigt aus.
    Gütiger Gott! Wie könnte sie ihr Baby im

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