Leidenschaft des Augenblicks
entschieden zu haben. »Viel Vergnügen morgen. Ich hoffe, daß Elizabeth den ersten Preis bekommt.«
Vincent seufzte. »Und ich hoffe, daß Sie wissen, was Sie tun.«
»Das tue ich normalerweise. Deshalb haben Sie mich ja schließlich eingestellt, nicht wahr?«
»Ich hätte wissen müssen, daß etwas Derartiges passieren würde.« Vincent klang bedrückt.
»Daß was passieren würde?«
»Daß Sie mir eines Tages Befehle erteilen«, sagte Vincent. »Ich wußte, daß Sie früher oder später hier das Kommando übernehmen wollen. Jetzt müssen Sie aber auch dafür sorgen, daß meine Tochter Sie heiratet. Ist das klar?«
»Ist klar.«
Hatch zog eine scharlachrote Lilie aus dem Strauß auf Benedicts Schreibtisch und nahm sie mit zurück in sein Büro. Dann setzte er sich in seinen Sessel und blickte lange auf die Blüte.
Benedict hatte recht. Sie waren an einem diffizilen Wendepunkt in ihrer Beziehung angelangt. Hatch hatte den älteren Mann herausgefordert, und Benedict hatte nachgegeben. Hatch wußte, daß Benedict Fasteners ihm jetzt nahezu sicher war.
Leider jedoch war ihm Jessie Benedict noch keineswegs so sicher.
Er starrte auf die rote Blüte und dachte an den Ausdruck in Jessies Gesicht, als sie in seinen Armen zum Höhepunkt gekommen war.
7. Kapitel
Erie Jerkface gewann nicht den ersten Preis des Wettbewerbs >Jugend forschte Der nämlich ging an eine strahlende Elizabeth Benedict, deren Vater stolz neben ihr stand, als die Fernsehleute Aufnahmen für die Abendnachrichten machten. Jessie war so aufgeregt, daß sie Mühe hatte, ihre Freude nicht laut hinauszuschreien. Und Constance, die in einem raffinierten weißen Kostüm, das ihre üppigen Kurven betonte, ausgesprochen schick aussah, lächelte beglückt.
»Willst du mir verraten, wie du dieses kleine Wunder bewerkstelligt hast?« murmelte Constance in Jessies Ohr, während der Applaus langsam verebbte. »Ich kann immer noch nicht glauben, daß du es geschafft hast, Vincent dazu zu bringen herzukommen. Als er mir von dem Geschäft in Portland erzählt hat, klang es so unglaublich wichtig.«
»Bedank dich nicht bei mir, Connie. Das sollten wir Hatch gutschreiben.«
»Und er hat es für dich getan, nicht wahr?« Constance warf ihr einen schelmischen Blick zu.
»Wer? Hatch? Hmmm. Ja. Ich schätze schon.«
»Du klingst nicht gerade übermäßig begeistert. Es war eine wirklich noble Geste, Jessie.«
»Schon möglich, Connie. Es ist nur leider so - wenn Männer wie Hatch eine noble Geste machen, dann ist normalerweise ein gewisser Preis damit verbunden.«
»Solch ein Zynismus paßt nicht zu einer jungen Frau, meine Liebe. Sich daran zu ergötzen, ist uns älteren Damen Vorbehalten.«
»Und an was darf ich mich dann ergötzen?« erkundigte sich Jessie.
»Safe Sex, wenn du Glück hast. Und wenn du aufhören würdest, so verdammt pingelig zu sein. Deine Mutter fängt allmählich an, sich Sorgen um dich zu machen, weißt du. Lilian sagt, sie hätte dich nicht aufgezogen, damit du in einem Kloster endest.«
Jessie spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg, als vor ihrem geistigen Auge die Ereignisse des gestrigen Abends Revue passierten. Hatch und sie auf Mrs. Valentines Sofa... »Um Himmels willen, Connie.«
»Sieh an, sieh an.« Constance schenkte ihr ein warmes, beifälliges Lächeln. »Herzlichen Glückwunsch. Ich nehme an, dieses Erröten haben wir ebenfalls Hatch zu verdanken?«
Jessie riß sich zusammen. »Wie ich schon sagte, Connie:
Wenn Männer wie Hatch sich zu netten Gesten hinreißen lassen, hat das gewöhnlich seinen Preis.«
»Laß dir von einer alten Frau einen Rat geben. Zahl den Preis. Apropos Kosten: Ich weiß, hier ist weder die rechte Zeit noch der rechte Ort, aber hattest du inzwischen Gelegenheit, Vincent wegen eines weiteren kleinen Darlehens für ExCellent Designs zu fragen?«
Jessie stöhnte innerlich. »Nein, noch nicht. Ich hatte in letzter Zeit viel zu tun, Connie. Aber sobald sich eine Gelegenheit ergibt, spreche ich ihn darauf an.«
Danke.« Constance lächelte sie an. »Lilian und ich würden ja selber mit ihm reden, aber solche Unterhaltungen zwischen uns dreien enden regelmäßig mit einem mordsmäßigen Krach und viel Geschrei. Du weißt ja, wie dein Vater ist, wenn es ums Geld geht. Rückt er was raus, dann nur unter ganz bestimmten Konditionen. Ich glaube, es gefällt ihm, andere auf diese Art zu kontrollieren. Du bist die einzige, die es schafft, in dieser Hinsicht vernünftig mit ihm zu reden.«
»Zu
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