Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
Vom Netzwerk:
worden.«
    »Verdammt, das weiß ich. Du hast einen Rekord darin aufgestellt, dich feuern zu lassen. Aber die anderen Male hast du es immer irgendwie geschafft, es so hinzustellen, als hättest du deinen Chef gefeuert und nicht umgekehrt. Bei Hatch war es das erste Mal, daß du allen Ernstes so aussahst, als hättest du eine Schlacht verloren. Und seit diesem Augenblick bin ich mir völlig sicher, daß es mit dir und Hatch klappen könnte.«
    Jessie biß die Zähne zusammen. »Du bist nicht gerade eine Kapazität auf dem Gebiet langjährigen Zusammenlebens, Dad. Also sag du mir nicht, was eine glückliche Ehe ausmacht.«
    »Du brauchst nicht noch deutlicher zu werden. Ich weiß sehr gut, daß ich nicht gerade ein Muster von Ehemann und Vater
    war. Aber wer weiß, wie ich mich entwickelt hätte, wenn Lilian oder Connie so wie du gewesen wären? Beide haben einfach kapituliert. Irgendwann die Geduld mit mir verloren. Du dagegen bist eine Kämpfematur. Du nimmst dir, was du willst, und tust auch was dafür, es zu behalten. Und Hatch ist noch jung. Du kannst ihn ändern.«
    »Jung? Der Mann ist siebenunddreißig Jahre alt.«
    »Im besten Mannesalter. Ich sag dir was, Jessie: Aus meiner Warte ist siebenunddreißig verdammt jung. Und er hat genug Verstand und den nötigen Schneid, um Benedict Fasteners wirklich groß zu machen.«
    »Was macht dich so sicher, daß er dafür der Richtige ist?«
    Vincent grinste. »Teils mein Instinkt, teils aber auch das, was er vorweisen kann.«
    »Ich schätze, dein Instinkt basiert darauf, daß er dir sehr ähnlich ist.«
    »Nein, Jessie, das stimmt nicht. Es ist sogar so, daß sich unsere Vorstellungen, was das Management angeht, gewaltig unterscheiden. Hatch hat eine Menge Ideen, auf die ich selber nie gekommen wäre und die ich auch nie gutgeheißen hätte, wenn es ihm nicht gelungen wäre, mich davon zu überzeugen. Er hat eine Vision, wenn du weißt, was ich damit sagen will.«
    »Eine Vision?«
    »Ja, du weißt schon. Weitblick. Er hat verdammt viel Ahnung von den neuesten Management-Trends und weiß über die jüngsten Entwicklungen in Technik und Design Bescheid. Und er kennt sich im Außenhandel aus. Er denkt einfach in anderen Dimensionen als ich. Hatch sagt, ich verzettle mich in Kleinigkeiten, und damit hat er recht. Um ein Unternehmen wirklich groß zu machen, braucht man Weitblick.«
    Jessie sah ihn mißtrauisch an. »Und was hat er so Großartiges vorzuweisen?«
    »Nun, zum einen hat er sich selber hochgearbeitet. Hat nie etwas geschenkt bekommen. Er ist zäh. Ein echter Kämpfer. Die Art Mann, die sich immer voll einsetzt. Du hättest sehen sollen, was er vor einigen Jahren mit einem Betrieb namens Patterson-Finley gemacht hat.«
    Obwohl Jessie nie zuvor von Patterson-Finley gehört hatte, wurde Jessie etwas flau im Magen. »Was genau hat er denn damit gemacht?«
    »Er war der Berater eines kleinen Konkurrenzunternehmens und hat eine Übernahmestrategie entwickelt. Damit seine Firma bei Patterson-Finley die Stimmenmehrheit bekommt. Es war einfach brillant. Patterson-Finley wußte gar nicht recht, wie ihnen geschah. Und als sie dahinterkamen, gab es natürlich einen Mordskrach. Aber Hatch hat sie in der Luft zerrissen. Inzwischen spielt Patterson-Finley eine gänzlich untergeordnete Rolle als Tochtergesellschaft des kleineren Betriebes.«
    »Ich denke, ich weiß jetzt, warum man ihn einen Hai nennt.«
    »Das ist er auch«, sagte Benedict stolz.
    »Eine Frage noch, Dad. Wenn du nochmal jung wärst - würdest du dann einer Frau zugestehen, dich in mancherlei Hinsicht etwas zu ändern?«
    »Wer weiß?« Vincents Blick fiel auf Elizabeths Lockenkopf, und seine Miene wurde milder. »Manchmal habe ich das Gefühl, daß ich seinerzeit mit dir vielleicht ein paar wichtige Dinge versäumt habe.«
    »Nun ja. Ich an deiner Stelle würde mir darüber keine grauen Haare wachsen lassen. Schließlich war es ja nicht deine Schuld, nicht wahr?« Jessie lächelte ihn zuckersüß an. »Du hattest ja ein Unternehmen zu leiten.«
    »Paß lieber auf, was du sagst, Jessie«, konterte Vincent. »Männer mögen scharfzüngige Frauen nicht besonders. Wenn du nicht aufpaßt, könnte es passieren, daß du als alte Jungfer endest.«
    »Das ist ein prima Gedanke.« Jessie sah ihren Vater mit gespielter Unschuldsmiene an. »Meinst du, ich könnte Hatch mit meiner spitzen Zunge vertreiben?«
    »Nein, aber es wäre möglich, daß du ihn verärgerst. Und das, mein liebes Kind, könntest du eines Tages sehr

Weitere Kostenlose Bücher