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Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Titel: Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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gekrochen und leckte ihre Hand. Dorrie streichelte dem Hund liebevoll übers Fell, aber sie ließ die Jüngere nicht aus den Augen.
    Emily wusste nicht, wie sie diese Frage beantworten sollte. Sie hatte noch nie ein richtiges Zuhause gehabt. Hier in Prominence hatte sie gehofft, eines zu finden, aber ... »Ich habe kein Zuhause«, erklärte sie so leise, daß Dorrie sich vorbeugte, um Emily überhaupt zu verstehen. »Hier nicht und nirgendwo.« Sie war zwar immer noch der festen Überzeugung, daß die Ranch ihr gehörte, doch was nützte ihr das? Die Rancher würden sie vertreiben, denn sie würde niemals ihre Schafherde aufgeben.
    »Verstehe«, murmelte Dorrie. Sie strich Spud noch einmal über den Kopf. »Armes Tier! Muss mächtig tun sein Leben gekämpft haben.« Dorrie hob den Kopf. »Lieben Sie ihn?«
    »Und wie«, erwiderte Emily - und dachte dabei an Spud.
    »Dann wird ja alles gut werden«, meinte Dorrie - und dachte dabei an Tristan.
    Die beiden Frauen tranken ihren Tee, und dabei erzählte Dorrie die Geschichte, wie Shay Aislinn umworben hatte, während er gleichzeitig von einer Schießerei in die andere geraten war.
    Dorrie hatte zwar nur >ein paar Minuten« bleiben wollen, aber als sie schließlich aufstand, um in die Stadt zu fahren, war eine gute Stunde vergangen. Doch das tat Dorrie nicht leid. Sollten sich die Kunden doch die Nasen am Fenster des Ladens platt drücken. Während sie zur Tür ging, deutete sie auf das Paket, das Aislinn geschickt hatte. Es war in braunes Papier eingeschlagen, und Emily hatte das Päckchen schon die ganze Zeit neugierig betrachtet. »Nicht vergessen!«
    Emily brachte Dorrie zur Kutsche, und es tat ihr leid, daß sie sich nicht länger mit dieser verständnisvollen Frau hatte unterhalten können. Wenig später packte sie die Sachen aus, die Dorrie gebracht hatte, und sortierte sie in die Schränke und Regale ein: Mehl, Kaffee, Gemüse in Dosen, Säcke voller Zwiebeln, Kartoffeln und Rüben, noch mehr Tee - und all die kleinen Sachen, die eine Frau brauchte, um ein tolles Essen zu zaubern. Übrig blieb das braune Paket, das Geschenk von Aislinn.
    »Es wird bestimmt nicht explodieren«, meinte Tristan, als er in die Küche trat und sie überraschte.
    Immerhin hatte er sein Hemd wieder übergestreift - und dafür war Emily dankbar, denn sie war nicht sicher, was passiert wäre, wenn sie diesen Mann noch einmal halbnackt gesehen hätte.
    »Nun mach es schon auf.« Seine Stimme klang wie die eines neugierigen Jungen, der es nicht erwarten konnte, die Geschenke zu sehen, die das Christkind gebracht hatte.
    Langsam schlug sie das Papier zurück und erstarrte. Kleider! Wunderschöne Kleider, die kaum einmal getragen waren. Da war ein weißes mit rosa Streifen, ein schwarzes Satinkleid mit grünen Paspeln und Puffärme l n - und da war auch noch dieses gelbe Kleid, hochgeschlossen, mit langen Ärmeln, die mit Spitzen besetzt waren. Strümpfe und neue Unterwäsche waren auch noch in dem Paket.
    Emily war vollkommen überwältigt. Ihre Knie gaben nach, sie muss te sich setzen.
    Tristan legte seine Hand auf ihre Schulter. Sie wusste , daß er sie mit dieser Geste beruhigen wollte, aber er erreichte damit das Gegenteil. Die Berührung durchzuckte sie wie ein Blitz, und ihr Körper erstarrte. Zu ihrem Bedauern zog er seine Hand sofort zurück, doch er blieb dicht bei ihr stehen. Sie spürte die Wärme seines Körpers und seine Kraft. »Ich habe nachher in der Stadt noch etwas zu erledigen«, berichtete er. »Hast du Lust, mitzukommen und Ais- lirtn zu besuchen?«
    Das wäre eine w illk ommene Abwechslung gewesen, aber Emily hatte Bedenken. »Meinst du nicht, daß wir sie stören? Sie muss sich vielleicht erst von der Geburt erholen.«
    »Shay würde beleidigt sein, wenn wir nicht ganz bald sein Baby bestaunen. Er kann es kaum erwarten, uns sein Töchterchen zu präsentieren.« Seine blauen Augen funkelten. »Und das wäre doch eine gute Gelegenheit, das neue gelbe Kleid auszuführen.«
    »Ich ... ich wollte eigentlich Rhabarberkuchen backen«, murmelte sie verlegen.
    Er grinste schräg. »Laß dich nicht aufhalten. Ich habe sowieso noch eine Weile zu arbeiten.«
    Sie atmete tief durch und war erleichtert, als er das Haus verließ. Andererseits bedauerte sie es jedoch, daß er nicht bei ihr geblieben war.
     
    Als Tristan am Nachmittag wieder in die Küche zurückkam, kühlten die Rhabarberkuchen auf dem Tisch aus. Er war bereit, nach Prominence zu fahren und hatte sich offensichtlich

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