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Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Titel: Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pflichtgefühl siegte.
    Schweigend beobachtete Emily, wie die Männer den Toten aufs Pferd legten und dann so schnell verschwanden, wie sie gekommen waren. Aber sie gab sich keinen Illusionen hin. Diese Leute würden wiederkommen, allerdings würden es beim nächsten Mal mehr Männer sein, und sie würden geschickter Vorgehen.
    Mr. Polymarr und der Junge ritten zu ihr und schwangen sich von den beiden alten Gäulen, die Tristan sonst vor seinen Wagen spannte.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen, Miss?« fragte Fletcher. Sein Gesicht war mit Pickeln übersät, aber als Emily seine traurigen Augen sah, mit denen er sie freundlich ansah, wusste sie, daß dieser Junge in seinem Leben schon viel Schlimmes durchgemacht hatte.
    »Ja«, erwiderte sie. Sie hätte ihm gerne irgend etwas Tröstliches gesagt, aber seine Körperhaltung verriet ihr, daß sie ihm besser nicht zu vertraulich begegnete. Sie wandte sich ab und sah Mr. Polymarr an. »Ich danke euch beiden. Wenn ihr nicht...« Sie schwieg, denn sie wollte sich lieber nicht vorstellen, was dann passiert wäre.
    Fletcher blickte über den Hügel, hinter dem die Reiter verschwunden waren. »Das waren Kyles Männer«, erklärte er. »Die holen Verstärkung und kommen wieder. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.«
    Polymarr nickte. Sein Gesicht war rot, er schwitzte, und sein Atem rasselte. Emily verkniff sich jedoch jede Bemerkung zu seinem Gesundheitszustand, denn auch er würde über ihre Fürsorge kaum sonderlich erfreut sein. »Nun geht es also los«, murmelte er und starrte Emily an. »Das hier war erst der Anfang, Miss, und der war noch harmlos.«
    Die Sorgen um ihre Zukunft lasteten schwer auf ihr, und es fiel ihr nicht leicht, weiter an ihren Traum zu glauben. »Diese Leute sind keinen Deut besser als Gesetzlose. Ehrliche Männer versuchen nicht, ihren Willen mit Waffengewalt durchzusetzen.« Aber während sie das sagte, muss te sie an die Rancher denken, denen sie auf dem Trail von Montana begegnet war und die mit grimmigen Gesichte rn und ihren Gewehren im Anschlag darauf geachtet hatten, daß Emily sich mit den Schafen nicht auf ihrem Territorium ansiedelte. Das waren keine Outlaws gewesen, sondern gesetzestreue Familienväter, Ehemänner, Brüder und Söhne, die in ihr und den Schafen eine Bedrohung für sich und ihre Familien gesehen hatten.
    »Wir müssen die Viecher ins Tal treiben«, knurrte Polymarr und strich sich mit der Hand über sein unrasiertes Kinn. »Sie müssen näher beim Haus und beim Stall stehen.«
    »Ich arbeite nicht mit Schafen«, erklärte Fletcher.
    Emily ignorierte ihn einfach. »Das wird Tristan aber nicht gefallen«, meinte sie zu Polymarr.
    »Natürlich nicht, Miss«, stimmte der Alte ihr zu und spuckte auf die Erde. »Aber wenn Sie die Tiere bis zum Frühjahr am Leben halten wollen, müssen Sie etwas unternehmen.« Er deutete Mit der Hand in Richtung des Creek. »Wenn es erst dunkel ist, werden die Burschen von dort drüben kommen, und sie werden die Schafe abknallen. In diesem Gelände können wir wenig tun, um sie daran zu hindern.«
    Bevor Emily darauf antworten konnte, bellte Spud wütend, und seine Herrin wirbelte kampfbereit herum.
    Aus den Büschen ritt Tristan in gestrecktem Galopp auf die Gruppe zu, und Emily hätte ihn aus einem Reflex heraus beinahe erschossen.
    »Was, zum Teufel, geht hier vor?« rief er und ließ sich gleichzeitig vom schweißglänzenden Rücken seines Wallachs gleiten, bevor das Tier überhaupt zum Stillstand gekommen war. Tristan muss te irgendwo weiter entfernt die Schüsse gehört haben und war sofort in aller Eile hergekommen.
    »Wir hatten Besuch von der Powder Creek Ranch«, antwortete Polymarr. »Das war alles.« Er spuckte auf den Boden. »Zwei von ihnen haben wir umgenietet. Ich habe einen erschossen, und die Lady hier hat den anderen aus dem Verkehr gezogen.«
    »Gütiger Himmel!« murmelte Tristan schweratmend. Es war zum ersten Mal, daß Emily Tristan fassungslos sah - aber sie kannte ihn ja auch noch nicht sehr lange, auch wenn er ihr in dieser kurzen Zeit schon einen Heiratsantrag gemacht hatte und sie ja gesagt hatte. Dann hatte er sich wieder unter Kontrolle und ging mit einem drohenden Schritt auf Em il y zu. »Willst du etwa in Kauf nehmen, daß man dich wegen dieser blöden Schafe umbringt?«
    Sie wich keinen Millimeter zurück, obwohl sie von seiner Haltung eingeschüchtert war. »Ja«, erwiderte sie. »Für mich sind die Schafe ebenso wichtig wie die Rinder für dich.«
    Er riß

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