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Leidenschaft in den Highlands

Leidenschaft in den Highlands

Titel: Leidenschaft in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Waffe gegen ihn zu erheben. Wahrscheinlich war sie nicht konzentriert genug. Ihre Bewegungen erschienen ihm verlangsamt. Er konnte esihr kaum verdenken. Nach der harten Stallarbeit war sie sicherlich hundemüde.
    Aber genau dies stellte ein Problem im Kampf dar. Man durfte sich nicht seiner Trägheit hingeben. Man musste wachsam bleiben, koste es, was es wolle. Oh, er wusste nur zu gut, was geschehen konnte, wenn man unausgeruht in die Schlacht zog. Diesen Fehler hatte er einmal gemacht, und noch heute war das Resultat für jedermann sichtbar.
    Sie musste diese Lektion lernen, wenn sie in dieser rauen Welt überleben wollte. Sie hatte sich für den Weg der Kriegerin entschieden und konnte nicht darauf hoffen, dass sie eine Sonderbehandlung auf dem Schlachtfeld erhielt, weil sie eine Frau war.
    Er eröffnete den Kampf.
    Rasch ging er auf sie zu. Sie spannte jeden Muskeln an, gleich einer Raubkatze, die zum Sprung ansetzte. Wuchtig schlug sein Schwert auf sie nieder, und es gelang ihr geradenoch rechtzeitig, mit ihrer Klinge dagegenzuhalten. Im Licht der Fackeln schienen die Schwerter silberne Funken zu sprühen.
    Sie versuchte, ihn zurückzustoßen. Als dies nicht gelang, duckte sie sich seitlich und wich aus. Erst dann ließ sie von seiner Klinge ab.
    »Wie ein Kaninchen auf der Flucht«, sagte er lachend.
    Er startete eine zweite Attacke, holte seitlich aus, und sein Schwert glitt wie ein Greif gefährlich schnell durch die Luft auf sie zu. Doch sie konterte seinen Hieb mit einer Parade, der ein Gegenangriff ihrerseits folgte. Gerade noch rechtzeitig, dafür aber wenig elegant, sprang er zur Seite. Er rang nur einen Sekundenbruchteil um sein Gleichgewicht, dann hob er das Schwert erneut hoch über den Kopf, um es auf sie niedersausen zu lassen. Sein Kampfschrei hallte durch den ganzen Raum.
    Aber auch diesmal gelang es Avery zu parieren. Sie keuchte und schnaubte voller Wut. So sollte es sein. Die Wut gab ihr neue Kraft.
    »Sehr gut«, lobte er sie. »Aber du kannst es noch besser. Du musst dich stärker konzentrieren.«
    Es folgte ein Ausfall seinerseits, der Avery bis an die Wand zurücktrieb. Atemlos blickte sie ihn an, während sich die Klingen vor ihrer Brust kreuzten.
    »Konzentriere dich«, ermahnte er sie streng. »Im Ernstfall wärst du jetzt tot.« Nur wenige Zentimeter trennten sie voneinander. Er konnte ihre Wärme spüren. Es war ihm, als würde er ihren Herzschlag hören, fast schon ihre sinnlichen Lippen kosten. So einen Kampf hatte er noch nie erlebt.
    Irgendetwas an seinem Blick musste ihn wohl verraten haben, denn Avery lachte plötzlich. »Und Ihr? Worauf konzentriert Ihr Euch?«
    Er ließ von ihr ab und ging in die Mitte des Raumes zurück. »Auf den Kampf natürlich.«
    Avery folgte ihm. Ihr Atem ging rasch und in einem, wie er fand, erregenden Rhythmus. Nein, diese Assoziationen waren vollkommen unpassend.
    Er bemühte sich, seine Gedanken auf den Kampf zurückzulenken. Es ging nicht um sein körperliches Verlangen, sondern darum, sie auf einen Ernstfall vorzubereiten,der früher oder später wieder eintreten würde. Sie musste erkennen, dass der Schwertkampf kein Spiel, sondern bitterer Ernst war. Es ging um Leben und Tod.
    »Bist du bereit?«
    »Aye.«
    Er rannte auf sie zu und ließ das Schwert gleich einer riesigen tödlichen Klaue in die Richtung ihres Hauptes gleiten. Sie riss ihre Klinge in die Höhe, um ihn abzuwehren. Doch ihre Reaktionen waren deutlich verlangsamt. Die Parade erfolgte zu spät, und seine Waffe sauste haarscharf an ihrer Schläfe vorbei, während ihre eigene ins Leere glitt. Einige Haarsträhnen segelten zu Boden. Bevor sein Schwert ihre Schulter zerbersten konnte, riss er es herum, während sie sich zur entgegengesetzten Seite warf.
    Avery lag am Boden.
    Das heftige Pochen seines Herzens übertönte jedes andere Geräusch. Der Schrecken saß ihm in allen Gliedern. Um ein Haar wäre aus der Übung bitterer Ernst geworden.
    Avery versuchte, sich zu erheben. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen, sie geschützt und gehalten. Doch der Krieger in ihm mahnte ihn dazu weiterzumachen. Wenn ein Gegner am Boden lag, hieß das noch lange nicht, dass er geschont wurde. Der Kampf musste weitergehen.
    Ewan holte aus und versuchte, die am Boden liegende Avery zu treffen. Aber in ihm sträubte sich alles dagegen, so dass er seine Bewegungen nicht schnell genug ausführte. Avery rollte sich zur Seite. Sie wich seinenSchlägen immer wieder aus, bis sie zur Mitte des Raums

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