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Leidenschaft in den Highlands

Leidenschaft in den Highlands

Titel: Leidenschaft in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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zu sehen. Wie geht es dir? Du siehst mitgenommen aus. Màthair macht sich Sorgen um dich. Was ist geschehen, Anola?«
    Anola starrte ihre nackten kleinen Füße an. Sie waren genauso zierlich wie alles andere an ihr. Avery kam sich neben ihr fast schon grob vor. Allein ihre Hände überragten jene von Anola um ein ganzes Fingerglied und waren breiter und rauer.
    »Amus bedrängt mich mit jedem Tag mehr. Er möchte, dass ich ihn heirate«, sagte sie schließlich gequältund schüttelte sich vor Ekel. Ihre Stimme klang so leise, dass Avery genau hinhören musste, um sie zu verstehen. Das war ungewöhnlich und passte nicht zu der einst so kecken, redseligen Person. Er musste sie eingeschüchtert haben.
    »Amus – natürlich.« Er hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er Anola begehrte. Doch Anola war eine selbstbewusste Frau, die sich von Worten allein nicht bedrängen ließ. Es musste mehr vorgefallen sein. Hatte Amus es etwa gewagt, sie gegen ihren Willen zu berühren? Oder gar Schlimmeres? Averys Hände ballten sich zu Fäusten. Wäre er hier in diesem Raum gewesen, sie hätte ihm mindestens die Nase gebrochen.
    »Hat er dich angefasst? »
    Anola atmete tief durch. Schließlich nickte sie. »Er hat es versucht. Aber du kennst mich, ich lasse mir das nicht gefallen. Ich habe ihm eine Ohrfeige verpasst.«
    »Das war gut. Ich hoffe, diesem Bastard war das eine Lehre.«
    »Nay. Er ist dann erst richtig wütend geworden.« Sie stockte, schloss gequält die Augen und ließ einige Wimpernschläge regungslos verstreichen, ehe sie mit gebrochener Stimme fortfuhr: »Er hat mich geschlagen und mich an den Haaren durch die Burg geschleift. Er sei der Chief, er könne über mich verfügen, wie es ihm beliebt, und ich würde sein Weib werden, völlig gleich, was ich davon halte, krakeelte er. Früher war er aufdringlich, doch nun scheint er endgültig den Verstand zu verlieren.«
    »Dieser Molch hat nicht über dich zu bestimmen.«
    »Er ist der Chief. Was kann ich schon ausrichten?«
    »Ich bin der Chief«, erinnerte Avery sie. »Und ich lasse nicht zu, dass dich dieser Mann belästigt. Er soll es noch ein Mal wagen, in deine Nähe zu kommen, und ich schwöre bei Gott, am nächsten Tag ist er einen Meter kürzer. Ich werde ihm die Beine mit einer Axt abschlagen.«
    Ein amüsiertes Lächeln huschte über Anolas zartes Gesicht. »Es ist wie früher, Ave. Du hast schon immer gewusst, was zu tun ist. Erinnerst du dich noch, wie oft du mich vor Amus beschützt hast, weil er mich verprügeln wollte?«
    »Ich bin deine Schwester. Das ist für mich eine Ehrensache. Ich werde stets auf dich aufpassen. Und Amus war schon damals ein Schwächling. Alle waren größer und stärker als er, außer dir. Da dachte er, er könnte seine Wut an dir auslassen. Fürchte dich nicht vor ihm. Amus mag eine große Klappe haben. Aber glaube mir, es steckt nichts dahinter.«
    »Unterschätze ihn nicht, Avery. Er mag jähzornig sein und voller Ungeduld, aber er ist auch schlau. Du bist ihm ein Dorn im Auge. Ich bin sicher, er wird etwas gegen dich unternehmen. Deswegen musst du mir versprechen, gut auf dich aufzupassen und ihm niemals den Rücken zuzukehren.«
    »Ich passe schon auf mich auf, mach dir keine Sorgen. Mit dem Burschen werde ich mit verbundenen Augen fertig.«
    »Bitte, Ave. Nimm es nicht auf die leichte Schulter. Er hat Männer, die hinter ihm stehen, die nur ihn als ihrenChief akzeptieren. Sie würden alles tun, damit er an der Macht bleiben kann.«
    »Wer sind diese Männer? Nenn mir ihre Namen.«
    Anola zuckte hilflos die Schultern. »Wenn ich sie wüsste, würde ich sie dir nennen. Aber er hat sie erwähnt, als ich noch darauf hoffte, dass du zurückkehren würdest. Er hat mir ins Gesicht gelacht und gesagt, dass er fest im Sattel sitzt und niemand ihm etwas anhaben könne, nicht einmal du.«
    »Als Athair noch lebte, hielt niemand große Stücke auf ihn. Warum sollten sie jetzt ihre Meinung geändert haben?«
    »Für einige ist er das kleinere Übel. Ob seine Worte nun wahr sind oder nicht, ich weiß zumindest, dass es auf der Burg einen Spion gibt. Irgendjemand, der Amus genauestens über mich Bericht erstattete. Er wusste stets, wo er mich finden würde. Selbst dann, wenn ich mich allein an unseren See zurückzog, um dort meinen Frieden zu finden.«
    »Wer ist der Spion?«
    Anola ließ ihren Kopf auf das Bett sinken und starrte die Decke an. »Er wäre gewiss ein schlechter Spion, wenn er sich zu erkennen gegeben hätte.«
    »Du

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