Leider schon vergeben!
nicht die tolle Aussicht und das Licht von Sebs Apartment haben, aber wenigstens gehörte sie ihr allein. Es war ihre Zuflucht, wo sie langsam, aber sicher ihr Leben ohne Seb wieder aufgebaut hatte, Stück für Stück, bis eines Tages das Loch, das er hinterlassen hatte, gefüllt war. Fern war über Seb weg. Und die Ironie des Ganzen war, dass ihr das erst heute Morgen klargeworden war.
«Ich werde nie wieder Alkohol trinken», erklärte sie Petra, während sie ihr Hundefutter in den Napf schaufelte. «Ich kann gar nicht glauben, dass ich mit Seb nach Hause gegangen bin. Was hab ich mir nur dabei gedacht?»
Doch Petra war viel zu sehr mit Fressen beschäftigt, um auf Fern zu achten. «Tut mir leid, dass ich dich allein gelassen hab.» Fern kraulte die Dogge hinter den Ohren. «Es wird nicht wieder vorkommen, versprochen. Und nicht nur, weil Mum dich ohnehin bald holen kommt.»
Während Petra ihr Frühstück verschlang, duschte Fern rasch und schrubbte sich von Kopf bis Fuß mit frisch duftendem Limonenduschgel ab. Sie wünschte sich, sie könnte die Ereignisse der vergangenen Nacht ebenso leicht abwaschen. Sie bereute es nicht wirklich, mit Seb geschlafen zu haben, sie fürchtete vielmehr, dass er sich nun Hoffnungen machte, sie könnten wieder zusammenkommen.
Das wird niemals passieren. Sie zog eine Jeans und ein lilafarbenes Top an, schlüpfte in ihre Ugg Boots und besprühte sich mit ein bisschen Parfüm. Dann steckte sie die feuchten Locken lose auf dem Kopf fest, trug etwas Lipgloss auf und fühlte sich gleich viel besser. Als Cybil etwas später auftauchte, um Petra abzuholen, wäre sie nie auf die Idee gekommen, dass ihre Tochter, wie aus dem Ei gepellt, die ganze Nacht aus gewesen war.
«Hallo, meine Süße, wie geht’s dir?», flötete Cybil und schlang ihre dünnen, sonnengebräunten Arme um Petra, um den Hund mit Küssen zu bedecken. «Dein Frauchen hat dich ja so vermisst! O ja, das hat sie! Hat Fern dich gut versorgt, mein süßes Baby?»
Fern verdrehte die Augen. «Hallo, Fern, wie geht’s dir? Danke, dass du dich um Petra gekümmert hast.»
«Achte gar nicht auf die böse Fern», gurrte Cybil, während Petra sie begeistert abschlabberte. «Sie versteht einfach nicht, wie sehr ich mein Baby vermisst habe! O nein, das tut sie nicht!»
«Mum! Du bist gerade mal eine Woche weg gewesen! Es geht ihr gut. Ich bin allerdings kurz mit ihr zu einem Check beim Tierarzt gewesen.»
«Mein armes Baby!» Cybil drückte Petra fest an sich. «Was war denn los? Warum hast du mich nicht angerufen? Ist alles in Ordnung mit ihr?»
«Es geht ihr bestens, Mum, ehrlich. Sie ist vollkommen gesund.»
Aber Cybil hörte gar nicht hin, sie war viel zu sehr damit beschäftigt, Petra das Maul zu öffnen und ihren Hals anzusehen. «Was war los? Was hat der Tierarzt gesagt?»
«Mum, hör jetzt bitte auf, so ein Theater zu machen! Für einen Hund ihres Alters ist sie kerngesund! Matt hat gesagt, ihr fehlt nichts.»
Cybil setzte sich auf die Fersen und musterte Fern über den Rand ihrer Gucci-Sonnenbrille hinweg. «Matt? Der nette Tierarzt Matt, den du hast sitzenlassen, um die Welt zu bereisen?»
«Ja.» Fern, die Cybil den Rücken zudrehte, um den Wasserkocher zu füllen, zog eine Grimasse. Sie hatte ganz vergessen, wie sehr Matt es ihrer Mutter angetan hatte. Im Grunde hatte die gesamte Moss-Familie ihn für die perfekte Mischung aus Brad Pitt und dem Jesuskind gehalten. Nach einer Weile war das etwas ermüdend gewesen.
«Warum um alles in der Welt bist du mit Petra den ganzen Weg nach Putney zu Matt gefahren?», wollte Cybil wissen. «Sie hat einen sehr guten Tierarzt in Kingston. Außer natürlich …» Sie hielt inne, und Fern hörte förmlich die Rädchen in ihrem Gehirn rattern, «außer du wolltest Matt sehen?»
Fern knallte die Tassen auf die Arbeitsplatte. «Es ist nichts dabei, alte Freunde zu treffen, Mum. Und wir haben nicht das getan, was du und Wie-hieß-er-noch-gleich die ganze Woche getan habt, okay?»
Cybil ignorierte den Seitenhieb. «Ich kann gut verstehen, wenn es dir um Matt leidtut, Darling. Tamsin meinte erst neulich, was für eine tolle Chance du dir da vergeben hast. Du hättest Matt heiraten können, als du die Gelegenheit hattest. Er hatte sein Leben so gut im Griff. Bei ihm wärst du gut und sicher aufgehoben gewesen.»
«Und das ist Grund genug, um jemanden zu heiraten?» Fern sah ihre Mutter scharf an. «Ist Sicherheit alles, was zählt?»
«Sicherheit darf man nicht unterschätzen,
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