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Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverley Kendall
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Also genau das tat, was sie tun sollte.
    » Nun, dann wirst du mir bestimmt verraten, wieso sich die Lady in dieser Weise über deine Liebeskünste auslassen beziehungsweise diese dermaßen verunglimpfen konnte. Hast du sie ihr schon einmal angeboten? In diesem Zusammenhang fällt mir gerade ein, dass Missy kurz vor deinem ersten Zusammenstoß mit der Lady gesagt hat, du hättest sie mit den Augen verschlungen wie ein Hungerleider das Buffet bei einem Empfang.«
    Langsam drehte Thomas den Kopf und schaute Cartwright an. Einen Moment lang verspürte er die Versuchung, ihm das süffisante, selbstzufriedene Lächeln mit den Fäusten aus dem Gesicht zu prügeln. » Zu jener Zeit war meine Schwester nichts als ein liebeskrankes, liebestolles Frauenzimmer. Und das ist sie immer noch. Jeden Blick zwischen einem Mann und einer Frau kommentiert sie mit ihren dummen, angeblich romantischen Bemerkungen. Offenbar kann ich es nicht einmal mehr wagen, eine Frau anzuschauen, ohne dass alles Mögliche hineingedeutet wird.«
    » Trotzdem meine ich mich daran zu erinnern, dass deine letztjährige Geliebte mehr als nur flüchtige Ähnlichkeit mit Lady Amelia besaß. Ich glaube, ich habe es bereits ein- oder zweimal erwähnt.« Cartwright hob die Brauen und zog ein Gesicht wie ein Falschspieler, der den höchsten Trumpf in der Hand hält.
    Thomas gab einen verärgerten Laut von sich. Ein- oder zweimal, das war ja lachhaft. Cartwright hatte ihn mit diesem Vergleich so unter Beschuss genommen, dass Thomas sich gezwungen sah, die Affäre zu beenden, nur damit endlich Ruhe herrschte. » Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Und dass du dich in solchen Andeutungen ergehst, ist selbst für einen Mann von deiner beschränkten Intelligenz ein Armutszeugnis.«
    » Ich mag ja weniger schlau sein als du«, sagte Cartwright schadenfroh, » aber was mich betrifft, so würde ich es nicht dulden, dass irgendeine Frau meine Männlichkeit zum Gespött der Salons macht.«
    » Soweit ich es beurteilen kann, haben nur die Männer gelacht. Diese gehässigen Dreckskerle. Frauen sind scharfsinnig genug, Bosheiten zu erkennen. Und aufmerksam genug zu merken, wann die Schraube überdreht ist. Liebe Güte, ihr Ruf ist doch allgemein bekannt. Ich bin mir sicher, dass Cromwell und Clayborough immer noch an Frostbeulen leiden, weil sie sie zu sich ins Bett genommen haben. Und überhaupt, wer ist sie eigentlich, dass sie sich anmaßt, über einen Mann zu urteilen, im Bett oder außerhalb?«
    Cartwright zuckte zusammen, und Thomas wechselte das Thema.
    » Gestern hat Harry mich gebeten, sie während seiner Reise nach Amerika zu mir nach Devon zu nehmen. Ich habe natürlich abgelehnt. Allerdings…« Nachdenklich ließ Thomas den Blick durch den Raum schweifen.
    » Aber?«, drängte Cartwright nach kurzem Schweigen.
    » Jetzt sehe ich, dass ich mich geirrt habe. Ich schulde Harry diesen Gefallen.«
    In Cartwrights silbergrauen Augen glitzerte es amüsiert. » Und seiner Tochter?«
    » Oh, ihr bin ich noch viel mehr schuldig.«
    » Nun, was ist das für ein Spiel, das du da planst? Beabsichtigst du, sie zu verführen? Der Himmel möge dir beistehen, wenn Harry davon Wind bekommt. Er wird dich ohne Zögern mit einem kräftigen Händedruck in der Familie willkommen heißen.«
    Thomas schauderte. Schon der bloße Gedanke, mit Lady Amelia verheiratet zu sein, war ein einziger Albtraum. Er hatte anderes im Sinn. Ihr eine Abfuhr zu erteilen, indem er sie hernahm, bis sie wimmernd und stöhnend auf dem Boden lag, das empfand er als vulgär. Mochte sie es noch so sehr verdient haben.
    » Ich soll mir dieses kleine Luder ins Bett holen? Mein Gott, nein. Ich habe vor, sie zu strafen und sie nicht noch zu belohnen. Ich versichere dir, für sie wird es nicht besonders vergnüglich werden. Oder barmherzig.«
    Cartwright warf den Kopf zurück und lachte laut. » Ich bitte inständig darum, dass du mir einen Platz in der ersten Reihe reservierst, wenn das Spektakel losgeht.«
    Sein Freund schwieg kurz, und seine Miene wurde wieder sachlich. » Es könnte dich übrigens interessieren, dass man Lady Lou in der Stadt gesehen hat. Oh, Verzeihung, ich meine natürlich, Ihre Hoheit. Sie ist aus Frankreich zurück, für immer, wie es diesmal aussieht. Mir wurde zugeflüstert, dass sie sich diskret danach erkundigt hat, was du so treibst.«
    Thomas erstarrte. Was zum Teufel wollte diese Frau von ihm? Nach allem, was sich zwischen ihnen abgespielt hatte, konnte sie ihm unmöglich etwas

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