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Lemberger Leiche

Lemberger Leiche

Titel: Lemberger Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Ramge
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»Kriminalkommissarin!« setzte. »Ihr Beruf ist mir nicht neu«, sagte sie barsch. »Sag mir lieber, wer die Kleine mit der Stupsnase ist?«
    »Aline Kowalzki. Sie gehören zu Reisebüro. Ihr Bruder heißen Leo Kowalzki, er ist Fitnesstrainer und Animateur in Hotel
Lindner
. Vornehmes Sporthotel in Bendinat.« José leckte sich die Lippen, schmunzelte vielsagend und legte eine Hand auf sein Herz. »Leo Kowalzki ist amigo von Irma Eichhorn. Er wohnen in gleiche WG wie Tom, der Ihnen, mi amor doña Brünnhilde, Tennisstunden gibt und um Sie herumschwanzt.«
    »Herumschwänzelt heißt das«, sagte Brünnhilde.
    »Tom oft in Hotelbetten mit schöne, reiche Touristinnen übernachten.«
    »Das hast du mir schon mehrmals erzählt, mein Lieber«, antworte Brünnhilde gereizt. »Und ich hab dir schon mehrmals gesagt, dass es dich nichts angeht, mit wem ich meinen Urlaub verbringe.«
    José nickte und schenkte ihr einen glutäugigen Schmachtblick, dem ein Sehnsuchtsseufzer folgte.
    »Ich nehme an«, sagte sie, »du hast die Informationen von Tom bekommen. Liege ich damit richtig?«
    »Liegen? Ja, gut liegen mit Tom bestimmt, aber ob richtig?«
    Brünnhilde tat, als ob sie nicht verstehen würde, was José meinte. Sie schob ihm einen Hundert-Euro-Schein zu.
    »Ein bisschen Trinkgeld für dich, mein lieber José. Geh nun noch einmal zu Tom und frag ihn über Leo Kowalzki und dessen Freundin aus. Ich muss wissen, ob diese Frau dienstlich oder privat hier ist und wie lange sie zu bleiben gedenkt. Wenn mein lieber José das herausfindet, dann gibt es noch mehr solche Scheinchen.«
    »Aber ist nix nötig«, sagte José und schob den Hunderter in die Hosentasche.
    »Ich brauche die Informationen noch heute Abend«, sagte Brünnhilde.
    »Ich werde erledigen«, sagte er vergnügt. »Krieg ich vorher Kuss von Brünni?«
    »Später.«
    Der Auftrag kam für José nicht ungelegen, weil er nachmittags dienstfrei hatte. Aber er konnte den schönen Tennislehrer Tom nicht leiden, weil dieser bei Brünnhilde mehr Chancen hatte als er. Deswegen fuhr José für seine Nachforschungen zum Fitnessstudio des Hotel
Lindner
, in dem Leo arbeitete.
    José hatte sich in Schale geworfen. Da er schauspielerisches Talent besaß, gab er sich weltmännisch und stellte sichbei Leo als Geschäftsmann aus Barcelona vor, der seinen Urlaub auf Mallorca verbrachte und etwas für seine Gesundheit und Kondition tun wollte.
    »Sie mir empfohlen worden, Herr Kowalzki«, sagte José. »Jeder weiß, Sie bester Fitnesstrainer auf Insel sein.«
    Leo war zwar nicht eingebildet, aber sehr empfänglich für Lobpreisungen bezüglich seiner Arbeit.
    »Ich stelle Ihnen ein Programm zusammen, das Sie dann bitte an der Hotelrezeption buchen«, sagte er zuvorkommend. »Ab Montag habe ich wieder Termine frei. Täglich? Oder möchten Sie lieber nur zweimal in der Woche? Eine oder zwei Stunden? Einige Kurse machen mehr Spaß in der Gruppe. – Das ist Ihnen recht. Also gut.«
    Leo schrieb die Trainingswünsche, dazu einen Namen, eine Handynummer und eine Hoteladresse, die Josés Fantasie entsprungen waren, in sein Notizbuch und versprach, den Trainingsplan so bald als möglich durchzugeben.
    José lud Leo zum Mittagessen ein. Da beide die Insel gut kannten, ging der Gesprächsstoff nicht aus. Schließlich brachte José auch in Erfahrung, dass Leos Freundin und seine Schwester in Cala Major im Hotel
Santa Monica
wohnten.
    »Sie sind beide dienstlich auf der Insel«, sagte Leo. »Aber wenn sie ihre beruflichen Aufträge erledigt haben, werde ich zwei Tage Urlaub nehmen, und wir machen gemeinsam ein paar Ausflüge über die Insel. Vielleicht nach Port de Polença und Cap de Formentor. Oder wir fahren mit dem Roten Blitz ganz nostalgisch nach Sóller.«
    Nachdem sich der Fitnesstrainer aus Deutschland und der angebliche Geschäftsmann aus Barcelona herzlich verabschiedet hatten, eilte José zu Brünnhilde.
    Seine Auskünfte genügten ihr. José bekam nicht nur seinen Kuss, sondern auch eine gemeinsame Nacht in Aussicht gestellt, wenn er einen weiteren geheimen Auftrag für sie erledigen würde. Dieser Auftrag war weniger harmlos.

    Gleich nachdem sie Frau Kurtz gefunden hatte, führte Irma ein Telefongespräch mit Schmoll. Sie bat ihn dringend, Interpol einzuschalten und ein Amtshilfeersuchen an die spanische Polizei zu schicken.
    »Da sich Frau Kurtz höchst verdächtig verhalten hat, sollte sie in Gewahrsam genommen und verhört werden«, erklärte Irma mit Nachdruck.
    »Nun werd mal

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