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Lennox 01 - Lennox

Titel: Lennox 01 - Lennox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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Sie sich. Insgesamt so glaubwürdig wie ein Mädchen aus Govan, das mit neunzehn noch Jungfrau sein will. Statt vernünftig zu sein und alles zu vergessen, entdecke ich Lillian Andrews auf der Straße und folge ihr und ihrer Freundin.«
    »Wobei Sie ihre Titten zu sehen und eins über den Schädel gezogen bekamen, wenn ich mich recht entsinne«, sagte Ferguson.
    »Genau. Einmal rasch grabschen, und zwanzig Stiche später finde ich heraus, dass Lillian Andrews in Wirklichkeit Sally Blane ist oder war, eine Nutte und Pornodarstellerin, die mit den Lippen einen Schwanz so gekonnt bearbeitet wie Larry Adler eine Mundharmonika. Dann höre ich Geschichten über ein hochklassiges Bordell, in das man nur mit Einladung reinkommt, irgendwo an der Byres Road im West End. Bloß ein paar Mädchen, aber mit Klasse und Können. Wie es heißt, sind unter den Kunden viele der Großen und Guten von Glasgow. Ich wette, Lillian Andrews ist die Madame. Keiner der Drei Könige hält einen Anteil, und ich vermute – ob’s Ihnen gefällt oder nicht, Jock –, dass hohe Polizeibeamte entweder auf der Kundenliste stehen oder im Verteiler für braune Umschläge sind. Was immer der Grund ist, man lässt den Laden in Ruhe. Zu der Zeit wusste ich noch nicht, dass Tam McGahern seine Schlägertypen als Rausschmeißer abgestellt hat.«
    »Sagten Sie nicht, der Laden sei unabhängig?«
    »War er. McGahern war kein Teilhaber, sondern ein Dienstleister. Zumindest zu Anfang. Später fand ich heraus, dass McGahern hinter der Frau her war, die den Laden schmiss. Wahrscheinlich Lillian Andrews, wie ich schon sagte, aber sicher weiß ich das nicht. Dann bekomme ich einen Anruf von einer Frau, die sagt, sie hätte mir was zu erzählen. Sie möchte mich an einem stillen, abgeschiedenen Plätzchen treffen, wo ich mir den Schädel einschlagen lassen kann. Ich sage nein, wir treffen uns unter der Uhr in der Central Station. Die Zeit kommt, sie aber nicht. Auf dem Rückweg zu meinem Auto werde ich von einer Meute Schläger überfallen, die mit dem Bedford-Lieferwagen abhauen, dessen Nummer ich Ihnen gegeben habe.«
    »Und der John Andrews’ Firma gehört.«
    »Nur dass die Frau, die mich angerufen und gesagt hatte, sie hätte etwas für mich, nicht Lillian Andrews war. Jedenfalls glaube ich das nicht. Und bei dem, was sie mir erzählen wollte, ging es um den Mord an Tam McGahern.«
    Fergusons Gesicht bewölkte sich erneut. »Also haben Sie doch noch an dem Fall gearbeitet.«
    »Nein«, log ich. »Wie schon gesagt, ich hatte ihn fallengelassen. Aber wenn jemand Sie anruft und sagt, er will Ihnen etwas über einen Mord erzählen, bei dem die Polizei den Verdacht hatte, Sie wüssten mehr darüber, als Sie tatsächlich wissen, dann müssen Sie es sich einfach anhören. Wenn ich irgendwas herausgefunden hätte, wäre ich damit auf der Stelle zu Ihnen gekommen.«
    Jock Ferguson zog eine Augenbraue hoch. Er dachte eindeutig an fliegende Schweine und neunzehnjährige Jungfrauen aus Govan.
    »Das ist die Wahrheit, Jock. Wie auch immer, danach – und fragen Sie mich besser nicht, wie – bekam ich Standfotos aus einem Sexfilm in die Hände, die zeigen, wie eine jüngere Lillian Andrews Querstrich Sally Blane die Flöte mit dem einen Loch spielt. Ich weiß noch immer nicht, was ich von Andrews halten soll, also zeige ich ihm die Bilder, und wie gesagt, sie überraschen ihn überhaupt nicht. Da wusste ich, dass irgendwas zum Himmel stinkt. Ich machte mir plötzlich ernste Sorgen um seine Sicherheit ...« Ich blickte meinem ehemaligen Klienten ins zerschlagene Gesicht und fragte mich, was ihm meine Sorgen genutzt hatten. »Dann ruft er mich an, völlig aus dem Häuschen vor Angst. Er sagt, er ist so gut wie tot, und hinter allem steckt Lillian. Ich Genie, das ich nun mal bin, sage ihm, er soll mir alles später erzählen und sich erst mal in Sicherheit bringen. Ich verabrede mich mit ihm in einem Hotel am Loch Lomond.«
    »Nur dass er es nicht schafft.«
    »Richtig. Übrigens, bevor Sie mich zusammenstauchen – eine der Möglichkeiten, die ich ihm am Telefon genannt habe, war die, sich an einen Polizisten zu wenden, dem er vertrauen könne. An Sie.«
    »Wenn er das getan hätte, würde er noch leben.«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Als ich ihm vorschlug, die Polizei einzuschalten, geriet er in Panik. Es war, als hätte er gewusst, dass Lillian und ihre Komplizen jemanden im Polizeipräsidium haben. Und es passt zu meiner Vermutung, dass der Puff wegen seiner

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