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Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Titel: Lennox 02 - Lennox Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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war noch immer ohrenbetäubend, doch mir kam es vor, als wäre zwischen uns ein Vorhang zugezogen worden; als wäre ich der einzige Mensch, der wirklich sah, was im Ring vor sich ging.
    »Himmel, er ist tot ...«, sagte ich, doch die Menge übertönte meine Stimme, und ich verstand kaum mein eigenes Wort.
    »Was haben Sie gesagt?«, brüllte Dex Devereaux, ohne mit dem Klatschen innezuhalten, und beugte sich zu mir.
    Ich nahm den Blick nicht von der Szene im Ring. Bert Soutar und der Arzt halfen Kirkcaldy auf die Beine. Kirkcaldy nickte ihnen benommen zu, und Schmidtke umarmte mit einer Erleichterung, die ich noch vier Reihen entfernt spürte, seinen geschlagenen Gegner. Unter dem Jubel und Buhen der Zuschauer half man Kirkcaldy aus dem Ring.
***
    Ich hatte gehofft, nach dem Kampf mit Willie Sneddon sprechen zu können, aber ich hatte ihn aus den Augen verloren. Ich vermutete, dass er heute Abend nicht besonders guter Laune war. Egal, welche Ideen Kirkcaldy gekommen waren und bei welchen Plänen er mitgearbeitet hatte, Sneddon hatte seinetwegen Geld verloren. Und Sneddon Geld zu kosten war für niemanden ratsam. Als ich mich mit Dex Devereaux und Jock Ferguson dem Ausgang näherte, sah ich Polen-Tony. Ich entschuldigte mich kurz bei den beiden Vertretern des Gesetzes.
    »Hallo, Tony. Was tut sich? Was gibt’s Neues?«, fragte ich grinsend.
    Tony war das Grinsen vergangen. »Das is’ ’ne verdammte Zhande, Lennogs«, sagte er düster, ohne auf unsere gewohnte Begrüßung anzuspringen. »Ein Haufen verdammte Zheiße. Vas var das denn?«
    »Kein guter Abend für dich, Tony?«
    »Dieser Zheißtanz hat mich ein verfluchtes Vermögen gekostet!«
    »Wahrscheinlich ist keiner der hiesigen Buchmacher glücklich über das Ergebnis.«
    »Nein? Zie vären überrascht, Lennogs. Nicht jeder ist, vas er zu sein zheint. Venigstens ein Mistkerl geht heute vroh nach Hause.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte ich. Ich musste beinahe brüllen, um gehört zu werden. In diesem Moment erblickte ein Spieler Polen-Tony und drängte sich, den Wettschein schwenkend, zu uns durch.
    »Fragen Zie das doch Jack Collins. Ja ... gehen Zie zu Jack Collins und fragen Zie ihn das«, rief Tony, dann wandte er sich dem Spieler zu. Ich überließ ihn seinen Zahlungspflichten und kehrte zu meinen Gästen zurück.
***
    Ich nahm Ferguson und Devereaux mit ins Horsehead. Die Öffnungszeiten waren längst vorüber, und Ferguson fand demonstrativ irgendetwas weit die Straße hinunter sehr interessant und beobachtete es mit Argusaugen, während ich das geheime Klopfzeichen benutzte. In der Kneipe waren ungefähr zwanzig Stammgäste. Big Bob stand hinter der Theke.
    »Wir suchen keine neuen Kellner, Lennox«, sagte er mit einem albernen Grinsen und einem Blick auf unsere Smokings und Fliegen. »Also, was darf ’s sein?«
    »Du kennst Inspector Ferguson, nicht wahr, Bob?«, fragte ich.
    Bob musterte Ferguson und seufzte. »Alles klar, geht aufs Haus.«
    Ich zeigte auf einen ruhigen Tisch in der Ecke, und Ferguson und Devereaux nahmen ihre Drinks mit dorthin.
    »Was soll denn die Scheiße, Lennox?«, fragte Bob, als sie außer Hörweite waren. »Wen schleppst du demnächst noch an – den Polizeipräsidenten?«
    »Keine Bange, Bob. Den Chief Constable nehme ich immer mit ins Saracen’s Sword – der Laden hat einfach mehr Klasse. Aber ich hatte gedacht, du hättest hier die Nachtkantine für die Glasgower Polizei.«
    »Sicher, für so ’n Dutzend Bullen, die glauben, wegen ihrer Uniform steht ihnen unbegrenzt Freibier zu. Wenn ich jetzt auch noch die höheren Chargen hier habe, muss ich ihnen was zahlen, und dann bin ich wirklich am Arsch.«
    »Keine Sorge, Bob«, erwiderte ich. »Ferguson ist ein ehrlicher Bulle.«
    »Ach ja? Vor denen muss man sich erst recht in Acht nehmen.«
    Wie wahr, wie wahr, dachte ich, während ich mein Glas nahm und zu Devereaux und Ferguson an den Ecktisch ging.
    »Also«, sagte Devereaux. »Was halten Sie von dem Kampf?«
    »Ich hätte wirklich geglaubt, unser Junge würde dem Kraut stärker einheizen«, sagte Ferguson. »Am Ende wirkte es ein bisschen wie ein Kinderspiel.«
    »Und Sie?« Devereaux sah mich an. »Was meinen Sie, Lennox?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Man kann nie wissen, was im Ring passiert.«
    »Nein?«, fragte Devereaux. »Ich wette, irgendjemand wusste vorher, wie dieser Kampf ausgeht.«
    »Schiebung?« Ferguson blickte von seinem Bier auf. »Sie glauben, es war abgekartet?«
    »Vier, fünf Runden tänzeln

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