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Lennox 03 - Der dunkle Schlaf

Lennox 03 - Der dunkle Schlaf

Titel: Lennox 03 - Der dunkle Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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Augen blicken konnte, »dass Zeugenaussagen zufolge einige Zeit vor dem Opfer schon Glas auf die Straße gefallen ist.«
    Der Ausdruck gefiel mir gar nicht. Opfer .
    »Könnte sein, Superintendent. Wir sind gegen alles Mögliche geknallt.«
    »Und auf dem Fensterrahmen waren blutige Fingerabdrücke, so als hätte das Opfer versucht, sich festzuklammern, um nicht zu stürzen.«
    Da war es schon wieder. Das Wort.
    »Er hat auch danach gegriffen. Deswegen hat er ja auch das Messer fallen lassen. Aber an seinen Händen war zu viel Blut, um Halt zu finden; deshalb ist er rausgestürzt.«
    »Mmm. Verstehe.« McNab nickte dem Kriminalbeamten an der Tür zu, und der Mann reichte ihm eine Rolle aus weißem Tuch. Als McNab das Bündel öffnete, war das Messer zu sehen. Ein Beweisschildchen hing daran. Und Blut war darauf. Mein Blut. Es hatte Flecken auf dem Tuch hinterlassen. »Dieses Messer?«
    »Das ist es.« Jetzt, nachdem das Adrenalin des Kampfes aus meinen Adern verschwunden war und auch das letzte Quäntchen Energie mitgenommen hatte, wurde mir übel bei dem Anblick der Klinge, die mein Fleisch wie weiche Butter zerschnitten hatte.
    »Aye …«, sagte McNab nachdenklich. »Das muss ein Commando-Messer sein, richtig?«
    »Ein Fairbairn-Sykes Kampfmesser. Standardausrüstung aller Commandos. Die kanadischen Spezialkräfte waren mit einer Variante davon bewaffnet, dem Stilett V 42. Das V 42 war schlechter.« Ich nickte zu dem Messer, und wieder machte mein Magen einen Satz. »Sie halten das beste Nahkampfmesser der Welt in der Hand. Und der Kerl, der mich damit angriff, kannte sich genau damit aus. Wer war er eigentlich?«
    Jock warf dem Superintendent einen Blick zu, der nicht erwidert wurde. »Das wissen wir nicht. Noch nicht.«
    »Lassen Sie mich raten – keine Papiere?«
    Jock Ferguson schüttelte den Kopf. »Kein Ausweis, kein Führerschein, keine Etiketten oder Wäschereizeichen in seinen Kleidern, die uns sagen könnten, woher er kommt … keine Postkarten oder Briefe, kein Scheckbuch.«
    »Haben Sie eine Idee?«, fragte mich McNab.
    »Er kam nicht von hier, so viel weiß ich. Anfangs tat er so, aber er war Engländer. Und er sprach wie ein Offizier. Hören Sie, ich habe um mein Leben gekämpft. Er oder ich. Werde ich wegen des Unfalls belangt?«
    »Sie haben einen Mann getötet, Lennox. Das ist ja keine Bagatelle.«
    »Ich habe viele getötet, Superintendent, aber damals war das überhaupt keine große Sache.«
    »Nun, wir müssen einen Bericht an die Staatsanwaltschaft schreiben, und Sie werden Glasgow nicht verlassen. Aber wie Sie sagen, deuten die Umstände auf Notwehr hin. Trotzdem können Sie davon ausgehen, dass man sich die Angelegenheit ganz genau ansieht. Ein Mord im Schlitzerbandenmilieu in irgendeiner Gasse ist das eine, aber einen gut gekleideten Offizierstypen auf der Gordon Street auf ein Taxi zu werfen ist etwas ganz anderes. Ist Ihnen klar, wie sich die Presse darauf stürzt?«
    »Ich kann’s mir vorstellen. Wie behandeln Sie den Aspekt des ›Geheimnisvollen‹?«
    »Tun wir gar nicht. Wir sagen nur, dass der Tote noch identifiziert werden muss.« McNab wandte sich dem Kriminalen an der Tür zu. »Gehen Sie doch auf einen Kaffee in die Kantine, Robertson. Fünf Minuten.«
    Nachdem der Beamte gegangen war und ich mit McNab und Ferguson allein war, setzte ich mich in meinem Bett aufrecht hin. Wenn ein Bulle wie McNab bei einem Verhör die Anzahl der Zeugen verringerte, lockte es bei mir die misstrauischen und nervösen Charakterzüge hervor.
    »Hören Sie zu, Lennox«, sagte McNab, »mir ist klar, dass Sie für meine Art, Dinge zu erledigen, nicht viel übrig haben, und Sie wissen, was ich von Ihren Beziehungen zu den sogenannten Drei Königen halte. Nirgendwo auf diesem Planeten geht es so hart zu wie in Glasgow, und wer hier Recht und Ordnung vertritt, muss hartgesotten sein. Aber mein Verständnis geht weit über das hinaus, auf das Sie sich hier eingelassen haben. Und ich mag es nicht, wenn etwas innerhalb der Grenzen dieser Stadt, aber außerhalb meines Verständnisses passiert. So etwas weckt unerwünschte Neugier.«
    »Zum Beispiel?«
    »Die Staatssicherheitspolizei«, antwortete Jock Ferguson. »Was zwischen Ihnen und unserem mysteriösen Toten passiert ist, könnte aus einem Handbuch des SOE oder der Commandos stammen. Es wurde sogar schon gemunkelt, er könnte einem Geheimdienst angehören.«
    »Der britische Geheimdienst soll jetzt Mordanschläge auf Ihrer Majestät treue Untertanen

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