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Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Titel: Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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zu machen.
    »Bitte entschuldigen Sie meine ungebetene und vielleicht unangenehme Einmischung«, dachte er langsam. »Ich möchte mit Ihnen gern eine Angelegenheit besprechen, die für die intelligenten Rassen aller Planeten von Bedeutung ist.«
    »Ich heiße Sie willkommen, Erdbewohner!« Samms' Gedanken verschmolzen mit denen eines Rigellianers, eines Soziologieprofessors, der äußerlich ein Ungeheuer war. Er hatte einen tonnenförmigen Körper, der auf stämmigen Beinen ruhte, zahlreiche Tentakelarme und einen unbeweglichen, spitzen Kopf ohne Augen oder sonstige Sinnesorgane. Trotzdem war der geistige Kontakt mit diesem Wesen sehr unmittelbar.
    Eine unglaublicher Geist tat sich vor ihm auf – ein Geist voller ungeahnter Fähigkeiten und von unglaublicher Reife – ein Geist, von dem eine unerschütterliche Ruhe ausging, der die allerhöchste geistige Stabilität repräsentierte, die eine menschliche oder nicht-menschliche Rasse erreichen kann!
    »Von einer unliebsamen Störung kann keine Rede sein, Lens-Träger Samms. Ich habe von den Menschenwesen gehört, habe jedoch die Möglichkeit einer geistigen Begegnung bisher nicht für möglich gehalten. Denn es wurde uns berichtet, daß die Menschen nicht in der Lage sind, mit ihren Artgenossen in geistige Verbindung zu treten. Ich sehe nun, daß dieses Hindernis mit Hilfe der Lens überwunden wurde, und es hängt wohl auch mit der Lens zusammen, daß Sie mich heute aufsuchen, nicht wahr?«
    »Ja«, erwiderte Samms und machte sich daran, dem Unbekannten seine Vorstellungen von der Galaktischen Patrouille nahezubringen, was nicht besonders schwer war. Aber als er die für einen Lens-Träger erforderlichen Qualifikationen im einzelnen aufzählte, stieß er auf überraschende Schwierigkeiten. »Energie, Entschlossenheit, Triebkraft, besonderes Auffassungsvermögen, großer Weitblick und vor allen Dingen absolute Integrität – eine hundertprozentige Unbestechlichkeit.« Er traute sich zu, einen solchen Geist bereits nach der ersten Begegnung zu erkennen und war daher seiner Sache absolut sicher. Um so mehr überraschte es ihn, als sich das Gespräch schwieriger gestaltete, als er angenommen hatte.
    »Ich verstehe«, erwiderte der Fremde. »Aber ich fürchte, ich komme für Sie nicht in Frage. Ich kenne auch niemanden, der diese Fähigkeiten in ausreichendem Maße ...«
    »Wie?« fragte Samms verwirrt. »Ich war sicher, daß Sie selbst ... Ich meine, bei Ihren Fähigkeiten hätte ich angenommen, daß Sie unbestechlich wären.«
    »Das bin ich auch«, erwiderte der Fremde trocken. »Ebenso wie meine Artgenossen. Kein Rigellianer ist im Grunde fähig, das zu sein, was Sie als ›korrupt‹ bezeichnen. Ich habe schon große Schwierigkeiten, diesen Begriff überhaupt zu verstehen, denn er ist bei uns unbekannt. Ich muß mich sehr auf Ihre Gedanken konzentrieren.«
    »Dann bin ich also ... Ah, ich verstehe. Ich habe am falschen Ende angefangen. Natürlich habe ich zuerst nach den Qualitäten gesucht, die bei meiner Rasse am seltensten zu finden sind.«
    »Natürlich. Die Eigenschaften, die von Ihnen erwähnt wurden, sind bei uns reichlich vorhanden – mit Ausnahme dessen, was Sie als ›Forscherdrang‹ und ›Unternehmungsgeist‹ bezeichnet haben. Auch ›Verbrechen‹ sind bei uns unbekannt. Wir haben keine Polizei, keine Regierung, keine Gesetze und keine bewaffneten Armeen. Wir schlagen fast immer den Weg des geringsten Widerstandes ein. Wir leben und lassen leben, wie uns der Sinn steht. Wir arbeiten zusammen für das Wohl der Allgemeinheit.«
    »Nun, ich weiß nicht, was ich eigentlich finden wollte – aber das entspricht meinen Erwartungen bestimmt nicht ...« Samms war ratlos. »Sie meinen also nicht, daß ich auf Rigel IV einen geeigneten Lens-Träger ...«
    »Mir fällt gerade ein – vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit ... Viel Hoffnung kann ich Ihnen aber nicht machen«, erwiderte der Rigellianer langsam. »Und zwar denke ich an den jungen Rigellianer – ein neugieriger Bursche –, der als erster Abgesandter meiner Rasse Ihren Planeten besucht hat. Wir haben uns alle sehr über die seltsamen Interessen gewundert, die ihn und andere veranlaßt haben, Zeit, Mühe und Geld an ein völlig sinnloses wissenschaftliches Projekt zu verschwenden. Er mußte sogar Energien und Maschinen erfinden, die uns vorher unbekannt waren und mit denen niemand sonst etwas anfangen kann.«
    Samms war über die Art, wie der Rigellianer die interstellare Forschung als

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