Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf
Schiff durch das All und hatte in kürzester Zeit anderthalb Milliarden Kilometer zwischen sich und das Kampfgeschehen gelegt.
»Die Bolivar und die Himalaya nehmen die Verfolgung auf!« bellte Clayton. Er verspürte den unwiderstehlichen Drang, sich selbst an der Jagd zu beteiligen, doch er mußte hierbleiben. Seine Befehle überstürzten sich: » Chicago! Johannesburg! Europa! Freie Jagd auf die lohnenden Objekte!«
Er fletschte die Zähne. Zwar kämpften Aufklärungsschiffe und Leichte Kreuzer mit dem Mut der Verzweiflung, doch sie mußten schwere Verluste hinnehmen. Dennoch hatte die Flotte der Schwarzen keine Chance, denn sie war zwischen den Patrouillenschiffen und dem Hügel eingekeilt. Vielleicht hielten sie sich lange genug, um ... Die Verteidigung war stellenweise mehr als lückenhaft. Clayton äußerte einige unpassende Worte, und obwohl er kaum hinzuschauen wagte, richtete er seinen Visistrahl auf die Erde, um festzustellen, wie es um den Hügel bestellt war. Er unterbrach sich mitten im Wort und blinzelte.
Was ihm seine Augen mitteilten, ergab keinen Sinn. Er hatte fest damit gerechnet, daß die Bomben den Berg völlig vernichtet hätten, daß seine Substanz atomisiert und in die Atmosphäre verstreut worden wäre und daß er einer kilometertiefen Schlucht Platz gemacht hätte. Doch nichts dergleichen war geschehen: Der Hügel existierte nach wie vor. Er war vielleicht etwas kleiner geworden, was Clayton wegen der grellen Detonationsblitze nicht deutlich erkennen konnte, doch er zeichnete sich deutlich gegen den Himmel ab.
Und während er noch ungläubig auf den Schirm starrte, stürzte ein feindlicher Kreuzer hilflos über dem gepanzerten Berg ab. Mit unglaublicher Geschwindigkeit rast er auf die Festung zu, doch anstatt beim Aufprall zu explodieren, zerfloß das Schiff buchstäblich und legte sich in einer dünnen Schicht über den Hügel!
»Hast du das gesehen, Alex? Man soll es kaum für möglich halten!« sagte Kinnison erregt. »Das ist unsere neue Waffe! Bitte gib die Order durch, daß alle Flotteneinheiten den Hügel zu meiden haben. Wir haben einen Projektor eingesetzt, der die Außenschwerkraft um den Hügel auf das Tausendfache erhöht. Wie steht es mit der Bolivar und der Himalaya? Die beiden scheinen mit der Verfolgung wenig Glück zu haben.«
»Ich weiß es nicht. Ich werde mich erkundigen. Nein, es ist ihnen nicht gelungen, die Entfernung zu verringern. Es wird angenommen, daß sie die Spur bald ganz verlieren.«
»Das habe ich befürchtet – die Tropfenform hat doch erhebliche Vorteile. Rodebush scheint der einzige zu sein, der so etwas vorausgesehen hat. Wir werden also wieder mal viel Arbeit haben mit neuen Plänen und Entwürfen ...«
Admiral Kinnison lehnte sich in seinem Sessel zurück und lächelte. Der Kampf war fast überstanden, und der Hügel war relativ unversehrt aus der Schlacht hervorgegangen. Die Rodebush-Bergenholm-Schirme hatten die heftigste Atombombardierung überstanden, die es in der menschlichen Geschichte jemals gegeben hatte.
Die Panzerung des Hügels hatte natürlich schweren Schaden genommen, ganz abgesehen von der Radioaktivität, die tief in das Felsmassiv eingedrungen war. Es mochte Jahre dauern, bis die Festung wieder endgültig gesäubert war. Dennoch hatten es die Felder verhindert, daß sich die Radioaktivität weiter ausbreitete – und Virgil Samms war am Leben!
»Virge, mein Junge! Laß uns gehen.« Kinnison half dem Ersten Lens-Träger aus seinem Sessel und führte ihn zur Tür. »Der gute Doktor Kinnison verschreibt uns jetzt ein saftiges, dickes Porterhouse-Steak, einverstanden?«
8
Die Universal-Telenews-Gesellschaft hatte Hochkonjunktur; war schon das Attentat auf Virgil Samms ein Ereignis von internationaler Bedeutung gewesen – das auf allen Kanälen ausgiebig kommentiert wurde –, so war der Sensationswert der anschließenden Ereignisse nicht mehr zu übertreffen. In schneller Folge brachen die Nachrichten über die Welt herein – die Gründung der Galaktischen Patrouille, die Mobilisierung der Galaktischen Flotte – angeblich für ein Manöver! – und schließlich der fast gelungene Angriff auf den Hügel.
»Meine Damen und Herren, in Kürze werden Sie ein Bild zu sehen bekommen, das man mit ruhigem Gewissen einzigartig nennen kann. Wir werden uns so nahe heranpirschen, wie es irgend möglich ist«, sagte der Starreporter der Universal-Telenews-Gesellschaft. Er befand sich mit seinem Kameramann an Bord eines
Weitere Kostenlose Bücher