Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Titel: Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
Vom Netzwerk:
längere Zeit vergeblich mit diesem Problem beschäftigt hatten, sah die Angelegenheit nicht so hoffnungslos aus. Sie hatten die ihnen zur Verfügung stehenden Leute gut organisiert und ihre Aufgaben abgegrenzt. Sie hatten derart viele Männer und Frauen zur Verfügung, daß die ›Schatten‹ praktisch alle fünfzehn Sekunden ausgewechselt werden konnten. Auch der mißtrauischste Pirat konnte auf diese Weise keinen Verdacht schöpfen. Darüber hinaus ermöglichte die Lens eine störungsfreie und unmittelbare Verbindung zwischen den einzelnen Abteilungen, so daß die Ablösungen reibungslos klappten.
    Daneben kamen winzige, aber überaus leistungsfähige Kameras und andere Geräte zum Einsatz, deren nähere Beschreibung an dieser Stelle nicht erforderlich ist.
    Auf diese Weise gelang es den Lens-Trägern, die Thionit-Großverteiler aufzuspüren und ihre Geschäfte mit einzelnen Zwischenhändlern festzuhalten. Bald mußte sogar Kinnison zugeben, daß jetzt kaum noch etwas schiefgehen konnte. Denn je kleiner der Fisch war, für den sie sich interessierten, desto leichter wurde es ihnen gemacht. Im Verkehr zwischen den Endverteilern und Verbrauchern hatten sie nicht mehr gegen Schutzschirme und Ortungsgeräte anzukämpfen; die Transaktionen konnten manchmal aus mehreren Kilometern Entfernung genau beobachtet und aufgezeichnet werden. Doch die Arbeit der Lens-Träger beschränkte sich nicht nur auf diesen Teil des Verbrechens; auch die Thionitsüchtigen wurden weiter verfolgt, so daß mit der Zeit auch einige der entsetzlichen Wirkungen des Rauschgiftes auf Zelluloid gebannt wurden; der heimliche Verkauf, der hastige Rückzug in ein verschlossenes Zimmer, der unmenschliche Muskelkrampf und die darauffolgende Ekstase, das entsetzliche und erschütternde Erwachen oder der qualvolle Tod. Alles das wurde aufgezeichnet. Es war keine angenehme Aufgabe, sich mit diesen Dingen zu beschäftigen, und mehr als ein Beobachter mußte von seinem Posten abgelöst werden, doch Virgil Samms brauchte Beweise.
    Seltsamerweise war Jack Kinnison das einzige ›Opfer‹ dieser langen und ereignisreichen Aktion. Ein Mann, der in der Unterwelt einigen Einfluß hatte, war aus unerfindlichem Grunde der Meinung, verfolgt zu werden. Vielleicht hatte er einen Blick auf die lange Telekamera erhascht, die der Lens-Träger unter dem Mantel trug. Jedenfalls schickte er einen Hilferuf aus, während sich seine Leibwache gleich an die Arbeit machte.
    Die beiden Männer hatten es vor allem auf zwei Dinge abgesehen. Erstens wollten sie dem jungen Kinnison ein Messer durch die Kehle stoßen und sich zweitens in den Besitz der Kamera setzen, um den möglicherweise gefährlichen Film zu vernichten. Doch Jack Kinnison reagierte schnell. Hastig riß er die schwere Kamera aus dem Mantel und versetzte dem ersten Angreifer einen betäubenden Schlag über den Kopf; dann unterlief er den Messerhieb des zweiten und machte den Mann mit einem gutgezielten Tritt kampfunfähig.
    Während Jack noch um sein Gleichgewicht rang, gingen zwei weitere Männer zum Angriff vor – doch inzwischen war auch Mason Northrop zur Stelle. Mase war zwar nicht so schnell wie sein Freund, aber dafür größer und stärker. Wenn seine Fäuste trafen, hatten sie die Wirkung von Dampfhämmern.
    Natürlich hatten die beiden Lens-Träger sofort um Hilfe gerufen, so daß die Schlacht bereits zu Ende war, ehe sie richtig begonnen hatte. In Sekundenschnelle war der Straßenzug abgeriegelt.
    Der junge Kinnison fluchte erbittert über die Anweisung, die es ihm untersagte, bei diesem Einsatz Waffen zu tragen; und er schwor sich, niemals wieder unbewaffnet aus dem Haus zu gehen. Aber er mußte schließlich zugeben, daß seine Klagen unbegründet waren. Sein Vater setzte ihm geduldig auseinander, daß er bei dem Kampf lediglich eine geplatzte Lippe davongetragen hatte und daß Northrop nicht einmal ins Schwitzen gekommen war. Andererseits hätte der unüberlegte Einsatz einer Schußwaffe die ganze Aktion gefährden können und vielleicht unübersehbaren Schaden angerichtet.
     
    »Damit müßte das Thionit-Problem vom Tisch sein«, sagte Rod Kinnison. »Jetzt sind die Rechtsanwälte an der Reihe. Der Fall muß für das Verfahren vorbereitet werden!«
    »Ja und nein«, erwiderte Samms nachdenklich. »Wir haben zwar eine lückenlose Beweiskette geschaffen, die von den Herstellern über die Zwischenhändler bis zu den Süchtigen reicht – doch ich möchte behaupten, daß es noch Jahre dauern wird, bis wir

Weitere Kostenlose Bücher