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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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daß wir die Lens haben. Ich fürchte, ich werde drei Tage lang nichts hören können!«
    »Was ist mit den Schockabsorbern? Sind Sie irgendwie verletzt? Die Stürze sahen ziemlich böse aus.«
    »Nichts, absolut nichts. Schauen wir uns das Ding einmal an.«
    Die Oberfläche des Stahlpanzers war jetzt mit Strichen übersät – Spuren, die das weichere Metall der Geschosse auf dem harten Stahl hinterlassen hatte. Aber der Panzer selbst war völlig unbeschädigt.
    »Vielen Dank«, entließ Kinnison die MG-Mannschaft. Die Männer salutierten und entfernten sich. Sie wunderten sich zwar, wieso ein Mann in einem Helm sehen konnte, der aus einer zentimeterdicken Stahllegierung bestand und keinerlei Fenster hatte, aber als Angehörige der Patrouille ließen sie sich ihre Neugier nicht anmerken.
    »Wie könnte man das Ding bezeichnen – als Panzeranzug oder als Privattank?« fragte Haynes. »Ich bin in den letzten Minuten um zehn Jahre gealtert, aber ich freue mich trotzdem, daß Sie auf dem Versuch bestanden haben.«
    »Ja, es ist viel angenehmer, sich mit etwas Neuem vertraut zu machen, wenn man unter Freunden ist. Der Brocken ist natürlich sehr schwer – er wiegt fast eine Tonne. Ich werde ihn wohl hauptsächlich fliegen. Nun, Sir, da mir alles geregelt scheint, werde ich den Panzer zum Boot schaffen und mich auf die Reise machen. Ich weiß noch nicht, wie lange der Flug nach Trenco dauern wird.«
    »Gut«, sagte der Admiral ebenso beiläufig, und schon war Kinnison verschwunden.
    Haynes setzte seinen Weg langsam zu Fuß fort und ließ seine Gedanken wandern. Im Gegensatz zu Schwester MacDougall nahm er keinen Anstoß an der etwas überstürzten Art seines jüngsten Freien Lens-Trägers. Das war die Energie der Jugend. Außerdem gehörte Kinnison nicht mehr der Erde allein.
    Er war nicht mehr ein Wesen dieses Planeten, sondern ein freier Repräsentant der Galaxis, der Patrouille. Er war die Patrouille und nahm diese neue Verantwortung sehr ernst. In diesem Bemühen waren Menschen, Menschengruppen, Schiffe und sogar das Flotten-Hauptquartier nichts als Mittel zum Zweck, waren Figuren auf einem Schachbrett, Werkzeuge, die man zur Hand nahm und nach Gebrauch kurzerhand wieder beiseite legte. Über die Regeln der Konvention, die für andere Menschen so wichtig waren, setzte er sich dabei natürlich hinweg.
    Admiral Haynes lächelte vor sich hin. Auch Kinnison mußte eines Tages erkennen, daß das Universum groß und daß ein Leben lang war und daß es andere Dinge gab.
    Doch der junge Lens-Träger war noch weit entfernt von Haynes' philosophischer Einstellung, und für seinen Geschmack dehnte sich die Reise nach Trenco ins Endlose. Doch seine Ungeduld vermochte das Raumboot nicht schneller fliegen zu lassen. Auch ließen seine Wanderungen in dem kleinen Kontrollraum die Zeit nicht schneller vergehen, zumal er sich nicht konzentrieren konnte; seine Gedanken kreisten immer wieder um Helmuths Stützpunkt.
    Doch schließlich erreichte er Trenco und stellte mühelos die Position des Raumhafens fest. Zum Glück war die Mittagszeit nicht fern, so daß er kaum warten mußte und wenig später im freien Flug zur Landung ansetzen konnte.
    »Lens-Träger Kinnison von Sol III bittet um Landeerlaubnis auf Trenco. Diensthabender Lens-Träger – bitte melden.«
    »Hier Tregonsee«, kam die Antwort. »Willkommen, Kinnison. Sie liegen genau auf unserer Peillinie. Haben Sie inzwischen ein Gerät konstruiert, mit dem Sie in unserer verzerrten Atmosphäre sehen können?«
    »Nein – ich habe kein Gerät nötig. Ich kann mich jetzt selbst orientieren.«
    Das Landegestell wurde ausgefahren, das Raumboot setzte auf und glitt in die riesige Luftschleuse, und als es desinfiziert war, bat Kinnison den Rigellianer um ein Gespräch. Tregonsee war ein wichtiger Faktor in seinen Plänen, und Kinnison berichtete kurz von den Ereignissen und seinem Vorhaben. Schließlich sagte er:
    »Sie sehen also, daß ich etwa fünfzig Kilogramm Thionit brauche. Nicht fünfzig Milligramm, nicht fünfzig Gramm, sondern fünfzig Kilogramm – und da es wahrscheinlich in der ganzen Galaxis im Augenblick nicht so viel Thionit gibt, bin ich geradewegs hierhergekommen und bitte Sie, mir diese Menge Thionit zu produzieren.«
    Das war alles. Eine ungeheuerliche Vorstellung – ein Lens-Träger, dessen Aufgabe es war, jedes Wesen rücksichtslos zu töten, das eine trenconische Pflanze zu ernten versuchte, wurde gebeten, mehr von dem verbotenen Rauschgift herzustellen, als

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