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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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sich der Hund heran, seine lange schmale Nase schob sich vor, und seine scharfen Zähne schlossen sich über einer elektrischen Leitung. Im nächsten Augenblick war die Verbindung zu der Batterie unterbrochen und Kinnison hatte den Mann unter Kontrolle.
    Als er am nächsten Morgen seine Wache antrat, bestand seine erste Handlung darin, den Lens-Träger in das boskonische Hauptquartier einzulassen. Kinnison flog sehr schnell und tief, während sich der Beobachter so stellte, daß sein Körper den Schirm verdeckte. Der Lens-Träger erreichte den Kuppeleingang, der sich öffnete und hinter ihm wieder schloß. Vorsichtig zog er sich aus dem Geist des Beobachters zurück und wartete.
    Als nichts geschah, setzte er sich wieder in Bewegung und eilte über steile Treppen in das Kellergeschoß der Kommandozentrale. Hier interessierte ihn der Raum, in dem sich der Verteiler der Klimaanlage befand. Es konnte ihm eigentlich nicht mehr viel passieren! Selbst wenn man ihn inzwischen mit einem Spionstrahl aufgespürt hatte, war er nicht mehr aufzuhalten. Hoffentlich hatte die Flotte inzwischen ihre Positionen bezogen!
    Doch er hätte beruhigt sein können – die Armada der Galaktischen Patrouille war zur Stelle. Im Schutze ihrer Ortungsneutralisatoren hatten sich die Schiffe sämtlicher Patrouillenstützpunkte eingefunden. Einzeln oder in Gruppen hatten sie sich zwischen den boskonischen Wachschiffen hindurchgeschlichen, deren Mannschaften seit Monaten im Dienst waren und keine Ahnung hatten, daß es so etwas wie Ortungsneutralisatoren gab.
    Die Armada der Patrouille hatte sich lautlos über ihren Zielen formiert. Jedes Schiff hatte seine vorgeschriebene Position eingenommen. Kapitäne, Piloten und Navigatoren unterhielten sich erregt; zuweilen flüsterten sie, als fürchteten sie, den Gegner zu früh auf sich aufmerksam zu machen. Die Feuerleitoffiziere saßen an ihren Kontrollen und starrten auf die Knöpfe, die sie erst in einigen Minuten berühren durften.
    Im Zentralraum der Klimaanlage verließ Kinnison seinen Panzeranzug, brannte ein Loch in die Metallwand des Verteilers, betätigte eine kleine Vorrichtung, die den Thionitbehälter in wenigen Sekunden auflösen würde, ließ den Behälter in den starken Luftstrom des Luftreinigers fallen und verschloß das Loch wieder. Es waren kaum sechzig Sekunden vergangen, als er in seinen schweren Raumanzug zurückkehrte. Noch elf Minuten.
    In den umliegenden Unterkünften machte sich der Hund wieder ans Werk und beraubte zahlreiche Männer ihres schützenden Gedankenschirms. Diese erwachten und verspürten den unbändigen Drang, sich mit einer Zange oder Schere zu bewaffnen und ihrerseits reihenweise Batterieleitungen durchzuschneiden. Als sie in den Unterkünften keine Opfer mehr fanden, kamen sie in die Kuppel und rasten über die Laufstege. Wenn sie einen diensthabenden Boskonier passierten, streckten sie den Arm aus und desaktivierten seinen Gedankenschirm. Dieser öffnete anschließend auf Kinnisons Kommando seine Helmscheibe und atmete die thionithaltige Luft in vollen Zügen ein.
    Thionit gehört zu den schlimmsten Rauschgiften, die es im Universum gibt. Eine winzige Dosis reicht bereits aus, um das Opfer in ein Stadium höchster Verzückung zu versetzen – in einen Zustand, in dem ihm scheinbar jedes Verlangen, jede Sehnsucht des Körpers, des Geistes und der Seele erfüllt wird. Die Intensität des Erlebens wächst mit der Dosis, und schnell ist die Grenze zu einer derart heftiger Ekstase überschritten, daß es kein Zurück mehr gibt.
    So kam es, daß Kinnisons Angriff lautlos ablief; Alarm wurde nicht gegeben. Die Opfer behielten die Stellung bei, die sie beim Öffnen ihrer Helmscheiben gehabt hatten, und gelangten schnell in die Gefilde eines Thionit-Rausches, aus dem es kein Erwachen gab. Helmuth wurde erst auf die ungewöhnlichen Vorfälle aufmerksam, als die Hälfte seiner Kuppelmannschaft bereits ausgeschaltet war.
    Hastig alarmierte er die Freiwachen, mußte jedoch zu seinem Entsetzen feststellen, daß nur etwa ein Viertel der Offiziere auf seinen Ruf reagierte. Und diejenigen, die sich bis zur Kuppel durchschlugen, brachen sofort zusammen. Seine Mannschaft war bereits auf ein Viertel zusammengeschrumpft, als Helmuth auf Kinnisons rennende Boten aufmerksam wurde.
    »Strahlt sie nieder!« brüllte er wild gestikulierend.
    Aber wer sollte niedergestrahlt werden? Die willenlosen Helfer des Lens-Trägers hatten ihrerseits die Waffen gezogen, schossen wild um sich und

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