Lensmen 03 - Galaktische Patrouille
eine Sache der Einstellung Tregonsee.«
In den wenigen Minuten seit dem Beginn ihres Gesprächs war der Schlamm getrocknet, und überall begann eine erstaunliche Vegetation zu sprießen. Die Pflanzen wuchsen derart schnell, daß sie bereits nach einer Stunde eine verwertbare Größe erreichten. Die Blätter waren prall und leuchtend rot.
»Diese frühen Pflanzen haben den höchsten Thionitgehalt«, erklärte Tregonsee. »Doch zum Glück ist das Wetter um diese Tageszeit meistens zu heftig für die Zwilniks. Wenn Sie mich im Umgang mit den Flachwesen unterweisen könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar.«
Kinnison versuchte sein Glück, und bald arbeiteten die Trencos ebenso eifrig für Tregonsee wie vorher für Kinnison – und sie aßen seinen Zucker mit ebenso großer Begeisterung.
»Das ist genug«, entschied der Rigellianer schließlich. »Wir haben unsere fünfzig Kilogramm zusammen.« Er bezahlte seine begeisterten Helfer und wies sie an, um die Mittagszeit zurückzukommen. Diesmal entfernten sie sich widerspruchslos.
Wenig später wurde das letzte Kilogramm Thionit abgefüllt. Die Maschinen wurden von dem blauen Puder gereinigt, die nicht verbrauchten Blätter, die Produktionsreste, und die giftigen Abgase wurden aus der Station entfernt und der Raum und seine Insassen mit Anti-Thionit abgesprüht. Erst jetzt nahm die Mannschaft Masken und Luftfilter ab. Trencos Raumflughafen hatte sich aus dem Paradies eines Zwilniks wieder in einen Außenposten der Patrouille verwandelt.
»Vielen Dank, Tregonsee«, verabschiedete sich Kinnison schließlich. »Sie alle haben mir sehr geholfen. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen für Ihre Mühe danken soll. Und dann die Milliardenwerte an Thionit, die ich Ihnen entführe!«
»Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Lens-Träger!« sagte Tregonsee. »Wenn mich nicht alles täuscht, haben Sie uns sogar mehr geholfen als wir Ihnen.«
Wenig später war Kinnison wieder unterwegs.
24
Erneut näherte sich Kinnison dem Sternenhaufen AC 257-4736 und steuerte sein Raumboot durch das weitmaschige Netz der Beobachtungsstationen. Diesmal wagte er sich jedoch nicht in die Nähe des boskonischen Stützpunkts, sondern ließ sein Schiff eine riesige elliptische Kreisbahn um die Sonne beschreiben. Die Bahn ließ sich vorher nicht genau bestimmen, weil er das Sonnensystem nicht kannte; trotzdem hoffte er sein Schiff bei Bedarf wiederzufinden. Er legte seinen neuen Panzeranzug an und machte sich auf den Weg.
Er wußte, daß Helmuth seinen Planeten mit einem starken Gedankenschirm umgeben hatte und daß es wahrscheinlich noch andere Schirme gab. Daher schaltete er sämtliche Aggregate seines Panzeranzuges ab und ging auf der Nachtseite des Planeten nieder. Obwohl sein Antrieb mit Sichtblenden versehen war, bremste er erst im letzten Augenblick ab. Er landete unsanft und hielt sofort mit riesigen, trägheitslosen Sprüngen auf sein Ziel zu – eine große Höhle in der Nähe des boskonischen Stützpunktes, die im Schutze mehrerer dicker Eisenerzadern lag. In der Höhle angekommen, versuchte er festzustellen, ob seine Ankunft bemerkt worden war. Doch es rührte sich nichts. Bisher hatte er also Glück gehabt.
Wenig später mußte er jedoch schockiert feststellen, daß Helmuth seine Verteidigung weiter verstärkt hatte. In der Kuppel war nicht nur jeder Mann mit einem Gedankenschirm versehen sondern trug nun zusätzlich einen schweren Panzeranzug. Hatte Helmuth etwa auch an die Hunde gedacht und sie entfernt? Doch als er seinen Wahrnehmungssinn in die Unterkünfte wandern ließ, die er vor so langer Zeit schon einmal erforscht hatte, registrierte er erleichtert, daß sich die Hunde noch immer dort befanden. Offenbar war es Helmuth bisher entgangen, daß auch Hunde eine Bedrohung darstellen konnten.
Mit äußerster Vorsicht füllte Kinnison sein Thionit in einen Spezialbehälter um und widmete sich dann seinen weiteren Erkundungen. Er frischte seine Kenntnisse über den Dienstablauf am Eingang der Station auf und machte sich mit den Dienstzeiten der Männer vertraut. Er hatte noch fast eine Woche Zeit und konnte in aller Ruhe abwarten.
Schließlich war es soweit. Der Lens-Träger drang in den Geist eines Hundes ein. Dieser setzte sich in Bewegung und näherte sich einer Koje, in der ein für Kinnison interessanter Mann schlief. Während des Dienstes hatte er keine Chance, an den Boskonier heranzukommen – doch hier in der Unterkunft war es geradezu lächerlich einfach. Lautlos pirschte
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