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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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ausreichend gefesselt bin und mich nicht losreißen kann – denn, wenn das geschieht, werde ich Sie gegen meinen Willen umbringen.«
    »Wie kommt es, daß die Ketten hier bereitliegen?« fragte vanBuskirk, als die beiden Männer den Velantier mit schweren Eisenkesseln beluden, bis er sich kaum noch bewegen konnte.
    »Man hat diesen Versuch schon oft gemacht«, entgegnete Worsel, »aber die Helfer waren ebenfalls Velantier und haben die Fesseln immer wieder gelöst. Ich möchte Sie noch einmal warnen – was Sie auch sehen, was ich Ihnen auch befehle oder von Ihnen erflehe – Sie dürfen mich auf keinen Fall befreien! Selbst wenn Sie mit jeder Faser Ihres Seins danach streben – lösen Sie meine Fesseln erst, wenn dieses Zelt wieder genauso aussieht wie jetzt und wenn die Tür geschlossen ist. Ich darf noch einmal darauf hinweisen, daß es in jedem Fall der Wille der Delgonier ist, daß Sie mich befreien, solange die Tür noch offen ist; und daß wir drei nicht nur einen entsetzlichen Tod erleiden werden, sondern daß unser Sterben – was im Grunde noch schlimmer ist – völlig sinnlos wäre. Verstehen Sie mich? Sind Sie bereit?«
    »Ich verstehe Sie, und ich bin bereit«, erwiderte Kinnison.
    VanBuskirk nickte.
    »Öffnet die Tür.«
    Kinnison gehorchte. Eine Zeitlang geschah nichts. Die Männer warteten. Dann begann sich ein dreidimensionales Bild vor ihren Augen zu formen – ein Bild, das nur in ihrer Phantasie bestehen konnte, und das dennoch derart greifbar war, daß es die Wirklichkeit zu überlagern und auszulöschen begann. Zuerst nur undeutlich und nebelhaft, verdichtete es sich schnell zu einer Szene von entsetzlicher Eindringlichkeit, deren Schrecken den beiden Männern den Atem raubte. Bald wurde das Bild, das die Wände des Zeltes völlig überdeckte, durch eine passende Geräuschkulisse ergänzt.
    In einer düsteren Höhe lagen, saßen und standen unzählige Wesen – der »Adel« von Delgon. Ihre Reptilienkörper hatten eine gewisse Ähnlichkeit mit Worsels Schuppenleib, aber sie besaßen keine Flügel, und ihre Köpfe hätten eher zu einem Affen gepaßt. Die entsetzliche Horde starrte auf einen riesigen Schirm der eine ganze Wand der großen Höhle einnahm.
    Nur langsam wurde es Kinnison bewußt, was sich auf dem Schirm ereignete – was sich wirklich ereignete, dessen war er sicher. Das Geschehen auf dem Bildschirm war ebensowenig eine Illusion wie die ganze entsetzliche Szene; irgendwo war dies alles Wirklichkeit.
    Ausgestreckt auf diesem Bildschirm lagen die Opfer; Hunderte von Velantiern, Hunderte von geflügelten Delgoniern und unzählige andere Wesen, deren Herkunft Kinnison nicht kannte. Und alle diese Wesen wurden unglaublichen Torturen unterworfen, wurden auf unsägliche Weise langsam zu Tode gefoltert. Einige wurden in dreidimensionalen Gestellen grausam verdreht, andere litten auf Streckbänken, wiederum andere wurden von Ketten auseinandergezogen. Eine Gruppe von Wesen wurde in einer Seitenhöhle unerträglichen Temperaturen ausgesetzt, andere lagen in Säurebädern, die an ihren Körpern fraßen. Ein unglücklicher Velantier, der in der grausamen Schau offenbar das Paradestück darstellte, wurde flach gegen den Schirm gepreßt – wie ein Insekt, das zwischen zwei Glasscheiben gefangen ist. Trotz seiner titanischen Anstrengungen wurde er immer weiter zusammengedrückt.
    Voller Ekel versuchte sich Kinnison von dem unvorstellbaren Bild abzuwenden, versuchte seine Ohren zu verschließen vor den Todesschreien der Verdammten, doch Worsel hielt ihn zurück.
    »Sie müssen es sich ansehen!« befahl der Velantier. »Bisher hat so etwas noch kein Lebewesen zu Gesicht bekommen – Sie müssen mir jetzt helfen! Ich war von Anfang an dem Angriff der Overlords ausgesetzt, aber durch Ihre Stärke ermutigt, habe ich Ihnen bisher ein zutreffendes Bild übermitteln können. Doch die Overlords sind von meinem Widerstand überrascht und konzentrieren sich auf mich ... meine Kräfte schwinden schnell ... Sie müssen mich stärken. Und wenn sich das Bild ändert, was ich gleich nicht mehr verhindern kann, lassen Sie sich nicht täuschen. Laßt uns zusammenhalten, Brüder der Lens, denn unser und das Leben des ganzen velantischen Volkes hängt davon ab!«
    Kinnison wandte sich nicht ab, ebensowenig wie vanBuskirk. Die beiden Männer waren auf das höchste erzürnt und angeekelt – doch sie hielten durch. Sie litten mit den Opfern, die zwischen gewaltige Mahlsteine geworfen wurden, in kochenden

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