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Leonardo und der Fluch des schwarzen Todes (Da Vincis Fälle) (German Edition)

Leonardo und der Fluch des schwarzen Todes (Da Vincis Fälle) (German Edition)

Titel: Leonardo und der Fluch des schwarzen Todes (Da Vincis Fälle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bisschen und so mussten sie ganz vorsichtig vorangehen, um Carlos Eltern nicht aufzuwecken. Unten angekommen, ging die Kerze beinahe aus, weil Carlo sie etwas zu stark zur Seite schwenkte.
    In diesem Keller brachte Herr Maldini all die Dinge unter, die schnell verderblich waren. Unter anderem hingen dort eine ganze Rinderhälfte und ein paar Kannen mit frischer Milch. Gegen eine stieß Leonardo mit dem Fuß. Es schepperte. Milch schwappte über und spritzte Carlo über die Füße. Allerdings trug der Sohn der Maldinis Schuhe, sodass man am nächsten Tag bestimmt ein paar Milch-flecke sehen konnte.

    Der Schein des Kerzenlichts warf flackernde Schatten auf Carlos Gesicht, der am liebsten laut los geschimpft hätte. Aber das ging natürlich nicht. Stattdessen sah er Leonardo nur an und zeigte mit dem Finger auf die Stirn.
    Leonardo zuckte mit den Schultern.
    Das war eben ein Unglücksfall! Er hatte die Milch ja nicht mit Absicht angestoßen.
    Carlo wusste ungefähr, wo sein Vater die Mumie abgelegt hatte und so dauerte es auch nicht lange, bis sie den Holzkasten gefunden hatten, in dem sie eingepackt war.
    Leonardo hob die Kiste hoch. Sie war etwa so lang wie Leonardos Arm und etwa halb so breit. Besonders schwer war sie nicht.
    Nun ging es auf den Rückweg, vorsichtig die Treppen empor und wieder ins Freie.
    „Danke!“, sagte Leonardo, als sie draußen waren.
    „Ich werde mit dir gehen“, forderte Carlo.
    „Wie bitte?“

    „Ja, glaubst du, ich lasse die Mumie allein? Kommt nicht in Frage, ich will alles sehen, was du damit machst und vor jedem weiteren Schritt fragst du mich erst!“
    „Carlo, wir haben nur diese Nacht Zeit!“
    „Trotzdem.“
    Das gehörte eigentlich nicht zu den Dingen, die sie zuvor abge-macht hatten. Aber Carlo wusste wohl ganz genau, warum er diese Bedingung erst jetzt stellte – denn nun hatte Leonardo keine andere Wahl, als darauf einzugehen.
    „Na gut, dann komm mit!“
    Die beiden Jungen schlichen hinüber zum Haus von Leonardos Großvater. Carlo meinte zwar, Leonardo könnte seine Untersuchun-gen doch genauso gut in der Nähe des Hauses der Maldinis durch-führen, aber Leonardo schloss das sofort aus.
    „In meinem Zimmer ist alles, was ich brauche“, erklärte er.
    Vorsichtig schlichen sie in das Haus des Großvaters und erreichten schließlich Leonardos Zimmer.

    „Hier sieht man doch gar nichts“, meinte Carlo. „Das bisschen Mondlicht reicht zwar, um nirgendwo drauf zu treten oder sich nicht zu stoßen – aber um eine Vogelmumie zu untersuchen, an der ohnehin alles schwarz ist…“
    „Das haben wir gleich“, sagte Leonardo. „Du weißt doch, wo bei uns das Kaminfeuer ist.“
    „Sicher!“
    „Geh dort hin und mach deine Kerze an. Dann kommst du zurück.“
    Carlo hatte die Kerze auf dem Weg von einem Haus zum anderen gelöscht, um kein Aufsehen zu erregen. Es konnte ja schließlich immer sein, dass irgendwo in Vinci jemand am offenen Fenster saß, weil er nicht einschlafen konnte und dann durch ein wanderndes Licht in der Ferne womöglich auf die beiden Jungen aufmerksam wurde.
    Carlo schluckte.
    „Na, los!“, flüsterte Leonardo. „Nur Mut! Großvater schläft tief und fest – das höre ich an der Art, wie er schnarcht.“

    „Meine Mutter hatte schon Recht, als sie meinte, dass der Ein-fluss, den du auf mich hast, nicht gut ist!“
    „Wieso?“
    „Na, was wird denn gerade aus mir? Ein Einbrecher, der des Nachts in fremden Häusern herumläuft!“
    Wenig später war Carlo mit der brennenden Kerze zurück.
    Leonardo hatte bereits alles vorbereitet. Unter anderem waren da ein paar Gegenstände, die er früher schon als Operationsbesteck benutzt hatte, um das Innere von toten Tieren erforschen zu können.
    Ein rostiges Messer, das er mal gefunden hatte, war darunter und eine verbogene Gabel. Bei den hohen Herrschaften in den Städten wurde es zunehmend moderner, nicht mehr mit den Fingern zu essen und nicht einfach das eigene Messer vom Gürtel zu nehmen, um in der Mahlzeit herumzustochern, sondern dafür ein Extra-Messer zu nehmen – häufig und anstatt mit den Händen die Bissen mit Löffel oder Gabel zum Mund zu führen.

    Außerdem hatte Leonardo alle Kerzen hervorgeholt, die er besaß.
    Mit jener Kerze, die Carlo mitgebracht hatte, entzündete er sie der Reihe nach, sodass es richtig hell wurde.
    „Schließ den Fensterladen! Kein Windstoß soll die Kerzen zum Flackern bringen!“, wies er Carlo an und dieser gehorchte.
    Dann machte sich Leonardo ans

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