Lesley Pearse
sich der Penis eines Mannes so hart anfühlte und so groß war, aber Flynns Stöhnen erfreute sie so, dass sie ihn weiter streichelte. Sie hätte nie gedacht, dass sich zwei Menschen gegenseitig so viel Glück bereiten könnten.
»Matty, mein Engel«, murmelte er und schob seine Finger tief in sie hinein. »Halt mich, es ist so wunderbar.«
Später trug er sie die Treppe hinauf und legte sie ins Bett. »Ich liebe dich«, flüsterte er und küsste erst ihre Stirn, dann ihre Lippen. Sie bewegte sich zur Seite, damit er sich neben sie legen konnte, aber er ging zur Tür zurück.
»Bleibst du nicht bei mir?«
»Ich glaube, ich kann nicht die ganze Nacht neben dir liegen. Ich vertraue mir selbst nicht«, gestand er mit rauer Stimme. »Wir müssen warten, bis wir geheiratet haben, bevor wir in einem Bett schlafen.«
Bevor sie protestieren konnte, war er gegangen, und sie lag still da und lauschte den Schritten seiner nackten Füße. Es war so himmlisch gewesen, und sie wünschte sich nichts sehnlicher auf dieser Welt, als dass Flynn jetzt bei ihr sein würde. Sie wollte mehr Berührungen und mehr Beweise seiner Liebe. Wenn er sie nicht lieben würde, hätte er es doch sicher zu Ende geführt, nicht wahr? Es wäre ihm gleichgültig, wenn sie schwanger werden würde.
Plötzlich kamen ihr die Worte ihres Vaters in den Sinn, wann ein Mann eine Frau wahrhaft liebte. Wenn er nur das Beste für sie möchte. Wenn er über den Fluss rudern würde, nur um in ihr Gesicht zu schauen. Wenn er sein Leben für sie geben würde.
Nun, Flynn wollte ganz sicher nur das Beste für sie. Matilda konnte sich nicht vorstellen, dass viele Männer sich so zurückgehalten hätten. Sie durfte nun endlich glauben, dass er sie von ganzem Herzen liebte.
Die nächsten zehn Tage vergingen wie im Flug, und obwohl Flynn an den meisten Abenden arbeiten musste, konnten sie wenigstens die Tage miteinander verbringen. Er übernachtete nicht noch einmal in der State Street, denn er meinte, es sei ein zu großes Risiko. Matilda liebte ihn umso mehr für seine Willenskraft und seine Sorge um ihren guten Ruf bei den Nachbarn.
Das Wetter war in dieser Zeit wunderbar. Sie picknickten im Washington Square in der Nähe von Greenwich Village, unternahmen eine Bootsfahrt nach Staten Island und sahen sich die Hotels auf Coney Island an, wo die Reichen ihren Urlaub verbrachten. Sie paddelten durch das eiskalte Wasser des Hudson River und liefen lachend über den verlassenen Strand.
Matilda sah in den zehn Tagen, die sie mit Flynn verbrachte, viel mehr von der Stadt als in der ganzen Zeit, die sie bislang in New York verbracht hatte. Sie bestaunte die großzügigen Villen auf der Fifth Avenue und lauschte Flynns fantastischen Geschichten, wie die Besitzer ihr Vermögen angehäuft hatten. Sie bestaunte ordentliche Straßenzüge mit Backsteinhäusern und träumte davon, ihr Eheleben in einem ebenso hübschen Haus zu beginnen. Aber Flynn zeigte ihr auch die Baracken der Armen. Schweine und Ziegen liefen um die baufälligen Hütten herum, und Matilda spürte die gleiche Wut über diese Ungerechtigkeit wie Flynn. Er erklärte ihr, es seien hauptsächlich die Iren gewesen, die beim Bau des Croton Aqueduct geholfen hatten, das die Häuser der wohlhabenden Bürger mit Wasser versorgte und ihnen das Leben so viel einfacher machte.
»Doch die Armen werden weiterhin benachteiligt sein und in den Slums leben müssen«, sagte er erbittert. »Es gibt so viel Unrecht in dieser Stadt, dass es mir buchstäblich die Luft zum Atmen nimmt. Hauptsächlich deswegen möchte ich die Stadt verlassen. Ich hoffe, dass es dich nicht verletzt, Matty, aber ich verabscheue außerdem den starken englischen Einfluss in New York mehr als alles andere.«
Matilda war ein wenig getroffen, denn Flynn äußerte sich oft abfällig über die Engländer. Obwohl er nur die reichen meinte, waren sie doch immerhin ihre Landsleute. Dennoch spürte sie, wie sie nach diesen Erkundungen mit Flynn endlich über ihren britischen Horizont hinwegblickte. Sie hatte Dinge entdeckt, die ihr früher verschlossen geblieben waren.
»Die Armen werden sich irgendwann vereinen und gegen die Unterdrückung ankämpfen«, fügte Flynn hinzu. »Aber wir werden es nicht mehr erleben, weil wir dann schon im Süden sind und uns ein neues, besseres Leben erarbeiten.«
Mit leuchtenden Augen erzählte er ihr von der Weite des Landes, von fruchtbarem Farmland, Bergen und Wäldern, die sich über ganz Amerika erstreckten. Matilda
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