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Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Letzte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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Nichts, was wir nicht schon wussten. Die Kraft, die zu ihrer Ermordung eingesetzt wurde, war größer, als man von einem alten Mann wie Henry Mills erwarten würde, aber bei dieser Art häuslicher Auseinandersetzungen weiß man ja nie.«
    »Ganz recht.«
    »Es sieht so aus, als wäre die Bratpfanne die Mordwaffe gewesen. Sie haben Haare und Haut in den Leitungen der Geschirrspülmaschine gefunden.«
    »Irgendwelche Fingerabdrücke auf der Maschine?«
    »Seine und ihre – ein paar verwischte. Aber keine anderen.«
    »Gut. Schön und schnell.«
    »Ja, sieht so aus, als hätten wir Bassett an einem guten Tag erwischt.«
    »Wir alten Glückspilze. Sonst noch was?«
    »Nicht wirklich«, sagte Joe und zuckte die Achseln. »Sie haben noch andere nicht identifizierte Fingerabdrücke in der Küche gefunden, aber das ist alles.«
    »Damit war zu rechnen«, sagte Carlyle.
    »Ja, aber ein paar von ihnen waren auf dem Fensterrahmen.«
    Darüber dachte Carlyle einen Moment nach. »Drinnen oder draußen?«
    »Drinnen«, erwiderte Joe. »Ich weiß nicht, ob sie draußen nachgesehen haben.«
    »Frag Bassett. Ich frage mich, ob es chilenische Fingerabdrücke waren.«
    Joe lachte. »Selbst der gewaltige Sylvester Bassett wird uns das nicht sagen können.«
    »Schade. Egal, dann schau mal, was er uns sagen kann .« Noch ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf. »Und sieh nach, ob du irgendwas über Agatha Mills auf Google finden kannst.«
    Joe schaute ihn voller Zweifel an.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Carlyle und seufzte, »aber es ist fünf Minuten wert. Nur für alle Fälle. Vielleicht gibt es ja tatsächlich irgendeine chilenische Verbindung.«
    Die Falten auf Joes Stirn wurden tiefer.
    »Falls wir irgendwas finden, wird uns das helfen zu verstehen, aus welcher Richtung Mr Mills kommt«, insistierte Carlyle. »Uns den Weg an dem Blödsinn vorbei zu zeigen.«
    Zwanzig Minuten, ein Käsesandwich und einen doppelten Espresso später saß Carlyle im Vernehmungszimmer sechs an einem Tisch Henry Mills und seiner Anwältin gegenüber, einer unscheinbaren, nervös wirkenden Frau, die mediterran aussah und auch so klang. Ein Polizist stand an der Tür, um dafür zu sorgen, dass die Spielregeln eingehalten wurden. Carlyle war dieser Anwältin noch nie zuvor begegnet, aber er wusste sofort, dass sie ihm keine Schwierigkeiten machen würde. Zumindest nicht bei diesem Fall. Ganz auf diesen Gedanken konzentriert, hatte er ihren Namen schon wieder vergessen, bevor sie ihn fertig buchstabiert hatte.
    Unter der kalten Beleuchtung in dem fensterlosen Raum und ohne den tröstenden Beistand des Famous Grouse machte Mills einen aufgeregten Eindruck. Er war auf dem besten Weg, trocken zu werden, und er war eindeutig nicht besonders glücklich darüber. Er ist wahrscheinlich genauso wenig begeistert von seiner Rechtsvertreterin wie ich, dachte Carlyle. Er legte einen DIN -A5-Block auf den Tisch, zog vorsichtig die Kappe von seinem Kuli und schrieb HM , 7/6 oben auf die Seite. Das Verhör würde aufgezeichnet werden, aber er machte sich gern seine eigenen Notizen. Mindestens neunundneunzig Prozent von dem, was von den Bändern tran-
skribiert werden würde, wäre Unsinn – alles Ähms, Ahs und anwaltliche Ausflüchte –, und er wollte keine Zeit damit verschwenden, später durch diesen ganzen Morast zu waten.
    »Wir haben hier über eine Stunde gewartet«, jammerte die Anwältin.
    Du wirst pro Minute bezahlt, dachte Carlyle, also was kümmert es dich? Er versuchte, aufrichtig auszusehen. »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte er, bevor er das Tonbandgerät einschaltete und die Formalitäten hinter sich brachte. Als das geschehen war, beugte er sich vor und musterte Henry Mills, als wäre die Anwältin gar nicht da. Der Whiskygeruch in seinem Atem hatte sich verflüchtigt, aber er sah unglaublich müde aus, als ob seine neue Umgebung ihm etwas Leben ausgesaugt hätte. Der Raum war warm und stickig. Carlyle fühlte sich sogar nach seinem doppelten Espresso noch ein bisschen schläfrig. »Okay«, fuhr er beiläufig fort, »dann sagen Sie mir in Ihren eigenen Worten, was geschehen ist.«
    Mills schaute die Anwältin an, die steif nickte. Er ließ die Hände auf den Tisch sinken, vermied den Blickkontakt und setzte zu dem Monolog an, an dem er, wie Carlyle wusste, seit dem Moment, als er früher an diesem Tag bei der Polizei angerufen hatte, in seinem Kopf herumfeilte. »Ich weiß wirklich nichts. Ich bin gegen halb zehn ins Bett gegangen. Agatha hörte in

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