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Letzter Mann im Turm - Roman

Letzter Mann im Turm - Roman

Titel: Letzter Mann im Turm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.H.Beck
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der Visitenkarte an, die er mitgenommen hatte.
    «Schließen Sie sich einfach ein», sagte Mr Parekh. «Kommen Sie morgen wieder zu mir; wenn ich nicht da bin, wird mein Sohn mit Ihnen reden.»
    «Danke. Ich stehe jetzt ganz allein da.»
    «Sie sind
nicht
allein. Parekh ist an Ihrer Seite. Alle vier Parekhs sind an Ihrer Seite. Wenn sie Sie bedrohen, werde ich einen Mahnbrief schicken, dann werden sie wissen, dass sie es mit einem Mann zu tun haben, der sich zu wehren weiß. Denken Sie an Dolly Q. C. Mehta gegen Bandookwala. Mofa ist auf Ihrer Seite.»
    «Wie kann es denn möglich sein, dass anständige Menschen am helllichten Tage bedroht werden? Wann haben sich die Dinge in dieser Stadt denn so verändert, Mr Parekh?»
    «Sie haben sich nicht verändert, Masterji. Es ist immer noch eine anständige Stadt. Sagen Sie sich laut
Mofa, Mofa
vor, und schließen Sie die Augen. Das Gesetz bewacht Ihren Schlaf.»
    Aber Ram Khares schwarze Schlange war jetzt in seiner Wohnung. Genau in seinem Bett und schlängelte sich an seinem Schenkel empor. Die Schlangenzunge der Gewalt züngelte vor ihm.
Du bist als Nächster dran, Masterji.
Ein junger Mann mit Goldkette und muskulösen Armen, auf denen die Adern hervortreten, kommt eines Abends zu ihm und sagt:
«Ich will bloß mal kurz mit dir sprechen, alter Mann. Bloß auf ein Wort …»
    Er war zu verängstigt gewesen, um Purnima vor ihren Brüdern zu beschützen, diesmal würde er keine Angst haben.
    «Hau ab», sagte er.
    Die schwarze Schlange glitt seine Beine hinab und verschwand.
    Die Visitenkarte des Rechtsanwalts hob und senkte sich auf seiner Brust, und Masterji betrachtete die schlaffe, schuppige Haut seiner Hände.
Mofa,
leierte er, wie ihm geraten worden war.
Mofa, Mofa.
Er schüttelte seine Finger, und das Alter verflog; seine Hände waren wieder jung und kräftig.

3. AUGUST
    An
alle, die es in und außerhalb
meiner Wohnungsgenossenschaft betrifft
    von
Yogesh A. Murthy
3 A, Vishram Society
Vakola, Mumbai 55
    Hiermit wird zur Kenntnis gebracht, dass Einschüchterung in einem freien Land nicht geduldet wird. Ich war auf der Polizeiwache und habe vom Hauptkommissar die Versicherung erhalten, dass dies kein Viertel ist, in dem ein Lehrer bedroht werden darf. Ich stehe nicht allein da. Die berühmten Anwälte aus Bandra, Parekh und Söhne, mit denen ich in ständiger Verbindung stehe, werden gegen alle und jeden einen Prozess anstrengen, die mich telefonisch oder per Post bedrohen. Darüber hinaus habe ich Schüler in hohen Positionen, beispielsweise in der Redaktion der
Times of India.
Die Vishram Society, Turm A, ist mein Zuhause und
    wird nicht verkauft,
wird nicht vermietet,
wird nicht saniert.
    Unterzeichnet (und das ist wirklich meine Unterschrift)
    Yogesh Murthy
    Der Kommissar der Vakola-Polizeiwache hatte es ernst gemeint, als er sagte, dass in seinem Viertel ältere Mitbürger sicher seien.
    Ein dicker Polizist namens Karlekar erschien morgens in Vishram binnen einer halben Stunde nach Masterjis Anruf.
    Nachdem er Masterjis Aussage aufgenommen hatte (der, wie sich herausstellte, nichts gesehen hatte, da er in Bandra gewesen war und einen berühmten Rechtsanwalt aufgesucht hatte), setzte sich Karlekar an den Esstisch der Pintos, wischte sich über die verschwitzte Stirn und betrachtete Mr Pintos verbundenen rechten Fuß.
    Mr Pinto sagte: «Mich hat niemand bedroht. Ich bin vor dem Grundstück ausgerutscht und habe mir den Fuß verstaucht. Geschieht mir ganz recht, wenn ich in meinem Alter so herumrenne – was meinst du, Shelley?»
    Mrs Pinto, beinahe blind, konnte zu dieser Angelegenheit nichts beitragen. Der Polizist kritzelte in sein Notizbuch. Der Verwalter kam in die Wohnung der Pintos und sagte, dass die sogenannte «Belästigung» mehr oder weniger eine Übertreibung war.
    «Wir sind zweifellos ein streitbares Volk», sagte der Polizist lächelnd. «Die Wache kriegt ständig erfundene Klagen. Einbrüche, Brände, Brandstiftung. Pakistanische Terroristen.»
    «Ein melodramatisches Volk», sagte der Verwalter. «Es liegt an all diesen Filmen, die wir gucken. Danke, dass Sie diese Sache nicht
aufbauschen.»
    Karlekars Mund stand offen. «Schauen Sie mal … o nein … nein …» Er deutete auf einen Nachtfalter, der um den rotierenden Deckenventilator im Wohnzimmer der Pintos kreiste; der Luftsog brachte ihn den Blättern immer näher, bis zwei dunkle Flügel zu Boden flatterten. Der Polizist hob die beiden Flügel auf.
    «Ich mag es nicht, wenn in meinem

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